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175 - Die Monster-Wette

175 - Die Monster-Wette

Titel: 175 - Die Monster-Wette
Autoren: A.F.Morland
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Kellner.
    Man kannte ihn hier, deshalb fragte der Kellner nur: »Das übliche, Mr. Bagetta?«
    Er nickte, der Kellner entfernte sich und kam mit einem doppelten Scotch on the rocks wieder.
    James Bagetta war ein bulliger Typ, schwarzhaarig, mit dichtem Oberlippenbart. Seine Augen waren schwarz wie Kohlenstücke.
    Barry Bagetta hätte man für seinen Zwillingsbruder halten können, so sehr ähnelten sie sich. Doch bald würde es diesen ›Doppelgänger‹ nicht mehr geben.
    Jacky sah an diesem Abend wieder hinreißend aus. Bagetta war stolz darauf, daß sie ihm gehörte. Als sie in seine Richtung schaute, hob er zwinkernd das Glas. Sie lächelte und nickte ihm kaum merklich zu.
    Nach dem Auftritt kam sie an seinen Tisch. »Hallo, James, schön, dich zu sehen.«
    Er grinste. »Ist mir die Überraschung gelungen? Setz dich doch. Erzähl mir, wie es dir geht«, verlangte er. Sie hatten sich vor einer Woche zum letztenmal gesehen.
    »Gut«, antwortete sie.
    Er lachte leise. »Hast du dich nicht ein bißchen einsam gefühlt?«
    »Doch«, gab sie zu.
    »Ich werde bald wieder mehr Zeit für dich haben, Darling. In letzter Zeit hatte ich geschäftlich unwahrscheinlich viel zu tun, aber allmählich sehe ich Land.«
    »Freut mich für dich«, sagte das rothaarige Mädchen. Sie trug ein kobaltblaues Kleid, das ihre aufregende Figur prächtig zur Geltung brachte.
    »Du hast heute wieder großartig gesungen«, lobte Bagetta sie. »Weißt du, was ich mir vorgenommen habe? Ich will einen Star aus dir machen.«
    Sie lachte. »Ach, James, du bist ein Träumer.«
    »Findest du? Nun, du wirst bald anders reden. Ich stelle dafür heute die Weichen.«
    »Du scheinst nicht zu wissen, wie hart das Showbusineß ist.«
    »Natürlich weiß ich das. Für wie naiv hältst du mich denn?«
    »Man braucht vor allem Connections.«
    »Oder genug Geld, um auf die Connections pfeifen zu können«, sagte Bagetta. »Denk an Pia Zadora. Der hat auch ihr reicher Ehemann alle Wege geebnet. Allein wäre die nie so berühmt geworden.«
    »Du bist leider nicht so reich wie Pia Zadoras Ehemann«, sagte Jacky nüchtern.
    »Abwarten. Ich bin im Begriff, so einiges anzuleiern«, erwiderte Bagetta geheimnisvoll.
    Er blieb bis zu Jackys nächstem Auftritt, hörte sich noch zwei Songs an und verließ dann den Club.
    Bald würde ihm alles gehören, was sein Bruder derzeit noch besaß.
    Entweder das – oder noch viel mehr. Das Großartige an der Sache war, daß er auf keinen Fall verlieren würde,
    ***
    Ich hörte ein Schnappen und blickte nach oben.
    Die holzgetäfelte Decke hatte sich geöffnet, und ein rotes Netz fiel herab.
    »Harry!« stieß ich gepreßt hervor und sprang zurück.
    Harry Gleason reagierte nicht so schnell. Als er sich endlich in Sicherheit bringen wollte, war es bereits zu spät. Ein Gewirr aus roten Adern schien seinen Körper zu bedecken. Er schlug entsetzt um sich und verstrickte sich immer mehr darin, bis er das Gleichgewicht verlor und zu Boden stürzte.
    Ich wollte ihm zu Hilfe eilen.
    Als ich die Muskeln zum Sprung anspannte, sauste blankes Stahlblech seitlich aus der Wand und trennte mich von Harry Gleason. Es schottete den Gang von Wand zu Wand und von der Decke bis zum Fußboden ab. Ich sah mich wie in einem großen Spiegel.
    Und noch etwas sah ich im spiegelnden Blech: Zwei vierschrötige Kerle, die sich hinter mir befanden!
    Ich fuhr herum und warf mich den Männern entgegen, um ihnen zuvorzukommen. Mein Angriff überraschte sie tatsächlich, und es gelang mir, einen der beiden mit einem kräftigen Faustschlag niederzustrecken. Den anderen stieß ich mit der Schulter gegen die Wand.
    Da landete ein brutaler Schlag in meinem Nacken und warf mich auf die Knie. Sterne tanzten vor meinen Augen. Ich klammerte mich an den Mann vor mir und versuchte mich an ihm hochzuziehen, während sie wild auf mich einschlugen. Mir war, als wäre ich in eine Dreschmaschine gefallen.
    Ich schmeckte Blut und hatte große Schwierigkeiten, auf die Beine zu kommen und mich freizukämpfen.
    Irgendwie schaffte ich es, und sie trieben mich wie Bluthunde vor sich her. Ich rannte den Weg zurück, den ich mit Harry Gleason gekommen war. Im Augenblick konnte ich nichts für Harry tun. Ich mußte mich zunächst einmal in Sicherheit bringen.
    Ich spürte, daß ich angeschlagen war, mußte mich gewaltig zusammenreißen, um nicht schlappzumachen.
    Die Kerle waren mir dicht auf den Fersen. Wenn sie wollten, daß ihr Wettbüro weiterhin geheim blieb, mußten sie mich
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