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1747 - Hyzzak

Titel: 1747 - Hyzzak
Autoren: Unbekannt
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es nicht. Dafür sind die Aufgaben, die wir jeweils zu lösen haben, zu groß und zu gewaltig."
    Er konnte Alaska gut verstehen. Ein Teil des Rufes, den der frühere Transmittergeschädigte genoß, lag darin, daß Alaska sich seinerzeit aus seinem Leben nichts mehr gemacht hatte.
    Wegen des Cappinfragments in seinem Gesicht war er unter den Menschen eine Art Ausgestoßener gewesen; nicht zuletzt diese Einsamkeit hatte den Wagemut Alaskas begründet. Ein Teil dieser Gleichgültigkeit dem eigenen Leben gegenüber war ihm geblieben - aber das hieß keineswegs, daß er sich nicht sehr viel aus dem Leben anderer Menschen gemacht hätte. Im Gegenteil.
    „Ortung an Perry Rhodan. Ein Schiff nähert sich der BASIS. Offenbar die MAMERULE!"
    „Sieh an", kommentierte Gucky. „Voltago stellt sich ein. Genau zur rechten Zeit."
    Perry Rhodan konnte ein sanftes Schmunzeln nicht unterdrücken. In der Tat kam der Kyberklon wie gerufen, bevor es zwischen Rhodan und Alaska zu einem schärferen Wortwechsel kommen konnte. Denn eines konnte der Terraner unter keinen Umständen tun: die Beweggründe seiner Entscheidung in Gegenwart der Ayindi offenlegen.
     
    3.
     
    Jodeen fing den Hilferuf auf und analysierte ihn. Eine Artgenossin war in Schwierigkeiten geraten, dicht an der Grenze des Todesbezirks der Abruse. Der Stärke des Signals nach zu schließen, handelte es sich um ein Beiboot.
    Jodeens URCAN nahm Fahrt auf und flog die Koordinaten an, an denen der Hilferuf ausgesandt wurde.
    Diese Rettungsaktion war lebensgefährlich, das wußte die Ayindi. Die Grenze zwischen dem Lebensbereich der Ayindi und der Todeszone der Abruse war nicht genau zu markieren, jedenfalls nicht in diesem Abschnitt.
    Die Kapselschirme waren in dieser Region teilweise schon durchlöchert.
    Wenn die URCAN das Ziel nur um ein geringes verfehlte, waren Schiff und Kommandant verloren, ein Opfer mehr in dem Ringen zwischen Abruse und Ayindi.
    Dennoch kannte Jodeen kein Zögern. Eine Ayindi war in Gefahr, also mußte ihr geholfen werden, wenn es möglich war.
    Die URCAN kehrte in den Normalraum zurück. Jodeen versuchte das Signal ein zweites Mal aufzufangen.
    Ein paar Sekunden lang war es klar und deutlich zu hören. Ein automatischer Sender, der nicht verriet, ob in dem Beiboot überhaupt noch jemand lebte. Es lag auf der Hand, daß dieser Notruf wahrscheinlich auch von den Kräften der Abruse aufgefangen und registriert wurde.
    Allerdings hatte sich die Abruse, in welcher ihrer Erscheinungsformen auch immer, nur selten die Mühe gemacht, sich um einzelne Opfer zu kümmern. Sie hatte massierte Großangriffe als Strategie bevorzugt, bei der die Zahl der Opfer in die Myriaden ging - alles andere wurde früher oder später gleichsam von selbst erledigt, wenn sich der Todesbezirk ausbreitete.
    Das Beiboot schien nur ein knappes Lichtjahr von der Grenze entfernt im Raum zu hängen. In kleinen, vorsichtigen Sprüngen näherte sich Jodeen dem Ziel, unablässig die Ortung überwachend, damit sie nicht jählings von einer Flotte von Schneeflocken angegriffen werden konnte.
    Es hätte Jodeen sehr geärgert, ausgerechnet jetzt sterben zu müssen.
    Nicht, daß sich die Ayindi viel aus ihrem Leben machte; sie lebte, um eine ganz bestimmte Aufgabe zu erfüllen - nämlich gegen die Abruse zu kämpfen. Der Tod war in dieser Auseinandersetzung gleichsam fest eingeplant. Wenn es, im Fall des Falles, Jodeen gelang, dem Feind noch beträchtlichen Schaden zuzufügen, bevor sie starb, war sie mit diesem Abschluß ihres Lebens durchaus zufrieden.
    Aber diese Philosophie hatte einen haarfeinen Riß bekommen, der sich langsam vergrößerte.
    In die Planung des Generalstabes war Jodeen nicht eingeweiht, dafür war ihr Rang zu niedrig. Aber in den Flotten der Ayindi schwirrten die Gerüchte. Von unerwarteten Erfolgen im Kampf gegen die Abruse war die Rede.
    Die Ayindi hatten Verbündete gefunden, denen die Todesstrahlung der Abruse nichts anhaben konnte. Ein Werftplanet war zerstört worden, und - letzter Stand im Gerüchtezirkel - jetzt stand sogar, unterstützt von den Wesen aus dem Parresum, ein regelrechter Gegenschlag gegen die Zentrale der Abruse bevor.
    Jodeen hatte vor, sich an diesem Entscheidungskampf zu beteiligen und dazu beizutragen, der Abruse den Todesstoß zu versetzen. Bei einer Rettungsexpedition zu sterben paßte ihr nicht ins Konzept.
    Schlimmer noch: Es gab - Gerüchte nur, selbstverständlich alles nur Gerüchte! - Erzählungen, das Ende der Abruse stünde dicht bevor.
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