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175 - Die Monster-Wette

175 - Die Monster-Wette

Titel: 175 - Die Monster-Wette
Autoren: A.F.Morland
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einen kleinen Metallhebel, den ich umlegte. Sogleich bewegte sich das Regal zur Seite und gab einen schmalen Durchgang frei.
    Vorsichtig schlich ich in die Dunkelheit hinein. Ich sah einen Lichtschalter, wagte jedoch kein Licht anzuknipsen, weil ich mich nicht verraten wollte.
    Es war gespenstisch still. Waren alle Vögel ausgeflogen?
    Hatten sie Harry Gleason mitgenommen?
    Ich ging durch mehrere Kammern von unterschiedlicher Größe. Möglich, daß man hier bisher auf Herz und Nieren durchleuchtet worden war.
    Mit mir passierte überhaupt nichts.
    Sämtliche Sicherheitsanlagen schienen abgeschaltet zu sein.
    Ich befand mich in toten Räumen, die man aufgegeben hatte. Dieses geheime Wettbüro war blitzartig seiner Funktion beraubt worden, als sich herausstellte, daß es nicht mehr geheim war.
    Sie hatten ja noch andere Büros, auf die sie zurückgreifen konnten, und niemand konnte sie daran hindern, dieses irgendwo in der Stadt durch ein neues zu ersetzen.
    Über eine eiserne Wendeltreppe gelangte ich in jenen Teil des Kellers, der mich interessierte.
    Ich fand die Stelle, wo das glänzende Stahlblech Harry und mich getrennt hatte, und wo das rote Nylonnetz auf meinen Begleiter gefallen war.
    Die Paneeldecke war immer noch offen, aber Harry Gleason lag nicht auf dem Kunststoffboden. Jemand mußte ihn fortgeholt haben.
    Hatten sie sich tatsächlich die Mühe gemacht, ihn mitzunehmen? Es gab mehrere Räume, in die ich schaute. Jetzt ließ ich die Zügel der Vorsicht mehr und mehr schleifen, denn ich glaubte nicht mehr so recht daran, daß mir hier noch irgendeine Gefahr drohte.
    Ich riskierte es sogar, in jedem Raum Licht zu machen.
    Niemand war da, der es mir übelgenommen hätte.
    Als ich eine weitere Tür öffnete, stutzte ich.
    Hier war jemand!
    Ich hatte ein Geräusch vernommen, und meine Hand zuckte sofort zum Colt Diamondback. Erst dann machte ich Licht, und im nächsten Moment setzte mein Herzschlag aus.
    ***
    Barry Bagetta schüttelte den Kopf. Nein, ein großer Wolf war das mit Sicherheit nicht. Das Tier stand reglos da und kümmerte sich nicht um die bellenden Schäferhunde. Bagetta hatte den Eindruck, daß dieser wolfsähnliche Hund ihn feindselig anstarrte. Unerklärlicherweise kam ihm der Verdacht, das Tier wäre seinetwegen hier.
    Lächerlich, sagte er sich; aber er spürte eine gewisse Unruhe keimen. Wahrscheinlich waren seine unaufhörlich bellenden Hunde daran schuld. Sie würden sich erst beruhigen, wenn dieses Tier nicht mehr da war, deshalb beschloß er, es zu verscheuchen.
    Da der Wolfshund die Tollwut haben konnte, holte Barry Bagetta sicherheitshalber seine Pistole. Er entsicherte die Waffe und zog den Schlitten durch, dann begab er sich zur Terrassentür und öffnete sie.
    Als er in die dunkle Nacht hinaustrat, empfing die Kälte ihn mit eisigen Armen. Er schritt rasch über die Terrasse und eilte die Stufen hinunter. Von dem fremden Hund war nichts mehr zu sehen.
    Hat sich aus dem Staub gemacht, der Held, dachte Bagetta und schob die Pistole in den Gürtel.
    Da er schon mal draußen war, wollte er nach den Hunden sehen und dafür sorgen, daß sie sich beruhigten, denn sie kläfften immer noch.
    Diesmal verbellten sie sogar ihn, als er um die Ecke bog. Sie knurrten, fletschten die Zähne und sprangen wie verrückt gegen das Maschendrahtgitter.
    »Hey, hey, hey!« rief Bagetta grinsend. »Sagt mal, Jungs, was ist denn heute mit euch los? Erkennt ihr mich nicht? Ich bin es doch, euer Barry.«
    Die Hunde bellten weiter.
    »Regt euch ab, Kameraden, der streunende Bursche ist nicht mehr da. Es gibt keinen Grund mehr, sich so aufzuregen. Nun seid brav und nehmt Vernunft an, okay? Es ist alles in Ordnung.«
    Der beruhigende Klang seiner Stimme ließ die Tiere verstummen.
    »So ist es richtig«, lobte Bagetta.
    Er griff durch das Maschengitter und streichelte die Tiere.
    Sie rieben ihre Köpfe an seiner Hand und leckten sie ab. Ein Friedensangebot, das Barry Bagetta gern akzeptierte.
    »Kluge Jungs seid ihr«, sagte er lächelnd.
    Er zog die Hand zurück und richtete sich auf. Der Wind bewegte die nahen Büsche und ließ sie geisterhaft rascheln.
    »Gute Nacht, Kameraden«, verabschiedete sich Bagetta von seinen prachtvollen Tieren und kehrte ins Haus zurück. Den Wolfshund sah er nicht wieder.
    ***
    Das widerstandsfähige Nylonnetz lag zerfetzt auf dem Boden. Harry Gleason war davon befreit worden, aber davon hatte er nichts, denn in seinem Zustand konnte er nicht fliehen.
    Ich eilte zu ihm, und meine
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