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1738 - Der alte Raunach

Titel: 1738 - Der alte Raunach
Autoren: Unbekannt
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Mike? Wir haben doch nie richtig Kontakt mit ihnen gehabt. Außer Streit und Aggressionen mit vorzeitigem Abbruch der Kontakte gab es nichts. Möglicherweise hat Perry mit Pi-Poul genau den richtigen Mann erwischt, um das aus der Welt zu schaffen."
    „Hoffen wir, daß dies bald geschieht."
    „Für uns alle", stimmte Bull zu.
    Dann fiel ihm etwas anderes ein. „Schon was von Paunaro und Myles gehört?"
    „Nein. Die TARFALA ist nach wie vor wie vom Erdboden verschluckt", antwortete Michael Rhodan.
    „Hoffentlich haben wir sie nicht verloren", sagte Bull düster.
    „Fang nicht gleich wieder mit deinen Orakeln an", lächelte Mike. „Du weißt doch, wenn die beiden erst einmal anfangen, etwas zu erforschen, vergessen sie alles um sich herum. Bestimmt ist alles ganz normal."
    „Wahrscheinlich hast du recht. Warten wir noch ein wenig, bevor wir etwas unternehmen."
    Atlan meldete sich mehrmals täglich von der ATLANTIS, nur um sich zu vergewissern, daß alles in Ordnung war.
    Für den Notfall hatte er mit Reginald Bull mehrere Notsignale, versteckte Hinweise in Sätzen und ähnliches ausgemacht, um schnell reagieren zu können. Beide hofften inständig, daß dieser Notfall nicht eintreten würde.
    Ansonsten konnten sie nichts tun als warten.
     
    *
     
    „Ich habe dieses Warten satt", fauchte Graum, der Kommandant der Gish. „Ganz gleich, was Pi-Poul vorhat, ich will nicht mehr länger untätig herumsitzen."
    „Was willst du denn tun?" wisperte Tgoriny. Verzweifelt versuchte er, seinen Partner zu beruhigen.
    Der Gish war schon seit längerer Zeit unruhig gewesen. Der Vatachh hatte vorausgesehen, daß irgendwann auch das Trommeln nichts mehr nützen würde. Die Echsenwesen waren es nicht gewohnt, als Gefangene Geduld zeigen zu müssen und sich völlig untätig zu verhalten.
    Auf ihren Heimatwelten waren sie so friedlich und ruhig wie kaum ein anderes Wesen. Sie lebten im harmonischen Familienverband, kümmerten sich mit Hingabe um den Nachwuchs und bildeten ihn aus.
    Doch hier, in der Damurial, waren sie gnadenlose und harte Krieger.
    Sie zeigten kaum Gefühle oder Gedanken, sondern präsentierten sich als hervorragende Soldaten, als Teil eines perfekt funktionierenden Ganzen.
    Hier lebten sie ein völlig anderes Leben.
    Doch in jedem Fall war für sie Gefangenschaft und damit verbundene Untätigkeit oder Hilflosigkeit ein unerträglicher Zustand.
    Und in einer solchen Situation waren die Grenzen der Vatachh erreicht.
    Tgoriny trommelte hastig, doch nicht zu laut, um keine anderen Gish aufmerksam zu machen. Sobald der erste Gish die Unruhe des Kommandanten bemerkte, würde eine nicht kontrollierbare Kettenreaktion ausgelöst werden.
    „Ich bitte dich, halt dich zurück", flüsterte er.
    Ängstlich ließ er seine Augen umherschweifen. Alle anderen waren mit Essen und gutmütigen Scherzen beschäftigt.
    Graum verdrehte die gelben Katzenaugen, bis nur noch das Weiße zu sehen war. Aus seinen Nasenlöchern dampfte heißer Atem, und ein feiner Speichelfaden rann aus seinem Mundwinkel. Einige Zeit verharrte er so völlig starr, bis das Zittern seines Körpers allmählich nachließ. Die angeschwollenen Muskelknoten bildeten sich allmählich zurück.
    Tgoriny hatte währenddessen ohne Unterbrechung leise getrommelt. Er sank erschöpft in sich zusammen, als er die große Hand des Gefährten auf der Schulter fühlte.
    „Danke, Trommler", zischte Graum. „Diesmal war es sehr knapp."
    „Ich weiß nicht, ob ich das noch einmal schaffe", hauchte der Vatachh.
    „Ich muß mit dem Thean sprechen, Graum. Entweder sperren sie uns unter strengster Bewachung ein, oder es passiert eine Katastrophe."
    „Wir werden dem Befehl gehorchen", sagte Graum fest, obwohl er vor wenigen Minuten etwas ganz anderes behauptet hatte.
    „Das hoffe ich, bei Quidor", erwiderte Tgoriny ernst. „Kann ich dich einen Augenblick allein lassen?"
    „Ich höre genug Trommeln."
    Der Kommandant der Vatachh erhob sich hastig und stolperte zu den anderen, zur Krisensitzung.
    Den Raunach blieb dieses Vorgehen natürlich nicht verborgen. So fanden sie sich unwillkürlich ebenfalls zusammen.
    „So geht es nicht weiter", sagte Sul-Dalan, der Kommandant der havarierten TOGON, zu Dag-Rorn. „Pi-Poul muß umgehend etwas unternehmen, dieser Zustand ist unerträglich. Worauf warten wir eigentlich noch?"
    „Auf Pi-Pouls Zeichen", erwiderte der junge Raunach. „Ich weiß, wie schwierig diese Situation ist. Aber bisher können wir es aushalten - oder seht ihr das
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