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1741 - Hamillers Alleingang

Titel: 1741 - Hamillers Alleingang
Autoren: Unbekannt
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daher vernachlässigbaren Ereignishorizont.
    Auf den Optikschirmen entstand der Eindruck, als bewege sich das schwarze Etwas immer schneller auf das Trägerschiff zu. In Wahrheit war es umgekehrt. Die BASIS raste den Koordinaten entgegen, an denen sie den Normalraum verlassen würde.
    „Eine Unterbrechung ist nicht sinnvoll", kommentierte Hamiller. „Achtung, der Übergang erfolgt."
    Die Sterne Barsadors verschwanden, die BASIS tauchte in dieses unbegreifliche Kontinuum ein.
    Lugia Scinagra hob den Kopf. Ihre Augen blitzten.
    „Soeben erhalte ich über den Bordfunk eine Mitteilung aus den Energieanlagen. Mehr als zehn Prozent der Speicher sind mit über einhundertneunzehn Prozent belastet. Dies ist ein Wert, der beim Metagravflug unmittelbar unterhalb der kritischen Grenze liegt."
    „Das ist richtig, Madam. Es geschieht mit Rücksicht auf die nicht voll belastbaren Aggregate. Dort liegen die Werte weit unter hundert Prozent.
    Die Lebensdauer der überbelasteten Speicher beläuft sich auf mindestens ein halbes Jahr von jetzt an."
    „Hamiller, du vergißt zu erwähnen, daß dies Richtwerte bei normalem Betrieb sind", sagte Cyrus Morgan barsch. „Wenn ich dich richtig verstehe, fliegst du mit beschädigten Speicherblöcken, kommst aber nicht einmal auf den Gedanken, sie abzuschalten und auf Reserveaggregate zurückzugreifen."
    „Das ist nicht möglich, Sir."
    „Was?"
    „Hamiller sagt die Wahrheit." Die Stellvertretende Kommandantin blickte auf eine Folie, die ihr ein Techniker überreichte. „Die Tube hat bereits beim überhasteten Verlassen des Aariam-Systems die Reservespeicher in Betrieb genommen. Ein Teil davon ist durch die Überbelastung unbrauchbar geworden. Hamiller hat sie offenbar geopfert, um die Hauptspeicher zu schonen. Ganz scheint ihm das nicht gelungen zu sein."
    „Ich habe es in Kauf genommen", bekannte die Syntronik. „Durch das Warten auf den Boten haben wir zuviel Zeit verloren. Jeder Kommandant würde versuchen, den Rückstand aufzuholen. Die Gefahren durch eine endgültige Überlastung der Energiespeicher sind geringer, als Sie denken."
    Hamiller projizierte eine Tabelle mit hochgerechneten Werten für die nächsten vier Stunden. Shaughn Keefe schüttelte immer wieder den Kopf, aber der syntronische Kommandant ließ nichts gelten.
    „Zum Zeitpunkt des Eintritts in den Hyperraum befanden sich alle Speicher in einem den Umständen entsprechenden, optimalen Erholungszustand. Mehr können Sie in unserer Lage nicht erwarten."
    „Und die Sicherheit des Schiffes und der Besatzung? Wie hoch bewertest du sie?"
    „Sie steht nach wie vor an erster Stelle. Allerdings gibt es derzeit eine höhere Präferenz, wie Sie wissen."
    „Dennoch solltest du das Ganze nochmals durchrechnen", beharrte Keefe.
    „Dazu besteht kein Anlaß."
    So sehr sie auch argumentierten, Hamiller ließ nicht mit sich reden.
    Langsam gewann Lugia Scinagra ein Bild vom Zustand der Syntronik.
    Irgend etwas war an der Geschichte falsch. Die Informationen, auf denen Hamillers Handeln beruhte, konnten nie und nimmer der Wahrheit entsprechen. Sie versuchte, Hamiller darauf anzusprechen, aber die Tube strafte sie mit Mißachtung.
    Aus den Außenbereichen der BASIS traf eine Meldung ein. Eine Gruppe um Leon Zoldan und Gemmy Henderson hatte versucht, die BASIS mit Gewalt zu verlassen. Hamiller hatte es verhindert.
    Die Stellvertretende Kommandantin atmete innerlich auf. Ein solches Vorhaben kurz vor dem Metagrav-Manöver barg unkalkulierbare Gefahren in sich. Sie mußte Hamiller sogar dankbar sein, daß er das unbedachte Vorgehen der Männer und Frauen rechtzeitig erkannt und reagiert hatte.
    Verantwortungsbewußtsein auf der einen, Verantwortungslosigkeit auf der anderen Seite.
    Die Anzeichen mehrten sich, daß die Hamiller-Tube sich in einen Zustand der Schizophrenie hineinsteigerte. In diesem Zustand bildete sie sich Dinge ein, die sie offensichtlich aus der unübersehbaren Zahl von Wahrscheinlichkeiten ableitete, die zum Thema Abruse und Arresum existierten.
    Erneut trafen Meldungen aus der Peripherie der BASIS ein. Die Tube ließ weitere Sektoren im Außenbereich räumen und wies den dort arbeitenden Frauen und Männern neue Positionen in den Tiefen des Schiffes zu. Gleichzeitig entstand im mathematischen Zentrum des BASIS-Hauptkörpers ein abgeschirmter Bereich. Niemand hatte dort Zutritt, und Hamiller sorgte mit einer HÜ-Staffel dafür, daß keiner mit Gewalt eindringen konnte.
    Wenig später lieferte der Kommandant zum
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