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1759 - Die Outlaws von Unith

Titel: 1759 - Die Outlaws von Unith
Autoren: Unbekannt
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mehr.
    Ein letzter verwehender Gedanke. Verzweifelt erkennst du die Wahrheit, klammerst dich daran wie ein Ertrinkender an einen morschen Ast.
    Melanig, verzeih mir! Ich allein habe unser Leben verpfuscht. Ich ...
     
    *
     
    Für Sekundenbruchteile verschwand die TAMASIO aus den Holos - und materialisierte als glühender Schemen eine halbe Lichtsekunde entfernt. Nichts und niemand hätte dem Schiff und seiner Mannschaft helfen können, als es in einer irrlichternden Explosion verging.
    „Rundspruch an alle Einheiten!" rief Lissner. „Laßt euch das Schicksal der TAMASIO eine Warnung sein. Wir haben beinahe zu lange warten müssen, aber ich verspreche euch in Kürze das Ziel aller Wünsche."
    Die ersten Reaktionen trafen ein. Im Tenor bestätigten sie sein Vorhaben, trotzdem wurden auch kritische Stimmen laut. Zwei Kapitäne kreideten ihm die Vernichtung der TAMASIO an und äußerten unverhohlen ihre Befürchtungen.
    „Na los doch", schnaubte der Kommandant. „Fliegt den Akonen vor die Geschütze. Die Admiralin fegt euch schneller aus dem Weltraum, als ihr begreifen werdet."
    „Aber ..."
    „Ich erwarte bedingungslosen Gehorsam. Nicht mehr und nicht weniger!"
    Die folgenden Stunden waren angefüllt mit harter Arbeit. Ortungen und Hyperfunk arbeiteten auf Hochtouren; Meßergebnisse wurden mit vorliegenden Daten verglichen, ausgewertet und flossen in die Planung ein. Natürlich hätte eine Crew, die nicht unter fortgeschrittenen Qualen litt, alles in einem Bruchteil der Zeit erledigt, doch Lissner war inzwischen für jede brauchbare Analyse dankbar.
    Ohne Syntroniken hätte es schwerwiegende Probleme gegeben.
    Für zwei Techniker war die Anstrengung dennoch zuviel. Ihr körperlicher und psychischer Zusammenbruch kam zwar nicht aus heiterem Himmel, war aber auf diese Weise nicht vorherzusehen gewesen.
    Als einer von wenigen an Bord hatte Krztom bisher keine Medikamente benötigt. Keiner wußte einen genauen Grund dafür.
    Krztom arbeitete im Team. Eine zynische Bemerkung ließ ihn abrupt innehalten, sein Rüssel peitschte zur Seite, dann lief er Amok. Es grenzte an ein Wunder, daß er sich zum Zeitpunkt seines Zusammenbruchs nicht in der Zentrale aufhielt. Deshalb blieben die Schäden überschaubar und betrafen keine lebenswichtigen Einrichtungen. Allerdings tötete er fünf Besatzungsmitglieder, ehe er die Waffe gegen sich selbst richtete und seinen halben Oberkörper atomisierte.
    Der zweite Techniker rastete ebenso unvermittelt aus. Niemand konnte später nachvollziehen, wie es ihm gelungen war, den Kode der Selbstvernichtungssequenz eines der größeren Beiboote zu knacken. Lissner vermutete hinterher, daß Zargyss von der KALLASTO hatte fliehen wollen, vor Nervosität aber einen Kreislaufzusammenbruch erlitt und letztlich an Herzversagen gestorben war.
    Jedenfalls fand man ihn neben der Hauptkonsole liegend, den Rüssel noch um die Aktivierungsschaltung verkrampft. Die Vernichtung des Beibootes hätte unweigerlich auch die KALLASTO in den Untergang gerissen.
    Endlich lagen die brauchbaren Ergebnisse vor, die Lissner sich erhofft hatte. Die Mitteilung der Hamamesch war keineswegs offen verbreitet worden, sondern beschränkte sich zweifellos auf das Gebiet des Grencheck-Oktanten. Die Speicherdaten sowie die vorliegenden Reaktionen legten den Schluß nahe, daß die Nachricht von mindestens fünf Hyperfunkstationen gleichzeitig ausgestrahlt worden war. Jeweils über Richtfunk, jedoch mit unterschiedlicher Streubreite und exakt bemessener Leistung. Schon im Grenzgebiet zu benachbarten Oktanten war kein vernünftiger Empfang mehr möglich gewesen. Ein vom Bordrechner erstelltes Holo verdeutlichte Überlappungszonen sowie mehrere keilförmig verlaufende Regionen, in denen die Botschaft nicht gehört worden war.
    Die Hamamesch waren gerissene Händler und Geschäftemacher, die durch künstliche Verknappung der begehrten Ware den Preis dafür in schwindelerregende Höhe trieben. Im Gegensatz zu den Millionen von Imprint-Outlaws, deren Zustand mit jedem Tag kritischer wurde, hatten die Fischabkömmlinge sehr viel Zeit.
    Aber Lissner hatte die Burschen durchschaut und von vornherein auf die Taktik zermürbender Nadelstiche gesetzt. Auch Stomal Zystaan war auf diese Weise vorgegangen. Erstaunlich, daß die Akonin in ihrer Brutalität noch einen Sinn für Feinheiten besaß.
    Der Plan war jedenfalls aufgegangen, die Hamamesch waren ihres eigenen Spiels müde geworden.
    Lissner ließ den vermuteten Standort der 440
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