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1759 - Die Outlaws von Unith

Titel: 1759 - Die Outlaws von Unith
Autoren: Unbekannt
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der Unither verbannt in die Einsamkeit. Für Individuen, die den Drang nach Gesellschaft und Anerkennung in sich trugen, war ein solches Urteil schlimmer als der Tod.
    Andremon registrierte kaum, daß er sich endgültig aufrichtete und das Schott öffnete. Er war wie in Trance. Seine Gedanken überschlugen sich, doch nicht einen vermochte er festzuhalten.
    Ein Korridor. Niemand begegnete ihm. Fluoreszierende Schriftzeichen an den Wänden. Danach ein kleiner Hangar. Ein tropfenförmiges Beiboot wartete mit geöffneter Schleuse. Andremon ignorierte die mechanische Stimme, die ihm Anweisungen erteilte. Erst vor dem Außenschott verhielt er seine Schritte.
    „Öffnen!" keuchte er.
    „Befehl wird nicht befolgt", antwortete die Automatik. „Innerhalb des Hangars befindet sich ungeschütztes Leben."
    Andremon bebte. Er war immerhin noch fähig, die manuelle Steuerung zu betätigen.
    „Befehlskreis zum Schütze intelligenten Lebens unterbrochen", meldete die Automatik.
    Der Unither hämmerte mit den Fäusten gegen die Wand, schlug sich die Knöchel wund. Dann, am Ende seiner Beherrschung angelangt, sackte er haltlos in sich zusammen.
    „Ich will sterben", wimmerte er. „Begreif das doch."
    Niemand erfüllte seinen Wunsch.
     
    *
     
    Dreißig Minuten mußten die Unither in der Zentrale der KALLASTO warten, bis Funk und Ortung des Überlichttorpedos in geraffter Form und via Richtstrahl die zurückliegenden Beobachtungen übermittelten. Als Hologramm entfaltete sich ein minutiöses Abbild der Geschehnisse um die SUPREME.
    „Mayday!" plärrte eine von prasselnden Nebengeräuschen überlagerte Stimme. „Warum hört uns denn keiner? - Mayday! Mayday! Helft endlich!"
    Aus einem Wust von Störungen heraus stabilisierte sich ein menschliches Gesicht. Einmal mehr wurde Lissners Blick von dem winzigen rudimentären Ansatz eines Rüssels angezogen.
    Verkümmert, in der Evolution stehengeblieben, mickrig - der Terraner war zu bedauern. Lissner begriff nicht, wie man durch einen solchen Stummel überhaupt atmen, geschweige denn eine Vielzahl von Gerüchen aufnehmen konnte, von anderen Funktionen ganz zu schweigen.
    Die tief in blutunterlaufenen Höhlen liegenden Augen starrten den Betrachter flehend an. Das Gesicht wirkte ausgezehrt, eine rissige, dünne Haut spannte sich über kantige Knochen.
    Irgendwo im Hintergrund eine dumpfe Explosion. Schreie, das Prasseln von Flammen und zuckende rötliche Schatten, die das Gesicht in eine zerfurchte Kraterlandschaft verwandelten.
    „... wir sind am Ende, Lebensmittel aufgebraucht, die Wasseraufbereitung zerstört. - Terranisches Kurierschiff SUPREME. Wer immer uns hört..."
    Die Stimme brach ab, als ein zweites Bild überlagerte. Sekundenlang loderte Feuerschein in den weit aufgerissenen Augen, kämpften hagere Gestalten mit Handlöschgeräten gegen die um sich greifenden Flammen, dann blieb nur noch das Chaos.
    Die Zentrale der SUPREME glich einem Schlachtfeld. Splitter und glühende Kunststoffteile überall verstreut, eine Wand von außen her eingedrückt, aufgerissen wie unter dem Aufprall eines Meteoriten, Metall verflüssigt und bizarr wieder erstarrt. Zwei reglose Gestalten lagen am Boden, ein Dritter hing verkrümmt über seinem Pult. Niemand kümmerte sich um die Toten. Sinnlos gebrüllte Befehle, Schreie; eine Frau begann plötzlich zu toben und wurde von dem Mann, der den Notruf abgesetzt hatte, mit einer Lähmwaffe niedergestreckt.
    Unvermittelt wechselte die Wiedergabe.
    Der Weltraum. Die SUPREME jetzt als deutlich erkennbare ungleichmäßige Kugel. Nichts deutete in der Außenansicht auf eine Havarie hin.
    In der nächsten Sekunde wurde das Schiff zu einem Stern unter vielen. Das Relais hatte auf extremen Weitwinkel umgeschaltet und zusätzlich die beiden Raumer der Fermyyd erfaßt.
    Scheinbar bewegungslos hingen sie im Raum, doch eingeblendete Zahlenkolonnen verrieten, daß die Regenbogenschiffe sich dem Terraner näherten.
    Die Fermyyd tasteten den Kugelraumer ab. Ihr Versuch, die SUPREME zu scannen, bewirkte den selbsttätigen Aufbau der Schutzschirme.
    „Die Galaktiker werden aufgefordert, ihre Schirmfelder zu desaktivieren!" Die Sonde hatte den Funkverkehr aufgezeichnet.
    Keine Antwort seitens der Terraner.
    „Eine Abordnung kommt an Bord. Jeder Versuch, sich der Kontrolle zu entziehen, wird als feindlicher Akt gewertet."
    Ein schrilles Lachen hallte durch den Hyperäther. „Wir brauchen Hilfe, keine dummen Sprüche.
    Wer seid ihr? Fermyyd?"
    „Wir schicken ein
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