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1738 - Der alte Raunach

Titel: 1738 - Der alte Raunach
Autoren: Unbekannt
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möglich zu folgen, um das Schlimmste zu verhindern.
    „Seid ihr verrückt?" schrie Dag-Rorn und packte Sul-Dalan an der Schulter. „Ihr bleibt hier, alle zusammen! Sul-Dalan, du trägst die Verantwortung dafür!"
    Der ältere Raunach gehorchte nur widerstrebend - nachdem er zuvor selbst den Vorschlag zum Ausbruch gebracht hatte -, aber er wagte es nicht, die von Dag-Rorn übertragene Verantwortung abzulehnen und sich den Aufrührern anzuschließen.
    Dag-Rorn sah sich hektisch um; er schätzte, daß inzwischen etwa fünfzig Gish-Vatachh und Raunach geflohen waren. Er mußte sie einholen und aufhalten, bevor Pi-Poul davon erfuhr.
    Quidors Zorn würde über sie kommen, wenn es ihm nicht gelang...
    Er rannte eilig an Tgoriny vorbei. Durch seine Jugend war er sehr viel beweglicher und schneller als der ältere Vatachh.
    „Versuch, Graum zu erreichen!" schrie Tgoriny mit schriller Stimme.
    „Du mußt ihn aufhalten, egal wie! Ich komme so schnell wie möglich nach!"
     
    *
     
    „Sie sind ausgebrochen!" erscholl eine hektische Stimme über Interkom.
    Reginald Bull, der in der halbdunklen Zentrale vor sich hin gedöst hatte, schoß hoch und gab sofort Alarm.
    „Wo sind sie?" fragte er dann.
    „Inzwischen auf dem Weg zum Antriebsdeck", antwortete der Mann.
    Er hatte eine Platzwunde an der Stirn, Blut lief über seine rechte Wange. „Es sind vierundfünfzig. Die anderen befinden sich noch im Gemeinschaftsraum, den wir bereits abgesperrt haben."
    „Sofort alles abriegeln!" rief Bull. „Schneidet ihnen den Weg ab!"
    Noch während er die Befehle durchgab, rannte er bereits aus der Zentrale.
    Keine Zeit, einen SERUN zu besorgen, dachte er. Wird schon schiefgehen.
    Die Spur der Ausgebrochenen war leicht zu verfolgen; überall lagen Verwundete oder Betäubte. Glücklicherweise hatte es noch keine Toten gegeben.
    Schließlich erreichte er das Antriebsdeck, ein wenig außer Atem. Im Hauptzugangsbereich wurde immer noch gekämpft und geschossen, und er mußte sich hinter eine Schottverkleidung werfen, um nicht in die Feuerlinie zu geraten.
    „Aufhören!" brüllte er, so laut er konnte. „Feuer einstellen! Sofort!"
    Diejenigen, die sich in seiner Nähe befanden, hörten sofort auf zu schießen und zogen sich in die Deckung zurück.
    Nach kurzer Zeit konnte er hören, wie auch auf der Gegenseite der Befehl zum Abbruch gegeben wurde. Die Trommeln der Vatachh dröhnten in seinen Ohren, doch immerhin zeigte sich ein kleiner Erfolg: Die Gish zogen sich langsam auf die andere Seite zurück.
    „Was ist geschehen?" rief Bull laut über das hektische Trommeln hinweg. „Warum habt ihr angegriffen?"
    „Freiheit!" zischten mehrere Gish.
    Daraufhin schwoll das Trommeln zu fast unerträglicher Lautstärke an.
    Das war gar nicht geplant, erkannte Bull. Anscheinend sind einige Gish durchgedreht.
    „Ich will mit euch reden!" schrie er.
    Die Lage schien sich leicht zu entspannen; die Gish griffen weder an, noch versuchten sie weiter zu fliehen. Langsam stand er auf und verließ mit halb erhobenen Händen die schützende Deckung.
    Einige mehr oder minder lädierte Galaktiker taumelten auf ihn zu.
    Schwer verletzt war keiner.
    Auf der anderen Seite sah Bull einige Gish-Vatachh und Raunach. Die großen Echsenwesen hielten die erbeuteten Waffen in der Hand, doch zielten sie im Augenblick nicht auf ihn. Die Vatachh umringten sie und trommelten, als ginge es um ihr Leben.
    Schließlich trat ein Raunach nach vorn.
    „Mein Name ist Dag-Rorn", vernahm Bull über das hämmernde Getöse hinweg. „Wir kämpfen jetzt nicht mehr."
     
    *
     
    Perry Rhodan und Pi-Poul Thean trafen kurz darauf ein. Die Aufrührer wurden unter Bewachung zu ihrem Bereich zurückgebracht. Die Gish hatten sich inzwischen wieder beruhigt. Dag-Rorn hatte alle überzeugen können, daß es besser war, sich friedlich zu verhalten.
    Sie hatten keine Chance gegen die Galaktiker - zumindest jetzt nicht.
    Reginald Bull unterrichtete Rhodan und den Thean in kurzen Worten und fügte hinzu: „Dieser Vorfall ist trotz allem glimpflich verlaufen. Außer ein paar Prellungen und blauen Flecken hat es keine ernsten Verletzungen gegeben. Die Hauptaggressoren waren die Gish; vor allem die Vatachh gaben sich größte Mühe, einen ernsten Kampf zu verhindern. Die Gish sind geradezu kopflos geworden, sie wußten selbst nicht, was sie taten."
    Der Thean nickte. „Etwas Ähnliches hatte ich befürchtet, wenngleich auch nicht so schnell. Die Gish ertragen keine Gefangenschaft, aber das habe ich
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