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175 - Die Monster-Wette

175 - Die Monster-Wette

Titel: 175 - Die Monster-Wette
Autoren: A.F.Morland
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Schnäppchen geglückt war, nahm ihm sein Bruder fast übel. James hatte noch nie sein Format gehabt, hatte ihn, den um ein Jahr Jüngeren, stets beneidet und wegen so manchen Geschäftserfolgs sogar gehaßt.
    Es war James ein Dorn im Auge, daß auch Barry 50.000 Pfund geerbt hatte. Das war Barry Bagetta bekannt, doch es kümmerte ihn nicht. Er hatte mit seinem Bruder kaum noch Kontakt, ging ihm aus dem Weg, rief nie an und schrieb ihm nicht einmal zu Weihnachten eine Karte.
    Genau genommen existierte James nicht für ihn. Seit er sich zu dieser Einstellung durchgerungen hatte, lebte er viel ruhiger.
    Er brauchte sich nie mehr über seinen unleidlichen Bruder zu ärgern.
    Das große Grundstück glich dem Ausbildungsplatz eines Militärcamps. Es gab Hindernisbahnen, Schwebebalken, Kletterseile, Kriechrohre, einen Schießplatz und vieles andere.
    Wer von Barry Bagetta, ausgebildet wurde, der hatte einiges drauf. Er musterte vorher gründlich aus, nahm nicht jeden. Nur die Besten hatten eine Chance.
    Die wenigen Nachbarn, die es ringsherum gab, waren es gewöhnt, daß es auf Bagettas Grundstück auch nachts hin und wieder gehörig krachte. Sie wußten, daß diese Nachtübungen nötig waren und waren so einsichtig, sie nicht als Ruhestörung zu empfinden.
    Im Keller des großen Hauses gab es eine Kraftkammer mit allen erdenklichen modernen Folterinstrumenten. Hier stählten die Schüler unter Anleitung ihres Lehrers ihre Muskeln.
    Bodyguards mußten topfit sein. Nur dann waren sie imstande, das Leben ihres Arbeitgebers zuverlässig zu verteidigen. Barry Bagetta stellte es den Schülern nach einem erfolgreichen Abschluß frei, sich die erworbene Fitneß anderswo oder bei ihm zu erhalten.
    Es freute ihn, wenn sie in regelmäßigen Abständen zu ihm kamen, um ihr Wissen aufzufrischen und möglicherweise noch etwas dazuzulernen. Leute, die einen Hang zur Perfektion hatten, waren ihm schon immer sympathisch gewesen.
    Zwei von dieser Sorte waren Ken Pollock und Richard York; Männer, die geradezu besessen von dem Wunsch waren, absolut perfekt zu werden.
    Sie kamen immer wieder, um mit Bagetta zu arbeiten.
    Sie befanden sich im Trainingsraum. Pollock und York kämpften auf der Matte. Mit wuchtigen Karatetritten und - schlägen attackierten sie sich, und Barry Bagetta spielte den Schiedsrichter.
    Es war abgemacht, daß er später gegen den Sieger antreten würde, aber aus diesem Fight schien kein Sieger hervorzugehen. Pollock und York waren gleich stark. Sie verfügten über das gleiche Wissen und hatten die gleichen hervorragenden Reflexe.
    Nur ein dummer Zufall hätte einen der beiden benachteiligen können, doch dazu ließen sie es nicht kommen.
    Als die Kampfzeit zu Ende war, gab es zwei ausgepumpte Sieger.
    »Was nun?« fragte Pollock schwer keuchend.
    York grinste breit. »Er hat versprochen, den Sieger herauszufordern. Folglich muß er gegen uns beide kämpfen, ist doch klar.«
    »Dafür gönnen wir uns keine Verschnaufpause«, sagte Ken Pollock.
    »Na schön, ihr beiden Pfeifen«, rief Barry Bagetta und begab sich zur Mattenmitte. »Wenn ihr unbedingt wollt, daß ich euch die Nasen blutig schlage, werde ich euch den Gefallen tun. Ich wollte es eigentlich einem von euch beiden ersparen.«
    York lachte laut. »Hörst du das Großmaul, Ken? Er denkt wirklich, es mit uns beiden aufnehmen zu können.«
    »Dann wollen wir ihm doch gleich mal beweisen, daß er sich im Irrtum befindet«, sagte Pollock und stellte sich auf.
    Der Kampf begann.
    Wie ein Wirbelwind griff Bagetta seine Gegner an, teilte schmerzhafte Schläge aus und steckte welche ein. Es wäre aber vermessen gewesen, bei so guten Fightern tatsächlich mit einem Sieg zu rechnen, und das tat Barry Bagetta auch nicht.
    Er war Realist und wußte, daß er mit einem Unentschieden äußerst gut bedient sein würde; und so kam es schließlich auch.
    Sie trennten sich, ohne daß es einen Verlierer gab.
    Sie duschten gemeinsam und tranken später oben im Salon frisch gepreßten Fruchtsaft.
    Hinter dem Haus gab es einen Hundezwinger, in dem drei Deutsche Schäferhunde untergebracht waren, prächtige, kräftige, mutige Tiere, die man mit einem Pistolenschuß nicht erschrecken konnte. Auch sie bezog Barry Bagetta in das Trainingsprogramm mit ein. Natürlich waren Arme und Beine seiner Schüler dick gepolstert, wenn sie mit den Hunden arbeiteten. Es war noch nie jemand ernstlich verletzt worden, denn wenn die Tiere draußen waren, paßte Bagetta stets höllisch auf, und wenn es
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