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1745 - Sholunas Hammer

Titel: 1745 - Sholunas Hammer
Autoren: Unbekannt
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Problem Mars zu finden. Allerdings lag dieses Versprechen bereits acht Monate zurück.
    Die Chance, daß sie ihr Versprechen halten würden, bestand immer noch.
    Nur konnten sich Geo Sheremdoc und die anderen Verantwortlichen nicht blind darauf verlassen. Zudem kamen keine Informationen von der Großen Leere und aus dem Arresum, weil die Ennox sich nicht blicken ließen und als Boten nicht mehr zur Verfügung standen.
    Der LFT-Kommissar hatte vor diesem Moment, in dem die endgültige Evakuierung der Erde ausgerufen wurde, regelrecht gebangt. Noch vor wenigen Tagen hatte er mit der Ersten Terranerin gesprochen.
    „Mir graut vor diesem Moment geradezu, Koka", hatte er gesagt.
    „Nicht, daß ich nicht an das Gute im Menschen glauben würde. Aber viele Beispiele aus der Vergangenheit haben gezeigt, daß jeder sich selbst der nächste ist, wenn es ums Überleben geht."
    „Ich muß mich über dich wundern, Geo", hatte sich Koka Szari Misonan stirnrunzelnd geäußert. „Die Menschheit hat in letzter Zeit, vor allem in der Post-MonosÄra, bewiesen, wie diszipliniert und zivilisiert sie ist, wenn Anforderungen an sie gestellt werden."
    „Ich weiß, es klingt dumm", hatte Geo Sheremdoc zugeben müssen.
    „Ich glaube ja nicht wirklich an das Tier im Menschen, ich fürchte mich aber davor. Immerhin hat es für die Erde nicht sehr oft eine derart realistische und unabwendbare Bedrohung gegeben. Wir können den Weltuntergang auf den Tag genau festlegen!"
    „Lassen wir es auf uns zukommen, Geo. Ich würde darauf wetten, daß alles in geordneten Bahnen ablaufen wird. Vom ersten März an bleiben uns fünf Wochen Zeit. Uns steht zudem ein solch gigantisches technisches Potential zur Verfügung, das es uns erlauben würde, die Erde auch innerhalb einer Woche zu evakuieren. Das heißt, wenn NATHAN seine volle Kapazität bereitstellen würde."
    Nun schrieb man den 1. März, und NATHAN war wieder einsatzbereit, die Evakuierung angelaufen. Aber es kam alles anders, als Geo Sheremdoc es in seinem Zweckpessimismus geäußert hatte.
    „Ich fasse es nicht!" entfuhr es dem LFT-Kommissar, als er nach vier Stunden die ersten Evakuierungszahlen über Terrania-City hereinbekam.
    Die Hauptstadt der Erde war in insgesamt 25 Evakuierungsbezirke eingeteilt worden. Der neunzehnte Bezirk war der am dichtesten bewohnte. Dort waren bisher insgesamt lediglich siebzehn Familien und acht Einzelpersonen dem Aufruf gefolgt, zusammen 66 Personen.
    In fast allen Fällen, wo engagierte Helfer oder robotische Evakuierungskommandos ausgesuchte Personen und Personengruppen aufgesucht und aufgefordert hatten, die Erde zu verlassen, waren sie auf Ablehnung gestoßen. Diese Personen hatten sich schlichtweg geweigert, die Erde zu verlassen.
    Die Zahlen waren nicht überall so erschreckend niedrig wie im neunzehnten Evakuierungsbezirk von Terrania City, und sie stiegen in den nächsten Stunden insgesamt beträchtlich, aber das terranische Verhalten entsprach nicht im geringsten der erwarteten Massenflucht von der Erde.
    Es war, ganz im Gegenteil, geradezu schon eine Verweigerung. Der Grund lag aber keineswegs in einer starken Bindung an die Heimat - an die Wiege der Menschheit gar -, sondern hatte einen einfachen Namen: KOROMBACH.
    Auch wenn viele Terraner sich damit herausredeten, daß sie nichts überstürzen wollten, weil noch Zeit genug wäre, zeigte es sich, daß der Hauptgrund für das Sträuben gegen eine Evakuierung in den begehrten Hamamesch-Waren zu suchen war. Die meisten wollten vor dem Untergang der Erde möglichst eines der unglaublichen Stücke ergattern.
    Auch wenn es sich lediglich um irgendwelchen Ramsch handelte - den Kunden kam es darauf an, was diesem innewohnte.
    Von Olymp kam ein für diese Situation bezeichnender Hyperkom-Spruch.
    „Habt ihr uns nicht mehr zu schicken als ein paar Spaziergänger? Was haben wir nicht für einen Aufwand betrieben, um der anstürmenden Massen Herr zu werden! Und jetzt können wir gelangweilt Däumchen drehen!"
    Massen, auf die auf Olymp und in den Auffanglagern anderer Evakuierungsstützpunkten vergeblich gewartet wurde, drängten sich hingegen um den Basar KOROMBACH. Die Transmitterstationen fanden nur spärlichen Zustrom, ebenso die Shuttles zu den Evakuierungsschiffen im Orbit.
    Die Evakuierungsschiffe auf dem Raumhafen von Terrania blieben fast verwaist, Passagiere kamen nur tröpfenchenweise. Dafür waren sämtliche privaten Zubringerdienste nach KOROMBACH überlastet.
    Was Sheremdoc in dieser Situation
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