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1758 - Der Maschinenmensch

Titel: 1758 - Der Maschinenmensch
Autoren: Unbekannt
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keiner mehr leiden konnte.
    Und die lauten Schritte eben, die waren bloß ein Trick gewesen. Wahrscheinlich, um Teaser angst zu machen.
    „Antworte! Willst du gefälligst mit mir reden?"
    Teaser kroch noch mehr in sich zusammen. Sofern das möglich war. Aus den Augenwinkeln schaute er nach links und rechts, aber da war kein Weg, in den er flüchten konnte. Hergel hatte lange Beine - und Teaser war nicht gerade der Sprintertyp.
    „Ich seh' mich bloß um", nuschelte er.
    „Wieso?"
    Teaser trat nervös von einem Bein auf das andere. „Weil... Ach, weil... Ich... Na ja, weiß nicht.
    Aus Spaß."
    Bevor Rhiad Hergel ihn weiter unter Druck setzen konnte, trat eine zweite Gestalt aus den Korridoren.
    Endlich, Gyr!
    Hergel merkte nichts. Der Tomopat näherte sich lautlos von hinten, und hätte nicht Teaser blöderweise an Hergel vorbeigeschaut, der Kerl wäre niemals aufmerksam geworden.
    So aber drehte sich Hergel mit einem heftigen Ruck.
    „Ahn, Gyrengo", sagte er mit zusammengekniffenen Augen, „ich hätte es mir denken können.
    Unser seltsames Paar also vor Stomals Kabine ... Nun bin ich aber mal gespannt."
    Der Tomopat lächelte.
    „Denk dir nichts dabei, Rhiad. Ich habe mich mit Teaser hier nur verabredet."
    „Und wieso streicht er dann schon die ganze Zeit um die Kabine herum?"
    „Er kann die Uhr nicht gut lesen. Er war nicht pünktlich. Ein bißchen zu früh."
    Rhiad Hergel starrte den Tomopaten sekundenlang nachdenklich an, bevor er sich entschloß, wütend zu werden.
    „Du verkaufst mich für dumm, Gyrengo !Ihr zwei habt irgendwas vor. Ich werde die Admiralin davon informieren."
    Bevor er noch an Gyrengo vorbeikam, verstellte ihm der Tomopat den Weg.
    „Denk daran, Rhiad: Nicht du hast das Anti-Tag zu verteilen, sondern die Admiralin hat es. Du bist bloß ihr Kettenhund. Wenn du eines Tages nicht mehr zum Essen auftauchst, dann merkt es vielleicht nicht mal jemand."
    Etwas in Gyrengos Rücken zuckte; und selbst Rhiad Hergel mußte wohl Angst gekriegt haben.
    Sein Gesicht wurde bleich. „Verflucht!" stieß er hervor. „Was wollt ihr eigentlich?"
    Der ehemalige Auftragsmörder des Energiekommandos wich zurück. Keiner wußte besser als er, wie wenig ein Leben wert sein konnte.
    „Du wirst vergessen, daß du uns hier gesehen hast", empfahl der Tomopat. „Du wirst niemandem davon erzählen. Es ist besser, du verschwindest erst mal aus der Sektion. Ich will dich erst wieder sehen, wenn wir uns heute abend treffen. Wenn es wieder Anti-Tag gibt."
    Gyrengo lächelte, aber es war eine Grimasse, die in Wirklichkeit als Drohung diente.
    Rhiad Hergel verschwand mit einem halbgemurmelten Fluch. Ein paar Sekunden lang beobachtete Gyrengo die Ecke des Korridors. Er hatte vielleicht Angst, daß Hergel noch mal mit dem Strahler in der Hand wiederkäme.
    „Gyr?"
    „Hrnm, Teaser? Du hast etwas auf dem Herzen?"
    „Ja."
    „Was ist es?"
    „Ich kann die Uhr lesen. Was du gesagt hast, stimmte nicht."
    „Aber das weiß ich doch. Ich habe Hergel mit Absicht belogen. Sei nicht beleidigt."
    „Er denkt jetzt, ich könnte die Uhr wirklich nicht lesen."
    „Das wäre möglich, Kleiner. Aber wir zwei wissen doch, daß du es kannst. Es ist immer gut, wenn man dich unterschätzt. Wir werden bald von hier verschwunden sein, dann siehst du Rhiad Hergel nie wieder."
    Teaser mochte es nicht, wenn er dümmer gemacht wurde, als er wirklich war. Dazu mußte er um jedes bißchen Anerkennung viel zu sehr kämpfen. Auf der anderen Seite hatte Gyrengo diesen Plan, von dem er nichts sagen wollte, und der war eben auch wichtig.
    „Also, Teaser? Was hast du herausgefunden?"
    Er berichtete dem Tomopaten so genau wie möglich, was sich vor Stomal Zystaans Kabine in den zwei letzten Stunden getan hatte.
    Eigentlich hatte sich ja überhaupt nichts getan. Aber gerade das war's, worüber sich Gyrengo freute. Außerdem interessierte er sich sehr für die Geräte in der Kabine.
    Das wichtigste Teil von allen konnte Teaser jedoch nicht richtig spüren, weil es zu weit entfernt stand, wohl im Hinterzimmer, und auch noch abgeschirmt war. Gyrengo glaubte, daß es sich um einen Tresor handelte. Und Teaser fand, daß das ein schlauer Gedanke war.
     
    *
     
    Die Akonenflotte ließ sich über mehr als fünfzig Hamamesch-Planeten sehen, stiftete Chaos und Schrecken - und verschwand so spurlos und schnell, daß es nie zu einer gezielten Verfolgung kam.
    Wo immer sie ein paar Stunden blieben, forschten sie nach Imprint-Waren, aber ohne jeden
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