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1749 - Inseln des Lebens

Titel: 1749 - Inseln des Lebens
Autoren: Unbekannt
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das waren Sheremdoc, Koka und Boris Siankow. Geo Sheremdoc hatte bis vor einer Stunde, als die letzten Techniker und Wissenschaftler Luna verließen, noch versucht, Homer G. Adams zu erreichen - vergeblich. Der Hanse-Chef und einziger Aktivatorträger im Solsystem war schon seit Tagen verschollen. Vermutlich trieb er sich mit all den anderen Verrückten bei den Hamamesch herum. Der LFT-Kommissar war fest entschlossen, etwas gegen Adams zu unternehmen, bevor der Unsterbliche zu einer ernsten Gefahr werden konnte.
    Gefahr! dachte Sheremdoc bitter. Er sah auf die Bilder, die ihnen NATHAN lieferte. Noch zeigten sie eine intakte Erde, aber in sechs Tagen würde der kristallene Tod nach dem Geburtsplaneten der Menschheit greifen und alles Organische für alle Zeiten abtöten und umwandeln.
    Es war fast vermessen, angesichts der drohenden Apokalypse für Terra an die vergleichsweise lächerliche Bedrohung zu denken, die von den Fremden aus der Galaxis Hirdobaan und ihren suchtbringenden Waren ausging.
    „Ich kann es einfach nicht glauben, daß wir nichts mehr tun können", sagte die Erste Terranerin. „Haben wir wirklich alles versucht?"
    „Alles, was in unserer Macht steht", antwortete Boris Siankow. „Sogar mehr."
    Die beiden anderen wußten, worauf er anspielte.
    Die Aktion Arche Noah war in Siankows Augen nur Blendwerk, und der Nexialist hatte damit recht. Daß nach Abschluß der Evakuierung Raumschiffe der Kosmischen Hanse in den Naturreservaten der Erde Exemplare aller greifbaren Tierarten des Landes, der Luft und des Wassers eingesammelt hatten, von Wildhütern und Robotkolonnen unterstützt, und sie ins All transportiert hatten, war ein Symbol gewesen, eine Geste und sonst nichts. Um das Überleben der Arten zu sichern, hätten die Genmuster genügt, die seit Jahrtausenden in den Genbanken der Labors lagen und ebenfalls längst in Sicherheit gebracht worden waren.
    Ein Signal sollte es sein, eine Botschaft an alle, die jetzt auf den solaren Planeten auf die Stunde Null warteten, daß man das Erbgut Terras nicht aufgeben wollte und irgendwo, irgendwann eine neue Erde beleben. Eine Welt, auf die die Menschen zurückkehren konnten.
    Aber es würde nie die alte sein können.
    Hologramme zeigten, wie schnell sich das Todesfeld des Mars weiter ausdehnte und wie rasch der ehemals rote Planet Terra näher kam. Die stummen Beobachter konnten sich fast nicht vorstellen, daß es wirklich noch sechs Tage dauern sollte, bis die lebensfeindliche Strahlung den Heimatplaneten fraß.
    Die drei letzten Menschen auf Luna schwiegen, und NATHAN schwieg. Es gab jetzt nichts mehr zu sagen.
    Die Bilder, die NATHANS Schaltzentrale von der Erde lieferte, zeigten die leeren, nur notdürftig beleuchteten Straßenschluchten von Terrania.
    Nichts bewegte sich. Kein einsam Zurückgebliebener lief durch die Straßen und schrie seine Angst hinaus. Die Fenster der Hochhäuser waren dunkel und tot. Der Raumhafen war eine leergefegte Wüste aus Stahl und Beton. Keine Kommandos ertönten mehr aus den Lautsprechern. Die verschiedenen Zubringerfahrzeuge standen unordentlich herum, wo man sie nach der Evakuierung der letzten Terraner hatte stehenlassen.
    Im erdnahen Weltraum gab es ebenfalls keine Bewegung mehr. Wer mit den Schiffen zu den - noch - sicheren solaren Planeten geflogen war, hatte sein Ziel erreicht. Früher oder später würde das Todesfeld, von Mars, Erde und Mond ausgehend, auch sie erreichen. Die meisten Terraner waren über die Transmitterstraße nach Olymp gegangen, oder sie warteten auf Plophos, Ferrol und anderen Exilplaneten auf die Nachricht vom Ende der Erde.
    „Nein!" sagte Geo Sheremdoc und schaltete eine Reihe von Schirmen aus. „Ich will diese Bilder nicht mehr sehen!"
    „Du mußt es ertragen", ermahnte ihn die Erste Terranerin. „Wir werden solange wie möglich hierbleiben und erst dann an Bord eines Raumschiffs gehen. Es kann nicht zu Ende sein. Perry Rhodan und die anderen Aktivatorträger..."
    „Verdammt!" schrie Boris Siankow sie an. Er riß sie an der Schulter herum und packte sie am Kinn, so daß sie auf eines der Holos sehen mußte. „Sieh ihn dir an, den kristallisierten Mars! Schau dir das Ungeheuer an, das auf die Erde zurast und sie umbringen wird, ohne sie überhaupt nur berühren zu müssen! Und dann erinnere dich an die salbungsvollen Worte deines Perry Rhodan, als er hier war und uns versprach, daß die Ayindi das Problem lösen würden! Erinnere dich an jedes Wort und sieh dir den Mars an. Und dann
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