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174 - Jennifers Verwandlung

174 - Jennifers Verwandlung

Titel: 174 - Jennifers Verwandlung
Autoren: A.F.Morland
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wir sind nun einmal sehr gründlich, auch dort, wo man es nicht sieht.«
    Ich nickte geistesabwesend. Mir ging ein unangenehmer Gedanke durch den Kopf: Ray Perkins hatte sich an Kolumbans Wunde zu schaffen gemacht.
    An einer magisch verseuchten Wunde!
    Er war mit Oggrals Magie in Berührung gekommen, und ich wußte nicht, was für Folgen das gehabt hatte. Vielleicht keine, vielleicht aber auch äußerst besorgniserregende.
    Ich wollte das mit Hilfe meines magischen Rings testen, deshalb sagte ich: »Darf ich mal Ihre Hände sehen, Mr. Perkins?«
    Er schaute mich nervös an; jedenfalls kam es mir so vor.
    »Weshalb?« fragte er mit belegter Stimme. Roch er den Braten? Wollte er sich nicht verraten? Was stimmte nicht mit diesen Händen, die Kolumbans Wunde berührt hatten?
    »Nun fragen Sie nicht viel«, sagte Llewellyn Spacek. »Zeigen Sie sie her.«
    »Ich bin mit der Arbeit noch nicht fertig«, sagte Perkins ausweichend.
    »Das stört mich nicht«, gab ich zurück und streckte verlangend meine Rechte aus.
    Da drehte Ray Perkins auf einmal durch. Das scharfe Rasiermesser sauste auf mein Handgelenk zu, und wenn ich nicht so schnell reagiert hätte, hätte mir der Mann, der plötzlich den Verstand verloren zu haben schien, die Pulsader aufgeschnitten.
    »Mr. Perkins!« rief Llewellyn Spacek empört. »Was tun Sie denn da?«
    Ich wußte es. Ray Perkins war nicht Herr seiner Sinne. Oggrals magisches Gift mußte ihn infiziert haben.
    ***
    Ein Pfiff ertönte irgendwo draußen vor Adroons Behausung. Es gab große Echsen, die sich auf diese Weise verständigten.
    Adroon begab sich zur Hüttenöffnung und ließ seinen Blick schweifen. Er sah weder eine Echse noch sonst ein Tier, doch diese Stille kam ihm trügerisch vor.
    Irgend etwas war da nicht in Ordnung. Adroon kniff mißtrauisch die Augen zusammen.
    Wieder ertönte ein Pfiff, ohne daß der Dämon denjenigen sah, der ihn ausgestoßen hatte. Die Sache auf sich beruhen zu lassen, kam für Adroon nicht in Frage; er mußte ihr auf den Grund gehen.
    Grimmig preßte er die Lippen zusammen. Es konnte sich nur um einen Feind handeln, denn jemand, der ihm nichts anhaben wollte, brauchte sich nicht zu verstecken. Die Pfiffe ließen Adroon vermuten, daß er mit mindestens zwei Gegnern rechnen mußte.
    Adroon holte seinen Speer und kletterte am wulstigen Baumstamm hinunter.
    Da! Schon wieder ein Pfiff!
    Adroons Blick heftete sich auf einen großen Dornenbusch. Der »Pfeifer« mußte sich dahinter befinden. Seine Hand umschloß den Speer sofort fester, während er sich dem Busch geduckt näherte. Er war nicht nur ein ausgezeichneter Räuber, sondern ein mindestens ebenso hervorragender Jäger.
    Er erreichte den Busch, sank auf die Knie und arbeitete sich fast millimeterweise vorwärts, ohne das geringste Geräusch zu verursachen. Der Busch war so dicht, daß man nicht hindurchsehen konnte.
    Adroon vermeinte, dahinter eine Bewegung wahrzunehmen, und richtete sich langsam auf. Die nächsten Schritte setzte er mit größtmöglicher Vorsicht, und gleichzeitig hob er den Speer, um ihn sofort schleudern zu können, falls dies nötig sein sollte.
    Seine Muskeln wurden hart, er wirkte wie eine zusammengedrückte Stahlfeder, die vorschnellen würde, sobald sie losgelassen wurde.
    Im nächsten Augenblick war es soweit.
    Mit einem weiten Satz sprang er vor. Jetzt hätte er den Pfeifer eigentlich sehen müssen, aber es war niemand da.
    Wut stieg in Adroon hoch.
    Wer narrte ihn hier?
    Er ließ den Speer sinken und zog die dunklen Augenbrauen argwöhnisch zusammen, denn er hatte Fußspuren auf dem sandigen Boden entdeckt.
    Hiesige Spuren, die von jemandem stammen mußte, der größer war als er.
    Adroon hatte plötzlich das miserable Gefühl, daß der andere sich hinter ihm befand, und als er gedankenschnell herumfuhr, bekam er es bestätigt.
    Ein bärtiger Riese stand da. Es war Kayba, und er ließ dem Gegner keine Chance. Sein Magieschlag holte Adroon von den Beinen, ehe er den Speer gegen den Lavadämon einsetzen konnte, und raubte ihm das Bewußtsein.
    Kayba war zufrieden.
    Er hatte Adroon mühelos ausgetrickst
    ***
    »Halt’s Maul!« plärrte Ray Perkins - völlig verändert. Oggrals Gift schlug voll durch. Der Mann wurde von schwarzen Kräften gelenkt, und diese hatten ihm befohlen, Kolumbans Leiche beiseite zu schaffen.
    »Sie sind wohl verrückt geworden, Mr. Perkins!« schrie Llewellyn Spacek aufgebracht. Er war es nicht gewöhnt, daß seine Angestellten so mit ihm redeten. Aus Ray
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