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1759 - Die Outlaws von Unith

Titel: 1759 - Die Outlaws von Unith
Autoren: Unbekannt
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Männer und Frauen also noch.
    Trotzdem sind sie unfähig, sich zu entscheiden, schoß es Lissner durch den Kopf. Und ihre Stimmung wird bald noch rascher schwanken.
    Er wollte lieber nicht daran denken, was dann geschehen würde. Achtundvierzig moderne Raumschiffe, vollgestopft mit Süchtigen und High-Tech, zum Stillstand verurteilt, weil die Besatzungen nicht mehr in der Lage sein würden, die Schiffe zu fliegen.
    Und insgesamt Tausende von galaktischen Raumschiffen in Hirdobaan - eine Geisterflotte. War das die Absicht der Hamamesch gewesen? Der Unither erschauderte bei dem Gedanken.
    „Funkempfang!" brüllte Fanggan. „Die Händler melden sich!" Unaufgefordert schaltete er auf Rundruf. Jeder an Bord der KALLASTO sollte hören, was die Herren des Grencheck-Oktanten zu sagen hatten.
    Für die Dauer der Übertragung war es totenstill. Anschließend brach unbeschreiblicher Jubel aus.
    Die Unither fielen sich in die Arme, sie weinten, lachten oder schrien; einige standen nur da, scheinbar zu Stein erstarrt, und in ihren Gesichtern zuckte kein Muskel.
    Die Hamamesch hatten verkündet, daß Imprint-Waren möglicherweise auf der Containerwelt Torresch empfangen werden konnten. Die Koordinaten des Planeten hatten sie mitgeliefert. Torresch war nur 112 Lichtjähre vom Zentrum Hirdobaans entfernt. Keinesfalls konnten die Galaktiker näher als bis auf 66,5 Lichtjahre an den Zentrumskern heranfliegen, denn diese Region wurde durch eine Art Sperre abgeriegelt.
    Mornhag krümmte den Rüssel zum traditionellen Freundschaftshaken. Sein Gesichtsausdruck war ein einziges großes Fragezeichen. „Ich bin ein Idiot!" stieß er abgehackt hervor. „Wieso wußtest du, was geschehen würde? Ich begreife das nicht."
    Der Kommandant der KALLASTO lächelte nur. Auch als er seinem Stellvertreter die Waffe abnahm. Kurlog stand sichtlich unter Schock. Aus weit aufgerissenen Augen starrte er ins Leere.
    Manchmal, dachte der Kommandant der KALLASTO, ist das Schicksal wirklich unberechenbar...
     
    *
     
    Herugs Rüssel klatschte auf die Konsole und löste Vibrationsalarm aus. „Gefechtsbereitschaft!" dröhnte der Kapitän der TAMASIO. „Alle auf Station!"
    Endlich schienen neue, noch unverbrauchte Imprint-Waren in Reichweite zu sein.
    Vergessen waren plötzlich die zwei Jahre der Ungewißheit und des Hoffens, vergessen alle körperlichen und psychischen Qualen. Zum erstenmal seit langem entsann sich Herug, daß er Frau und Kinder hatte; der Gedanke flammte auf wie ein Blitz in finsterer Nacht, erlosch aber ebenso schnell. Für einen Augenblick glaubte er sogar Melanigs Berührung zu spüren, ihre glatte Haut und die sanfte Umschlingung ihres Rüssels ...
    Unbedeutend! Nur ein Zwischenspiel auf dem Weg zum wahren Glück.
    Er w.ar einfach gegangen. Ohne Abschied. Das überraschende Angebot, ein Schiff nach Hirdobaan zu befehligen, hatte er nicht ausschlagen können.
    Zwei Jahre liegt das alles inzwischen zurück. Eigentlich unvorstellbar.
    Was Melanig und er sich gemeinsam aufgebaut hatten, existierte nicht mehr. Ohne ihr Wissen hatte er das Haus veräußert und das gesamte Barvermögen verschleudert, weil er ohne Tauschwaren für die Hamamesch - sündhaft teure High-Tech - niemals hätte die Milchstraße verlassen können. Innerhalb weniger Stunden waren sämtliche Transaktionen abgewickelt worden, zu einem Preis, der ihm unter anderen Umständen das Wasser in die Augen getrieben hätte. Aber Geld war für ihn nur noch Mittel zum Zweck gewesen.
    Herug schaltete auf Interkom. Seine Stimme würde bis in den hintersten Winkel des Schiffes zu hören sein.
    „Die Zeit des Wartens ist vorbei", gab er bekannt. „Die Hamamesch haben die Koordinaten einer Welt preisgegeben, auf der wir endlich Waren erhalten werden. Wir verlassen umgehend die Warteposition."
    Neue Waren mit frischem, unverbrauchtem Imprint. Falls sein Tauschkapital ausreichte, würde er vielleicht ein kleines Andenken für Melanig erwerben. Sie sollte ebenfalls erfahren, was wirkliches Glück bedeutete. Wie sehr hatte sie geschimpft und versucht, ihn vom Besuch des Basars abzuhalten ...
    Die Energieversorgung wurde hochgefahren, das Schiff erwachte zu jähem Leben. Entstehende Hologramme zeigten die zerklüftete Umgebung des Asteroiden und die beiden nahe der TAMASIO gelandeten Einheiten. Allerdings wies noch keiner der anderen Raumer steigende Emissionen auf.
    „Wir werden als erste am Ziel sein", verkündete Herug, nicht ohne Stolz in der Stimme.
    Mit hoher Schubleistung hob die
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