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175 - Die Monster-Wette

175 - Die Monster-Wette

Titel: 175 - Die Monster-Wette
Autoren: A.F.Morland
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für einen Mann kritisch zu werden drohte, genügte ein kurzer Pfiff mit der Ultraschallpfeife, und schon ließen die Hunde von ihrem Gegner ab.
    An diesem Abend bellten sie fast ununterbrochen.
    »Was haben die Hunde?« wollte Ken Pollock wissen.
    Barry Bagetta machte sich darüber keine Gedanken. Er zuckte mit den Schultern. »Manchmal haben sie solche Anwandlungen. Das hat nichts zu bedeuten. Einem gefällt der Mond nicht, und er bellt ihn deshalb an, und aus Solidarität fallen seine Kumpane in das Gekläffe mit ein. Sie werden sich irgendwann beruhigen.«
    Doch Bagetta irrte sich. Eine halbe Stunde, nachdem Pollock und York das Haus verlassen hatten, bellten die Hunde immer noch, und zwar so aggressiv, daß es unmöglich den Mond angehen konnte.
    Was mochte sie so aufregen? Befand sich jemand auf dem Grundstück? Witterten sie einen Eindringling?
    Furcht war für den ehemaligen Söldner ein Fremdwort. Man mußte schon mit ganz schwerem Kaliber auffahren, um ihm Angst zu machen. Er wußte sich zu wehren, das hatte er in den zehn Jahren seines Söldnertums oft bewiesen.
    Seine Miene verfinsterte sich, die Züge wurden hart. Er strich sich mit dem Daumennagel über den dichten Oberlippenbart und löschte ein paar Lampen. Dann begab er sich zum Fenster und sah hinaus.
    Und er bemerkte einen großen, kräftigen Hund, der am Rand des Grundstücks stand und von den Tieren im Zwinger wütend verbellt wurde, als würden sie es ihm neiden, daß er frei herumlaufen konnte, während sie eingesperrt waren.
    Oder… war das ein Wolf?
    ***
    Nachdem ich auch den zweiten Lykanthropen ausgeschaltet hatte, schloß ich das Stromkabel wieder an und eilte die Treppe hinunter. Ich betrat den Saal und sah im Aquarium, was die Haie von den Werwölfen übriggelassen hatten.
    Das würde morgen einigen Leuten großes Kopfzerbrechen bereiten.
    Ich hielt mich keine Minute länger in diesem Haus auf, weil Harry Gleason garantiert Hilfe brauchte. Vielleicht hätte ich mir den Weg von ihm nicht zeigen, sondern nur beschreiben lassen sollen. Aber er hatte für die tausend Pfund, die er von Tucker Peckinpah bekommen hatte, unbedingt etwas leisten wollen. Ich hoffte, daß dieses Abenteuer gut für ihn ausgehen würde. Sobald ich das Haus verlassen hatte, fing ich an zu laufen, und kurz darauf befand ich mich wieder in diesem muffigen Keller.
    Das Stahlblech versperrte mir den Weg. Ich konnte tun, was ich wollte, es ließ sich nicht entfernen.
    Von Harry Gleason wußte ich, daß der Nachbarkeller zu einer Bar gehörte. Wenn ich hier nicht durchkam, mußte ich eben den gefährlicheren Weg einschlagen. Harry hatte von Sicherheitsmaßnahmen gesprochen, die jene abhalten sollten, die im geheimen Wettbüro nichts zu suchen hatten. Genaues hatte er allerdings nicht gewußt.
    Ich verließ den Keller, eilte durch den dreckigen Hof, lief um die Ecke eines schmucklosen Backsteinhauses herum und hatte gleich darauf die abgeschaltete Leuchtreklame der Bar vor mir.
    Donnerwetter, die reagieren aber schnell! dachte ich ärgerlich. Kaum haben sie einen Fremdkörper in ihrem System registriert, machen sie den Laden auch schon dicht.
    Ich befürchtete, daß man sich jetzt intensiv mit Harry befaßte, und wollte ihn so schnell wie möglich herausholen.
    Deshalb rief ich nicht erst zu Hause an, um Mr. Silver zu bitten, mir beizustehen, denn bis der Ex-Dämon eintraf, konnte mit Harry Gleason Gott weiß was passiert sein.
    Ich ignorierte das Schild mit der Aufschrift GESCHLOSSEN.
    »Nicht für mich«, brummte ich leise und verschaffte mir Einlaß.
    Im Gastraum roch es noch nach Rauch und Drinks. Man mußte die Gäste regelrecht hinausgeworfen haben. Ich durcheilte den Raum und suchte das Büro. Es war leer. Ich hatte nichts anderes erwartet.
    Neben dem Büro gab es eine Tür, durch die man in den Keller gelangte – aber nicht in den bewußten, davon überzeugte ich mich und kehrte sofort wieder um.
    Mit wachsender Nervosität suchte ich nach einer anderen Möglichkeit, in das geheime Wettbüro zu gelangen, doch ich konnte den richtigen Weg nicht finden.
    Die Annahme lag nahe, daß man den verbotenen Teil des Kellers durch das Büro erreichte, deshalb kehrte ich dorthin zurück. Die Zeit drängte, jede Minute war kostbar. Ich befürchtete, daß Harrys Leben an einem dünnen Faden hing.
    Im Büro klopfte ich die Wände ab. Jene hinter einem hohen Regal klang hohl. Hier mußte sich der Zugang, den ich suchte, befinden.
    Ich griff hinter die dicken Ordner und ertastete
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