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1751 - Flucht ins Verderben

1751 - Flucht ins Verderben

Titel: 1751 - Flucht ins Verderben
Autoren: Jason Dark
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jetzt noch nicht vorbei.
    »Wie kann man einen Menschen innerlich verbrennen?«, fragte Harry. »Das will mir nicht in den Kopf. Und auch der Name des Killers. Er hat sich der Sohn des Ewigen genannt. Wie kommt man darauf? Hast du inzwischen eine Antwort? Oder zumindest eine Vorstellung davon, die ihr nahe kommt?«
    »Nein.«
    »Aber du hast darüber nachgedacht.«
    »Das versteht sich.«
    »Dann brauche ich nicht weiter zu fragen. Allerdings werde ich froh sein, wenn wir endlich das Ziel erreicht haben.«
    Das würde ich auch. Es würde nicht mehr lange dauern. Bis Colmar mussten wir nicht fahren, sondern zuvor nach Süden abbiegen. Unsere Begleiter waren die Gipfel der Vogesen, die aussahen wie eine unregelmäßige schwarze Schattenwand.
    Der Ort, wo das Verbrechen geschehen war, lag nicht in der Nähe einer Stadt. Ein einsam stehendes Haus, angeblich sehr alt, wie Harry erfahren hatte, und bestens geeignet für Geheimtreffen, denn an technischen Möglichkeiten gab es dort alles. Der nächste Ort war Dossenheim und recht bekannt, wie Harry mir gesagt hatte. Wir hofften nur, dass er nicht von Touristen überschwemmt war und wir noch ein Zimmer bekamen, denn das hatte Harrys Chef nicht reservieren lassen.
    Die Straße führte gerade auf Dossenheim zu.
    Es war zwar spät geworden, aber nicht zu spät, und so fanden wir noch eine geöffnete Touristen-Information vor. Auch einen Parkplatz fanden wir und waren beide froh, einige Schritte gehen zu können.
    Die Eingangstür sollte gerade abgeschlossen werden, als wir winkten.
    Eine Frau mit dunkelrot gefärbten Haaren und kräftig geschminkten Lippen kam und zog die Tür auf.
    »Wir haben eigentlich schon geschlossen«, sagte sie.
    »Bitte, machen Sie eine Ausnahme.« Harry hatte sie auf deutsch angesprochen und lächelte sie an. »Wir haben einen sehr langen Weg hinter uns.«
    »Das verstehe ich.« Auch sie sprach jetzt deutsch. »Treten Sie ein.«
    Wir taten es. Hinter uns wurde die Tür abgeschlossen. Bis zur Theke, die mit zahlreichen Prospekten belegt war, gingen wir vor und schauten in ein Augenpaar mit fragendem Blick.
    »Was kann ich für Sie tun?«
    »Es geht um zwei Hotelzimmer.«
    »Oh, das ist...«, sie hob die Schultern. »Wir haben praktisch Hochsaison. Das Elsass im Herbst ist eine wahre Wohltat für Leib und Seele. Hm...« Sie senkte den Blick und schaute auf den Monitor ihres PCs, den sie wieder hochgefahren hatte.
    Wir ließen sie in Ruhe arbeiten. Ich warf einen Blick über die zahlreichen bunten Prospekte und Flyer. Hier wurde vieles angeboten. Von der Wanderung durch die Weinberge bis zu Fahrten nach Straßburg und Colmar, wo die Sehenswürdigkeiten weltbekannt waren.
    Ich fand auch einen Prospekt, der sich mit dem beschäftigte, was es in der Nähe gab. Da wurde von einer Ruine geschrieben, von einem Aussichtsturm und auch von einem Bunker aus den beiden schlimmen Weltkriegen. Aber es war auch ein altes Haus zu sehen, das ein halbrundes Kuppeldach aufwies und einen Vorbau hatte, der an einen griechischen Tempel erinnerte.
    Es gab eine Beschreibung zu diesem Haus. Als ich sie las, schlug mein Herz schneller, denn ich stellte fest, dass ich das Glück des Tüchtigen hatte, denn dieses alte Haus wurde als Mietobjekt angeboten. Für zehn Personen war der Platz ausreichend. Für Verpflegung würde gesorgt werden, die technischen Anlagen waren vorhanden, und der Charme des Hauses bestand darin, dass man in einem historischen Gemäuer tagte.
    Für mich stand fest, dass ich unser Ziel gefunden hatte. Ich behielt den Flyer in der Hand und wollte die Frau hier an der Info darauf ansprechen. Zunächst aber war ein anderes Thema wichtig, und zwar unsere Unterkunft.
    »Ja«, sagte sie und schaute von ihrem Monitor hoch. »Sie haben Glück, meine Herren.«
    »Wunderbar«, freute sich Harry, »und wo haben Sie etwas gefunden?«
    »Bei Madame Schumacher. Sie führt eine kleine Pension im Zentrum der Stadt. Da sind heute zwei Zimmer vorzeitig frei geworden, weil die Gäste weg mussten. Sie hat uns sofort die freien Räume gemeldet. Es ist kein Luxushotel, aber man kann sich bei ihr wohl fühlen. Außerdem kocht sie sehr gut.«
    Harry schaute mich an. »Das ist doch was – oder?«
    »Und ob.«
    »Wir nehmen dann die beiden Einzelzimmer.«
    »Sehr gut, dann werde ich Madame Schumacher anrufen und Sie beide avisieren.«
    »Das ist nett.«
    »Bon, Sie können schon fahren. Ich sage Ihnen nur noch, wohin Sie müssen.«
    Sie zeigte Harry die Strecke auf einer Karte. Wir
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