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175 - Die Monster-Wette

175 - Die Monster-Wette

Titel: 175 - Die Monster-Wette
Autoren: A.F.Morland
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rostige Klinke und bewegte die Tür vorsichtig zur Seite.
    »Sind Sie bewaffnet, Mr. Ballard?« flüsterte er.
    »So gut wie immer«, antwortete ich, öffnete meine Lammfelljacke und ließ ihn die Schulterhalfter sehen, in der mein Colt Diamondback steckte.
    »Ich leider nie«, sagte Harry leise. »Muß ein beruhigendes Gefühl sein, mit einem Ballermann herumzulaufen.«
    Ich verzichtete darauf, zu erwidern, daß ich im Grunde genommen Waffen jeder Art ablehnte, denn das hätte Harry mir sowieso nicht abgekauft. Angesichts der Tatsache, daß ich eine ganze Menge Waffen bei mir trug, hätte das auch reichlich paradox geklungen.
    »Sie bleiben am besten in meiner Nähe«, riet ich ihm.
    Er nickte. »Worauf Sie sich verlassen können.«
    Wir betraten ein finsteres Gebäude. Modergeruch legte sich auf meine Lungen.
    »Wir befinden uns nun im Nachbarhaus«, erklärte Harry.
    »Zwischen den Kellern besteht eine Verbindung, die es uns möglich macht, unbemerkt hinüberzukommen.«
    Über eine steinerne Wendeltreppe erreichten wir die feuchte
    ›Unterwelt‹. Häuser wie dieses behagten mir nicht. Man hätte sie von Grund auf sanieren müssen, aber dazu fehlte mit Sicherheit das Geld.
    »Unheimlich wird es erst drüben«, bereitete mich Harry Gleason vor.
    »Wenn Sie es ausgehalten haben, werde ich es auch durchstehen«, gab ich zurück.
    »Daran zweifle ich nicht. Ich möchte Sie nur gewarnt haben, damit nichts schiefgeht.«
    Der Gang, durch den wir uns tasteten, war so finster, daß man kaum die Hand vor den Augen sehen konnte.
    »Bewachen die ihr Büro nicht?« wollte ich wissen.
    »Mir sind keine Wachen aufgefallen«, antwortete Harry.
    »Das muß aber nicht heißen, daß es keine gibt. Andererseits haben sie ihr Büro so gut versteckt, daß sie vielleicht meinen, auf Wachen verzichten zu können.«
    »Lassen wir uns überraschen.«
    Wir passierten die Grenze zwischen den beiden Häusern, nachdem Harry eine eiserne Tür vorsichtig zur Seite geschoben hatte.
    Sofort roch es nicht mehr feucht und stickig, und die Wände fühlten sich trocken an. Schwacher Lichtschein erreichte uns, und mir fiel auf, daß der Boden mit glänzendem Kunststoff beschichtet und die Decke mit Paneelen verkleidet war.
    Etwa zehn Meter weiter vor uns machte der Gang einen scharfen Knick nach rechts. Darauf schlichen wir zu.
    Mir war mit einemmal, als würden wir beobachtet. Kälte legte sich unangenehm auf meinen Nacken, und ich spürte, wie sich die Härchen sträubten. Mein Instinkt warnte mich vor einer drohenden Gefahr, der wir ziemlich nahe sein mußten.
    Als Harry den nächsten Schritt machte, löste er einiges aus…
    ***
    James Bagetta hatte von einem kürzlich verstorbenen Onkel 50.000 Pfund geerbt, aber das reichte ihm nicht. Er war ein unzufriedener Mann, der vor allem von Geld nie genug bekam, deshalb wollte er mehr aus seiner Erbschaft machen.
    Sein Bruder Barry hatte die gleiche Summe bekommen; die und noch einiges mehr wollte sich James Bagetta auf eine recht ungewöhnliche Weise verschaffen.
    Ihm gehörte eine Firma, die auf Büroeinrichtungen spezialisiert war. Das Geschäft warf zufriedenstellende Gewinne ab, aber wenn man so unersättlich wie James Bagetta ist, kann einen das nicht zufriedenstellen.
    Durch Zufall hatte er von dieser neuen Wettart gehört; unter dem Siegel strengster Verschwiegenheit hatte man es ihm anvertraut, und er hatte sich sofort entschlossen, mit dem geerbten Geld in dieses Wettgeschäft einzusteigen.
    Auf dem Weg zu einem dieser geheimen Büros kam er an dem Nightclub vorbei, in dem seine Freundin Jacky Snyder als Sängerin auftrat. Er war verrückt nach dem rassigen rothaarigen Mädchen, das so ungeheuer viel Sex hatte.
    Vermutlich hielt er sie deshalb für eine hervorragende Sängerin, die sich hier unter ihrem Wert verkaufte.
    Jacky sah die Dinge etwas realistischer. Sie war froh, diesen Job zu haben, und sie trat gern allabendlich in diesem Club der mittleren Preisklasse auf. Endlich hatte sie ein Publikum, das bereit war, dafür zu zahlen, daß sie sang. Lange Zeit hatte es nicht danach ausgesehen, als würde sie eine Chance kriegen.
    Es gab einfach zu viele Mädchen, die nicht nur gut aussahen, sondern auch einigermaßen singen konnten, und alle wollten irgendwo auftreten und Geld, verdienen.
    Als Bagetta den Club betrat, sang Jacky gerade ›Wonderful World‹ von Black, und er fand, daß sie es viel besser brachte als ihr berühmter Kollege.
    Er setzte sich an einen freien Tisch und winkte dem
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