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1751 - Flucht ins Verderben

1751 - Flucht ins Verderben

Titel: 1751 - Flucht ins Verderben
Autoren: Jason Dark
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holen. Zwei Männer halfen ihm dabei, den Toten auf den Pferderücken zu legen.
    »Vergesst ihn!«, riet der Templer den Leuten. »Ab jetzt habt ihr eure Ruhe.«
    Die Gäste nickten. Einige bekreuzigten sich, bevor sie wieder zurück ins Gasthaus gingen, um das Ende eines menschlichen Teufels zu feiern...
    ***
    Der Fall in Deutschland war gelöst, und ich hätte eigentlich wieder nach London fliegen müssen, aber es kam anders. Das lag nicht an mir, sondern an meinem deutschen Freund Harry Stahl.
    Aber der Reihe nach.
    Harry hatte noch einiges mit den örtlichen Behörden zu regeln gehabt, und ich hatte ihm und seiner Partnerin Dagmar Hansen versprochen, noch einen Tag zu bleiben. Das Wetter war prächtig, denn der Herbst zeigte sich wirklich von seiner allerbesten Seite. Die Sonne ließ das gefärbte Laub fast aufglühen. Hinzu kam das nette Hotel, das eine kleine Wohlfühl-Oase war.
    Ich hatte mit meinem Chef telefoniert und das Okay bekommen. So konnte ich den Tag genießen. Zusammen mit Dagmar Hansen schaute ich mich in der Gegend um. Wir gingen an den Fehn entlang, sahen uns die schmucken Häuser an und saßen schließlich vor einem Café in der Sonne, um etwas zu trinken.
    Dagmar Hansen war froh, mal Zeit zu haben, mit einem Freund zu sprechen, und so hörte ich, dass es bei ihnen privat zwar gut lief, sie aber Probleme beruflicher Art hatten, denn Harrys Job wurde noch immer nicht richtig akzeptiert. Man lächelte hinter seinem Rücken oder tuschelte auch und das, obwohl Harry Erfolge vorweisen konnte, wie man auch hier gesehen hatte.
    »Aber das wird sich wohl niemals ändern«, beklagte sich Dagmar, während sie ihren Kaffee umrührte. »Ist es Suko und dir nicht auch so ergangen?«
    »Am Anfang schon«, gab ich zu. »Auch heute werde ich noch skeptisch angeschaut, wenn es um gewisse Vorgänge geht. Aber das macht mir nichts. Da ist mein Fell schon dick geworden.«
    Dagmar lächelte und stellte den Kragen ihrer Jacke hoch. Sie beugte sich mir entgegen. »Außerdem wird alles das, was Harry ermittelt, so ziemlich unter den Tisch gekehrt. Man ist froh, aber es landet in den geheimen Archiven des BKA. Daran kann man nichts ändern. Auf der anderen Seite bin ich froh, dass wir unsere Jobs dort haben, wenn ich daran denke, welch ein Zickzack-Kurs nach der Wende hinter Harry liegt.«
    »Das stimmt.« Ich musste lachen. »Das habe ich selbst hautnah miterlebt. Das war kein Spaß.«
    »Eben.«
    »Und was ist mit dir, Dagmar?«
    »Bitte, wie meinst du das?«
    Ich deutete gegen ihre Stirn. »Das dritte Auge.«
    Sie hob die Schultern an. »Still ruht der See. Psychonauten hin – Psychonauten her, ich habe den Eindruck, dass ich mich immer weiter davon entferne. Ich habe ja über lange Zeit hinweg keinen Kontakt mehr gehabt. Das dritte Auge hat sich nicht gezeigt, wofür es auch keinen Grund gab. Die Vergangenheit ist begraben – zunächst mal. Ich gehe meinem Job nach und lebe wie ein normaler Mensch. Darüber möchte ich mich auch nicht beklagen.«
    »Das kann ich verstehen.«
    Der Kaffee war kalt geworden, und auch die Sonne wärmte nicht so richtig. Es war an der Zeit, zurück ins Hotel zu fahren. Da Harry mit dem Wagen unterwegs war, wollten wir einen Bus oder ein Taxi nehmen.
    Ich hatte Dagmar eingeladen und winkte der Bedienung, um die Rechnung zu begleichen, als sich Dagmars Handy meldete.
    Sie rechnete damit, dass es Harry war, der sie anrufen wollte, und das traf auch zu.
    »Hallo, Harry, was gibt’s?« Sie erhielt eine Antwort, sagte aber selbst so gut wie nichts und hörte erst mal zu. Ich sah ihr Gesicht und entdeckte auch die Veränderungen darin. Freude strahlte sie nicht aus, sie war eher nachdenklich geworden, nickte einige Male und sagte: »Verstehe, Harry.« Dann hörte sie wieder zu, gab abermals ihre knappen Kommentare ab und berichtete dann, wo wir uns aufhielten, bevor sie sagte: »Okay, wir warten dann.«
    Ich hatte schon große Augen und einen fragenden Blick bekommen, was Dagmar auch bemerkte. Das Handy verschwand wieder, und für Sekunden war sie mit ihren Gedanken beschäftigt.
    Ich ließ sie in Ruhe. Erst als sie den Kopf wieder anhob, sprach ich sie an.
    »Probleme?«
    »Es könnte sein.«
    »Und welche?«
    »Harry hat angerufen. Die Probleme hat er, aber sie hängen nicht mit dem letzten Fall zusammen.«
    »Aha. Womit dann?«
    »Es sieht alles nach einem neuen Fall aus.«
    Ich wunderte mich. »Jetzt?«
    »Ja. Harry hat einen Anruf aus Wiesbaden bekommen. Da scheint mal wieder die Hütte
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