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1751 - Die GrenzlÀnderstation

Titel: 1751 - Die GrenzlÀnderstation
Autoren: Unbekannt
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Fälle. In den betroffenen Sektoren schalteten sich die Rundrufanlagen ein. Sie informierten alle Bewohner über die Entwicklung in ihrer unmittelbaren Umgebung.
    „Die Laderöhren im Bereich des dritten Ringes werden versiegelt. Die Ausgänge an die Oberfläche sind bereits blockiert. Achtung, hier spricht die Koordination. Auf nicht absehbare Zeit ist durch die Aktivitäten der Stuuhr mit Behinderungen zu rechnen."
    Eine Weile beobachteten die Vakuta den Marsch der Stuuhr durch die drei Sektoren und die angrenzenden Bereiche. Die Insektenwesen ließen ihre kämpferische Wut an allem aus, was sich ihnen in den Weg stellte oder sie störte. Ein Teil der Schaubildprojektionen fiel aus, weil die mit ihnen gekoppelten Kameras ihren Betrieb einstellten. Ein gesonderter Monitor zeigte eine Rechnung über alle Schäden, die die Stuuhr anrichteten.
    „Sgfdtssffrrklsss wird keine Freude daran haben", erkannten Phermi und seine Mitarbeiter.
    Der Oberste Lagerherr musterte die wogenden Leiber und gab ein schrilles Rasseln von sich.
    „Vorsicht! Ich sehe bewaffnete Stuuhr. Sicherheitsstufe zwei einleiten."
    Gleichzeitig mit der Aktivierung der zweiten Stufe begann im dritten Ring eine Sirene zu wimmern. Sie klang abwechselnd dumpf und schrill. Findige Techniker aus Phermis Volk hatten dafür gesorgt, daß das Gejaule den akustischen Organen aller Völker angepaßt war. Niemand konnte so den Alarm überhören.
    Fast gleichzeitig schaltete Phermi eine Verbindung mit dem Anführer der Hamamesch und erstattete Bericht.
    „Ich übernehme persönlich die Führung der Gruppe, die für Ordnung sorgt", versicherte er.
    „Das solltest du nicht tun", riet der Hamamesch. „Deine Funktion erlegt dir Zurückhaltung auf. Die Stuuhr sind gefährlicher, als du ahnst. Schick Nurmi. Er ist ein kluger Kopf."
    „Das weiß ich selbst." Phermi opferte eine gehörige Portion Körpergas, um seinen Worten den nötigen Nachdruck und die erforderliche Lautstärke zu verleihen. „Entschuldige mich, Wadasch, ich habe Hunger."
    Er fühlte sich schwach und ausgelaugt; höchste Zeit, Nahrung zu sich zu nehmen. Der Hamamesch ließ nicht erkennen, ob er den Worten des Obersten Lagerherrn Glauben schenkte.
    „Wir haben uns in der Folge des Friedens von Pendregge verpflichtet, für die Sicherheit der Vakuta in den Grenzländerstationen zu garantieren", erklärte er. „Solche Ereignisse sind unsere Angelegenheit."
    Der Vakuta versteifte sich.
    „Du hast recht", gab er zu. „Wir werden euch die Beseitigung des Problems überlassen. Aber wir werden uns als Kämpfer für den inneren Frieden an den Aktionen beteiligen."
    „Dagegen ist nichts einzuwenden. Unterschätzt bloß die Heimtücke der Stuuhr nicht."
    Der Hamamesch unterbrach die Verbindung, und Phermi stellte eine Einsatzgruppe aus hundert seiner Artgenossen zusammen. Zwanzigtausend Vakuta bevölkerten SCHERMOTT; sie sorgten dafür, daß es nichts in der Grenzländerstation gab, was ohne die Kenntnisnahme durch die Inhaber der Station ablief.
    Der Oberste Lagerherr beorderte alle jene Artgenossen zu sich, die den Umgang mit den Insektoiden gewohnt waren. Er gab ihnen entsprechende Gasbefehle zwecks richtiger Nahrungsaufnahme und bestellte sie in die Halle der Vorsehung.
    Dann machte er sich auf in seinen privaten Fundus, um Nahrung zu sich zu nehmen. Er suchte sich einen der ältesten Gärkessel aus und machte sich über einen der Schläuche her. Gierig sog er den nahrhaften Brei in sich hinein. Sein Körper setzte die Stoffe sofort in Gas um, und der Leib Phermis gewann an Umfang. Die Kammern füllten sich; er nahm das Aussehen eines rundum gesunden Grenzländers an, so, wie es jeder Vakuta als Ideal ansah. Gestärkt ließ er nach einer Weile von dem Schlauch ab und machte sich auf den Weg zu seiner Einsatztruppe. Dabei blickte er sich aufmerksam um, als rechne er mit heimlichen Beobachtern.
    Die Nahrungsversorgung der Vakuta-Population in SCHERMOTT stellte ein nur geringes logistisches Problem dar. Das meiste gewannen sie aus den Nahrungsabfällen der anderen Völker, und das zählte zu den wenigen Geheimnissen, die die Vakuta besaßen. Zu Artfremden hätten sie darüber nie gesprochen, und Wesen wie die Patruskee mit ihrem empfindlichen Geruchssinn hätten allein auf die praktische Möglichkeit einer solchen Verwertung ihrer Reste allergisch reagiert. Vakuta jedoch besaßen kein Sinnesorgan dieser Art, das die Hamamesch Nase, die Patruskee Schnüffler und die Stuuhr Reizfilter nannten.
    Die
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