Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1756 - Herr der Milchstraße

Titel: 1756 - Herr der Milchstraße
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
abfeuern konnten. Diese Waffen konnten sich auf keinen Fall mit den Energiestrahlern der Angreifer messen. Stumm beobachteten sie, was geschah.
    Joseph Broussard jr. und Zacharias Crichton warteten gelassen ab. Kopfschüttelnd beobachteten sie, daß mehr und mehr Imprint-Outlaws in die klebrige Falle liefen, ohne die Gefahr zu erkennen. Kein einziger von ihnen konnte den Streifen überwinden und weiter gegen die Hamamesch vordringen.
    Nachdem eine Stunde vergangen war, verließ Broussard das Raumschiff in einem SERUN und schwebte gemächlich zu den Outlaws hinüber. Deren Leidenschaft war mittlerweile erloschen. Fast alle hatten wütend gegen die Kraft der Chemie gekämpft - und verloren. Jetzt standen sie erschöpft auf der Stelle und harrten der Dinge, die da kommen mußten.
    Zwei Meter vor einem bärtigen, untersetzten Mann beendete der Beausoleil den Flug.
    „Hallo, Freunde", grüßte er und stellte sich in umgänglichem Ton vor. „Darf man erfahren, was das soll?"
    „Die da drüben haben Hamamesch-Waren", antwortete der Bärtige, der sich Goron nannte. „Wir müssen sie haben."
    Er ließ seine Waffe auf den Boden fallen, wo sie augenblicklich von dem Klebstoff gehalten wurde. Mit beiden Händen griff er sich an den Kopf, als leide er unter großen Schmerzen, sein Gesicht verzog sich, und seine Augen funkelten in eigenartiger Weise.
    „Kaum jemand von uns erträgt es noch, ohne den Zauber der Hamamesch zu sein", erläuterte er.
    „Solche Waren gibt es hier nicht", versicherte der Beausoleil ruhig. Bisher hatte noch kein Erkundungskommando die begehrten Imprint-Waren im Mereosch-Oktanten der Kleingalaxis Hirdobaan gefunden.
    Vor fünf Stunden war Joseph Broussard jr. mit drei Kreuzern der BASIS aufgebrochen, um Beobachtungsposten im Mereosch-Oktanten zu beziehen, das Treiben der Imprint-Outlaws zu verfolgen, sich aber nur auf Kampfhandlungen einzulassen, wenn es zu Übergriffen gegen Hamamesch kam. In einigen Fällen hatten die Beausoleils Erfolg gehabt, in einigen waren sie zu spät gekommen.
    Die Imprint-Outlaws waren auf der ebenso verzweifelten wie erfolglosen Suche nach Imprint-Waren, und sie reagierten sehr unterschiedlich auf den Mißerfolg. Einige wurden aggressiv, einige verfielen in Depressionen, während andere völlig irreal handelten, als hätten sie den Verstand verloren.
    Mittlerweile hatte sich herumgesprochen, daß in Hirdobaan anscheinend keine Imprint-Waren verfügbar waren, doch das wollte niemand ohne weiteres hinnehmen. Hartnäckig hielt sich das Gerücht, daß sich dieser Zustand in naher Zukunft schlagartig ändern werde.
    Rhodan traute der Sache nicht, und vor allem durchschaute er die Taktik der Hamamesch nicht immer. Immerhin hatten sich Millionen von Galaktikern mit dem Versprechen, ihnen in ihrer Heimat im Austausch gegen High-Tech Imprint-Waren in unbegrenzter Zahl zur Verfügung zu stellen, zu einer mit für die meisten mit außerordentlichen Anstrengungen verbundenen Expedition nach Hirdobaan verführen lassen. Und jetzt wollten die Hamamesch solche Waren auf einmal nicht mehr kennen?
    Was steckte hinter diesem Verhalten?
    In Hunderten von Raumschiffen durchkreuzten die Imprint-Outlaws den Mereosch-Oktanten auf der verzweifelten Suche nach Imprint-Waren, doch keiner von ihnen hatte einen Erfolg zu verzeichnen.
    „Was willst du von mir?" fragte Goron. „Warum hältst du uns auf, wo wir unserem Ziel so nahe sind?"
    „Wir haben alles untersucht", behauptete Broussard jr. „Ergebnis: Auch hier gibt es keine Imprint-Waren. Deshalb mußten wir einen Kampf verhindern, bei dem es viele Opfer gegeben hätte."
    „Nicht?" Der Bärtige fuhr sich verzweifelt mit beiden Händen über das Gesicht. „Was sollen wir tun?"
    „Es wäre falsch und würde alle eure Chancen auf Imprint-Waren zerstören, wenn ihr die bisherige Taktik weiterhin verfolgt", antwortete der Beausoleil. „Ihr dürft nicht länger allein vorgehen, sondern müßt die Gemeinschaft suchen. Wenn es wirklich Imprint-Waren geben sollte, dann bekommen wir sie nur in die Hand, wenn wir unsere geballte Macht nutzen. Und diese Macht muß sich in der BASIS konzentrieren. Von ihr aus müssen alle weiteren Bestrebungen gehen, die uns zum Ziel führen. Deshalb möchte ich, daß ihr mich zur BASIS begleitet. Dort ist alles für euch vorbereitet."
    In vielen anderen Fällen hatte Joseph Broussard jr. Stunden benötigt, um die Imprint-Outlaws zu überzeugen. Bei Goron und den anderen auf diesem Planeten genügten bereits diese
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher