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1747 - Hyzzak

Titel: 1747 - Hyzzak
Autoren: Unbekannt
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ersten Alternative eines kompletten Fehlschlages.
    Alternative eins: komplettes Versagen des Plans, der Mars intakt, die Erde kristalltot, wahrscheinlich Millionen Opfer, Gefahr einer Kristallisierung des restlichen Systems.
    Alternative zwei: der Mars zerstört, die Erde zerstört, in jedem Fall aber kristalltot, Millionen von Opfern, Bedrohung für das restliche System.
    Alternative drei: Erfolg, der Mars entfernt, die Erde gerettet, eine wesentlich geringere Zahl von Opfern, Gefahr, daß die Erde unangenehmer zu bewohnen sein konnte.
    Perry Rhodan leckte sich die Lippen und blickte zu Atlan hinüber, der in diesem Augenblick wahrscheinlich damit beschäftigt war, ähnliche Überlegungen anzustellen und mit seinem Extrahirn durchzusprechen.
    Das eigentliche Problem aber lag, und das wußten die beiden erfahrenen Männer genau, auf einem ganz anderen Gebiet.
    Die Ayindi waren nicht dumm, sie konnten ihre eigene Lage konsequent durchdenken und einschätzen.
    Sie wußten es schon seit langem: Ihr unerbittlicher Kampf gegen die Abruse war verloren, im Grunde war er schon vor vielen Jahrzehntausenden verloren gewesen. Wenn der Kampf jetzt eine Wendung nahm, so war das allein den Galaktikern zu verdanken.
    Mehr noch: Es bestand nunmehr sogar eine Chance, diesen Kampf nicht nur zu verlieren, sondern sogar zu gewinnen, die Abruse für immer zu schlagen und das Überleben der Ayindi in ihrem Kontinuum langfristig zu gewährleisten. Einen größeren Freundschaftsdienst als diesen konnte man sich nicht vorstellen.
    Aber dieser Sieg lief für die Ayindi auf eine bittere Demütigung hinaus.
    Sie konnten bei näherem Hinsehen die Rettung ihres Überlebens nicht einmal selbst bewerkstelligen, ja nicht einmal dabei wirksam helfen.
    Die eigentliche Arbeit würden die Nocturnen und die Galaktiker erledigen müssen, die Ayindi konnten nur zusehen und hoffen, daß dieses Unternehmen gelang. Mehr war ihnen nicht möglich, eine Tatsache, die bitter zu schlucken sein würde.
    Nun tauchte das Unternehmen Adoption auf, die Rettung der Erde vor dem Kristalltod durch den Mars. Die Ayindi waren zuversichtlich, diesen Plan erfolgreich zu Ende bringen zu können.
    Auf diese Weise - und nur so - waren sie imstande, den ihnen gewährten Freundschaftsdienst in gewissem Umfang auszugleichen. War es ihnen zu verdenken, wenn sie dieses Unternehmen auf ähnliche Weise zu verwirklichen wünschten wie die Galaktiker ihr Vorhaben - in eigener Verantwortung und Regie, als unumschränkte Herren des Verfahrens?
    Daß sie allergrößten Wert darauf legten, daß die Terraner dabei ebenso passiv blieben, wie sie selbst tatenlos bei ihrer eigenen Rettung zusehen mußten?
    Die Ayindi hatten keine andere Wahl: Sie mußten ihre Existenz in die Hände der Galaktiker legen; aus diesem Grund war es ihnen wichtig, daß die Galaktiker ihrerseits ein entsprechendes Vertrauen in die Hilfsbereitschaft und Fähigkeit der Ayindi an den Tag legten.
    Perry Rhodan konnte sehen, daß sich Atlans Mundwinkel sanft kräuselten. Der Arkonide war zu denselben Ergebnissen gelangt wie der Terraner. Auf der rein sachlichen Ebene war es eher gleichgültig, wie die Ayindi dieses Unternehmen verwirklichten. An den möglichen Konsequenzen änderte sich nichts, wenn neben jeder Ayindi ein Galaktiker als Freund, Beobachter oder Aufpasser stand.
    Aber auf der Ebene der pragmatischen Psychologie, auf dem Gebiet des Selbstwertgefühls für die Ayindi, war der Unterschied gewaltig. Ein Erfolg der Operation Adoption konnte ihnen das Selbstvertrauen wieder zurückgeben, dessen Verlust sie mit ihrem manchmal aufdringlichen Stolz zu kompensieren versucht hatten.
    „Ich möchte euch danken", sagte Perry Rhodan lächelnd, „daß ihr euch solche Mühe macht, uns zu helfen. Wir wissen das zu schätzen und nehmen eure Hilfe gern an. Und ich teile euer Vertrauen, daß das Unternehmen Adoption gelingen wird."
    Zum ersten Mal sah Perry Rhodan den Blick der Ayindi-Wissenschaftlerin flackern.
    „Es muß gelingen", sagte Densee so leise, daß der Translator die Worte gerade noch auffangen und übertragen konnte.
    Perry Rhodan begriff. Für das Selbstverständnis der Ayindi wäre ein Fehlschlag dieses Unternehmens fast schwerer zu ertragen als eine vollständige Niederlage im Kampf gegen die Abruse.
    „Was?" Alaska platzte unbeherrscht heraus und starrte Rhodan an.
    „Mehr hast du dazu nicht zu sagen?"
    „Im Augenblick nicht", antwortete Perry Rhodan ruhig. „Wir müssen einander vertrauen, anders geht
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