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1747 - Hyzzak

Titel: 1747 - Hyzzak
Autoren: Unbekannt
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Ware zu beschaffen.
    Ob es möglich sein würde, all diese Menschen in einem gigantischen Unternehmen zu koordinieren, dessen Abwicklung präzises Zusammenspiel aller Beteiligten erforderte, das sich ohne Planung und Disziplin gar nicht abwickeln ließ? Es war mehr als zweifelhaft.
    So betrachtet bestanden Densees Zweifel zu Recht. Jedem Zuhörer an Bord der BASIS war klar, was passieren mußte, wenn diese Evakuierung nicht gelang.
    Millionen, vielleicht gar Milliarden von Menschen würden auf der Erde zurückbleiben, freiwillig oder gezwungenermaßen, und wenn das Todesfeld des Mars die Erde einzuhüllen begann, war für diese Menschen das Ende gekommen.
    Zwanzig Tage Frist blieben den Verantwortlichen noch - in der Hauptsache Koka Szari Misonan und Geo Sheremdoc -, um die wahrscheinlich größte Katastrophe abzuwenden, der sich die Menschheit in ihrer aktuellen Geschichte jemals ausgesetzt gesehen hatte. Eine solche Bedrohung für die Erde hatte nie zuvor existiert.
    „Hast du einen besseren Plan? Wollt ihr eure Flotten zur Verfügung stellen, um bei der Evakuierung zu helfen?" fragte Alaska Saedelaere grimmig.
    „Wir haben in der Tat einen besseren Plan", verkündete die ayindische Wissenschaftlerin. „Das Unternehmen Adoption."
    Es gab eine winzige, kaum merkliche Pause in der Übersetzung durch den Translator, ein Zeichen dafür, daß es ziemlich schwierig gewesen war, für den Begriff, den die Ayindi gewählt hatte, einen passenden Ausdruck im Interkosmo zu finden.
    „Adoption?" hakte Perry Rhodan nach. „Was haben wir uns darunter vorzustellen?"
    „Es klingt, als hättet ihr Ayindi vor, gewissermaßen die Vormundschaft über die Terraner zu übernehmen", warf Alaska Saedelaere ein.
    „Ganz falsch ist diese Vorstellung nicht", gab Densee zu. „In der Tat werden wir dieses Unternehmen in eigener Regie durchführen, denn ihr werdet dazu gewiß nicht imstande sein."
    Es war lachhaft. Seit undenklichen Zeiten kämpften die Ayindi gegen die Abruse, und sie hatten in diesem Kampf eine Niederlage nach der anderen einstecken müssen. Das tödliche Ende dieses Kampfes war nur noch eine Frage der Zeit gewesen - bis die Galaktiker in diesen Kampf eingegriffen hatten.
    Daß es jetzt, im März des Jahres 1218 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, erstmals eine Chance gab, diesem Kampf eine entscheidende Wende zu geben, war hauptsächlich das Verdienst von Perry Rhodan und seinen Gefährten. Aber diese Tatsache hinderte die Ayindi nicht darin, sich immer wieder als überlegene Macht gegenüber ihren Verbündeten aufzuspielen. Densees Haltung war geradezu typisch für diesen Stolz.
    „Gewiß habt ihr eure Erfahrungen mit diesem Unternehmen", versuchte Perry Rhodan zu begütigen. „Wie soll es ablaufen, und wie sehen eure Erfahrungen aus?"
    Densee zögerte.
    „Großer Gott", murmelte Nadja Vandemar und wurde blaß. „Sie haben es noch nie ausprobiert!"
    Offenbar hatte sie ins Schwarze getroffen. Densees Gestalt straffte sich.
    „Nicht in diesem Umfang und Ausmaß", räumte die Wissenschaftlerin ein. „Aber das Verfahren an sich ist erprobt und zuverlässig. Wir haben es bislang noch nicht zum Einsatz gebracht, weil uns der Preis dafür zu hoch erschienen ist. Aber da sich die Lage in eurem Heimatsystem zuspitzt, sehen wir keine andere Möglichkeit mehr, euer Problem zu lösen."
    Atlan faßte sofort beim entscheidenden Wort nach.
    „Welcher Preis?" wollte er wissen.
    Abermals zögerte die Ayindi-Wissenschaftlerin.
    „Wenn ein Wesen krank ist und auf verabreichte Medikamente nicht anspricht", sagte sie dann, „kann es notwendig werden, das befallene Organ zu entfernen und dafür Sorge zu tragen, daß der Ausfall dieses Organs vollständig substituiert werden kann."
    Atlans Stirn legte sich in Falten; wahrscheinlich arbeitete sein Logiksektor.
    Der Arkonide hatte mehr als zehntausend Jahre lang mit fremden Intelligenzen zu tun gehabt und in dieser Zeit Gelegenheit gehabt, Dutzende von Sprachen zu erlernen, bis in die letzten Feinheiten der jeweiligen Idiome.
    Er erinnerte sich sehr wohl der gedrechselten Sprache, wie sie am Hofe des Sonnenkönigs üblich gewesen war und die gewisse Ähnlichkeiten hatte mit dem diplomatischen Gesäusel, das im Herzen des Großen Imperiums von Arkon gebraucht worden war.
    Er spürte genau, wenn jemand sich der falschen Worte bediente, um einen Sachverhalt auszudrücken. Und Densees Wortwahl klang ganz danach, als versuche die Wissenschaftlerin, sich um eine unbequeme Wahrheit
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