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1756 - Herr der Milchstraße

Titel: 1756 - Herr der Milchstraße
Autoren: Unbekannt
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führte ihn durch die vielen Gänge des fürstlichen Palastes bis zu einer Tür. Von ihrer Existenz hatte Klerin nichts gewußt, obwohl er schon seit vielen Jahren im Palast lebte und glaubte, jeden Winkel untersucht zu haben. Hinter der Tür führte eine Wendeltreppe in die Tiefe. Sie stiegen hinunter und folgten dann einem schräg nach unten führenden Gang.
    Plötzlich und völlig überraschend für den Prinzen drehte sich der Bote um. Ein winziger Gaszylinder blitzte in seiner Hand; ehe Klerin noch begriff, wie ihm geschah, schoß giftiges Gas in seinen geöffneten Mund. Der Tod kam so schnell, daß ihm nicht einmal eine instinktive Abwehrbewegung blieb.
    Der Mörder beugte sich über ihn, packte ihn bei den Armen und schleifte ihn ein kleines Stück weiter. Dann trat er zur Seite und betätigte einen Hebel an der Wand. Eine Tür öffnete sich zu einer kleinen Kabine. Der Bote schob den Toten hinein, schloß die Tür und legte einen weiteren Hebel um.
    Im Lift glitt Prinz Klerin nach oben. Durch eine Bodenluke würde er in einen der vielen Räume des Palastes gleiten, so daß es so aussah, als sei er dort gestorben.
    Der Bote beseitigte die Spuren auf dem Gang, dann ging er zu einem Monitor, der in einer Nische angebracht war, und drückte einen Knopf.
    Das Bild erhellte sich.
    „Ich habe den Auftrag ausgeführt", berichtete er. „Es ist vorbei."
    „Ausgezeichnet", klang es aus winzigen Lautsprechern, und ein Lächeln glitt über die Lippen des Hamamesch auf dem Monitor. „Ich wußte, daß ich mich auf dich verlassen kann!"
    „Du hast mir reichen Lohn versprochen!"
    „Den sollst du haben!"
    Eine Falltür öffnete sich unter ihm, und er stürzte, warf sich jedoch geschickt zur Seite und fiel auf die Kante der Tür. Wild griff er um sich, bis er an einer winzigen Unebenheit auf dem Boden Halt fand und sich Zentimeter für Zentimeter unter ungeheuren Anstrengungen in Sicherheit ziehen konnte.
    Als der Mörder es endlich geschafft hatte, blieb er schwer atmend auf dem Boden liegen und brauchte einige Zeit, bis er sich erholt hatte. Danach drehte er sich um, ohne sich vom Boden zu erheben, und blickte in den Schacht, der sich plötzlich aufgetan hatte.
    Zehn Meter unter ihm ragten mehrere spitze Pfähle aus dem Boden. Auf ihnen hätte er zweifellos sein Ende gefunden, wenn er nicht rechtzeitig reagiert hätte.
     
    *
     
    „Sie haben den Verstand verloren", sagte Joseph Broussard jr.
    Er lenkte das Beiboot in die Atmosphäre des erdähnlichen Planeten, auf dem zwei große terranische Raumschiffe gelandet waren. Auf den Monitoren der Zentrale war zu erkennen, daß Hunderte von Imprint-Outlaws die Raumer verlassen hatten und mit Handfeuerwaffen ausgerüstet auf eine Siedlung zustürmten, die zwischen Bergen errichtet worden war.
    „Das dürfte nicht übertrieben sein", stimmte Zacharias Crichton zu, der Senior der Beausoleils.
    Kopfschüttelnd beobachtete er die Angreifer. Sie näherten sich einem Gegner, der ihnen aufgrund seiner Ausrüstung weit unterlegen war und gegen den bedeutend weniger schlagkräftige Waffen auch genügt hätten.
    Ein Blutbad bahnte sich möglicherweise an.
    Joseph Broussard jr. lenkte das Beiboot selbst. Er ließ es in die Atmosphäre des Planeten sinken, näherte sich dem Kampfgebiet mit hoher Geschwindigkeit, verzögerte dann stark und ließ das kleine, kugelförmige Raumschiff in kaum zwanzig Metern Höhe über das Gebiet hinweggleiten, das die Angreifer noch von der Hamamesch-Siedlung trennte.
    Eine farblose Flüssigkeit sprühte aus mehreren Düsen auf den Boden und bildete eine hauchdünne, etwa fünf Meter breite Schicht.
    Die Imprint-Outlaws ließen sich durch den Flug des Beibootes nicht abschrecken. Einige feuerten sogar auf das Raumschiff, erreichten damit jedoch nichts, da die syntronische Zentralsteuerung blitzschnell Abwehrfelder errichtete, in denen sich die Energie verfing.
    Der Anführer der Beausoleils verzögerte weiter, und das Beiboot verharrte schwebend über einem Berghang. Auf den Monitoren beobachteten die beiden Männer in der Zentrale, was draußen geschah.
    Die hauptsächlich terranischen Outlaws rannten ungestüm weiter, gerieten auf den besprühten Streifen - und blieben plötzlich stehen. Sie waren nicht mehr in der Lage, ihre Füße vom Boden zu heben, da sie auf eine stark klebende Masse getreten waren.
    Auf einem Hügel hatten sich etwa zweihundert Hamamesch versammelt. Sie waren mit einfachen Waffen ausgerüstet, mit denen sie höchstens Kugelgeschosse
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