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1759 - Die Outlaws von Unith

Titel: 1759 - Die Outlaws von Unith
Autoren: Unbekannt
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Beiboot!"
    „Bringt uns lieber Imprint-Waren! Dann seid ihr willkommen."
    Distanz höchstens noch eine Lichtsekunde.
    „Was ist mit den Imprint-Waren?" Die Stimme des Terraners wurde schrill und brach krächzend ab.
    Kurz darauf redeten mehrere Stimmen durcheinander. Zu verstehen war gerade so viel, daß die Terraner mit Nachdruck nach neuen Waren verlangten und damit drohten, die Fermyyd andernfalls in eine verwehende Gaswolke zu verwandeln.
    „Wird ein detailliertes Ausfiltern des individuellen Wortlautes gewünscht?" erkundigte sich der Bordrechner der KALLASTO.
    Lissner verneinte.
    Nur Sekundenbruchteile später stand eine gleißende Strahlbahn im Raum. Der Impulsschuß aus dem Polgeschütz der SUPREME verfehlte die Fermyyd jedoch.
    „Die müssen verrückt sein", keuchte jemand im Hintergrund der Zentrale.
    Verrückt? Die Terraner waren süchtig nach Imprint-Waren. Ihnen erging es keinen Deut anders als allen anderen, die nach Hirdobaan gekommen waren. Dieser schrecklichen inneren Leere hielt niemand auf Dauer stand.
    Ein zweiter Strahlschuß, besser gezielt als der erste, aber immer noch weit am Ziel vorbei.
    Lissner verkrampfte den Rüssel. Wild pochte das Blut durch seinen Schädel. Er wollte den Befehl geben, das Holo zu löschen, wollte nicht sehen, was geschah, aber nur ein unverständliches Krächzen drang über seine Stimmbänder.
    Warum versuchst du nicht, den Terranern beizustehen?
    Warum? Er lachte heiser und ohne sich dessen bewußt zu werden. Die Aufzeichnung war mindestens fünfzehn Minuten alt. Vermutlich existierte die SUPREME inzwischen nicht mehr. Er hatte noch nicht viel über die Fermyyd, die Ordnungstruppe der Hamamesch, gehört, doch das wenige, das er aus aufgefangenen Funksprüchen bezog, gab ihm Anlaß, den Regenbogenschiffen auszuweichen.
    Er vergaß, daß er ohne den Notruf der SUPREME längst die beiden Fermyyd-Schiffe am Hals gehabt hätte.
    Und wennschon. Die Terraner hatten eben Pech gehabt. Kein Grund, deshalb den Rüssel hängenzulassen. Im Gegenteil. Ein Konkurrent weniger bei der Jagd nach Imprint-Ware.
    Die Fermyyd-Schiffe flogen eine Zangenbewegung, der Kugelraumer suchte sein Heil in der Flucht. Allerdings war die Beschleunigung miserabel, und der Kurs glich eher einem Schlingern als einer geradlinigen Absetzbewegung. Paratronschirme besaß er anscheinend nicht.
    Die Distanz verringerte sich weiterhin.
    Die Fermyyd eröffneten ein massives Feuer bei nur 10.000 Kilometern. Schon ihre erste Salve ließ den HÜ-Schirm der SUPREME aufflackern. Dann begann der Punktbeschuß. Strukturrisse entstanden, und Sekunden später brachen die Energien ungehindert zur Schiffszelle durch.
    Eine neue Sonne entstand in der Schwärze des Alls. Für kurze Zeit flammte sie heller auf als jeder Stern, bevor sie für immer erlosch.
     
    3.
     
    Lissner hatte das unangenehme Empfinden, wegen allzu intensiver Schleimabsonderung kaum noch atmen zu können. Er war überaus aufgeregt und fühlte Panik angesichts des Schicksals der Terraner. Aber gerade deshalb durfte er sich keine Schwäche anmerken lassen.
    Lauernde Blicke taxierten ihn.
    Warum redete keiner? Das Schweigen war unheimlich. Lissner spürte, wie seine Nackenborsten sich aufrichteten. Die Männer und Frauen in der Zentrale wirkten in dem Moment wie Marionetten, die an unsichtbaren Fäden geführt wurden.
    Ausgerechnet jetzt wurde ihm schwarz vor Augen, er mußte sich abstützen. Der Anfall war heftiger als jemals zuvor. Bald würden die stärksten Medikamente nicht mehr wirken; es gab ohnehin nur noch ein Mittel, das helfen konnte: neue Imprint-Waren.
    „Wir schaffen es!" keuchte er und stieß sich ab. Der Boden schien sich unter ihm aufzuwölben, er hatte Mühe, sicher auszuschreiten.
    Dieses grauenvolle Gefühl ... Er taumelte wie nach einem halben Dutzend zuviel genossener Grats-Drinks. Hart zupackende Hände griffen nach ihm, wollten ihn festhalten - er schlug sie zur Seite, polterte weiter.
    Endlich erreichte er das Schott. Dröhnendes Stimmengewirr brandete jäh auf, doch schon im nächsten Moment schlossen sich beide Torhälften hinter ihm.
    Lissner begann zu rennen. Die Panik saß ihm im Nacken. Er torkelte in den nächsten Antigravschacht, den er zwei Decks höher wieder verließ. Alles drehte sich um ihn.
    Die Kabine; sein Handabdruck, um das Schott zu öffnen; er verlor allmählich die Kontrolle über sich selbst. Wie durch wogende Schleier hindurch nahm er wahr, daß er die letzte Packung Psychopharmaka aus dem Geheimfach
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