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1751 - Die GrenzlÀnderstation

Titel: 1751 - Die GrenzlÀnderstation
Autoren: Unbekannt
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vieren.
    Würdevoll richtete er sich auf.
    „Du denkst nur ans Essen!" Er legte soviel Vorwurf wie möglich in seine Stimme. „Du hast soeben einen Stelzmakalie umgebracht. Wieso vergeht dir nicht der Appetit?"
    „Ein Unfall. Kann nichts dafür. Völlig ausgeschlossen. Der Makalie war selbst schuld."
    „Nein, du bist schuld", schimpfte der Lagermeister. „Was hast du im fünften Ring zu suchen?"
    „Den Rotationsblock. Sieh nur!"
    Der Vakuta richtete seine Punktaugen auf das vordere Ende der Ankerrampe. Das Gewinde des Blocks lag frei, und die Rotationsbewegung kam zum Stillstand. Von mehreren Schiffen gezogen, driftete der Rotationsblock von der Ankerrampe weg. Gleichzeitig schloß sich die riesige Schleuse der Rampe und entzog den weiteren Vorgang ihren Blicken.
    „Ich kann dich gut verstehen", säuselte Nurmi. „Mir erging es ebenso. Allerdings habe ich mir nichts zuschulden kommen lassen."
    „Frag den Stelzmakalie, was er hier zu suchen hatte", quäkte und blubberte es aus dem Nischdrich. Er sprach wieder vollständige Sätze und hatte den Schock überwunden. Im nächsten Augenblick schrie der Sack den Grenzländer an: „Ich verhungere. Außerdem ersticke ich. Du stinkst erbärmlich, Vakuta."
    Nurmi reagierte verunsichert. Er gab eine hohe Folge von Membrantönen von sich in der Hoffnung, daß die Koordination sie aufzeichnete und auswertete.
    „Wir Grenzländer verfügen über keinen Geruchssinn. Daher kann ich nicht feststellen, ob du die Wahrheit sagst oder ob du selbst es bist, der stinkt", entgegnete er.
    Seine empfindlichen Membranen empfingen eine Schwingung; Augenblicke später vernahm er das Stampfen von Robotern. Phermi schickte ihm Unsterstützung.
    Der Nischdrich registrierte die Annäherung ebenfalls und begann seinen Sackkörper in Richtung der Tür zu wuchten, durch die er gekommen war.
    „Hier gibt es nichts zu sehen. Ich gehe", quäkte er in einer Tonlage, die Nurmi in höchste Alarmbereitschaft versetzte. Sein ganzer Körper bebte mit Ausnahme der am stärksten verdichteten Stellen. Eine Nuance schriller, und er mußte um die Gesundheit seines Nervenkostüms fürchten.
    „Es ist nur recht und billig, daß du dem Toten die letzte Ehre erweist!" rief er dem Nischdrich hinterher. Dieser änderte augenblicklich seine Richtung und verschwand durch eine andere Tür, die in Richtung der Hygieneeinrichtungen für Grenzländer führte.
    Die Roboter erreichten die Ankerrampe und näherten sich Nurmi. Er gab ihnen hastig Anweisungen. Sie holten den Nischdrich ein, bevor er weiteres Unheil anrichten konnte, und nahmen ihn in Gewahrsam. Auf dem schnellsten Weg brachten sie ihn in den vierten Ring zurück, wo er hingehörte.
    Nurmi beeilte sich, eine Verbindung zur Koordination herzustellen.
    „Sprich", hörte er die Stimme Phermis, seinen Vorgesetzten.
    Hastig gab der Lagermeister einen Bericht durch.
    „Es ist gut", kommentierte der Oberste Lagerherr SCHERMOTTS. „Halte dich zur Verfügung. Es wird nicht lange dauern, dann brauche ich dich." Nurmi kehrte in seine Zahlstelle zurück und setzte die Kontenabgleichung fort. Er hatte wenigstens den wichtigsten Teil des Abdockens miterlebt, und das machte ihn glücklich.
     
    *
     
    „Sgfdtssffrrklsss ist mein Name", begann der Stuuhr in abgehackter Weise, aber in korrektem Hamsch. „Es wird Zeit. Wir warten nicht länger."
    „Beruhige dich." Phermi bemühte sich nach Kräften, zu dem Insektoiden aufzuschauen, ohne in Panik zu verfallen. Stuuhr waren doppelt so groß wie Vakuta, und sie besaßen einen schlechten Ruf wegen ihrer Kampfkraft. „Der Rotationsblock ist bereits unterwegs. Unsere Maschinen werden sich mit dem Entladen deiner Schiffe beeilen, so daß dir keine Verzögerung entsteht."
    „Du bist der Oberste Lagerherr. Dein Wort ist Gesetz. Aber vergiß nicht: Ich bin ein Prospektor."
    Damit schien für das Wesen mit dem unaussprechlichen Namen alles gesagt. Prospektoren galten bei diesem Volk als Helden von unschlagbarem Instinkt. Der Stuuhr wandte sich ohne Gruß oder Ehrenbezeigung ab und stolzierte hinaus. Draußen griff er die beiden Wachroboter an, ohne daß diese sich zur Wehr setzen durften.
    Phermi klammerte sich an sein Sitzgestänge. Hastig verteilte er das Gas gleichmäßig in seinem Körper. In der Gegenwart eines Stuuhr sank es regelmäßig nach unten und führte zu einer künstlichen Leichtigkeit in der oberen Hälfte des Körpers. Jetzt gewann der Herr über SCHERMOTT die Kontrolle über alle seine Kammern
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