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1738 - Der alte Raunach

Titel: 1738 - Der alte Raunach
Autoren: Unbekannt
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verheerendes Unheil anrichteten.
    Wäre die Damurial mit ihren insgesamt 30.000 Schiffen nicht zahlenmäßig so überlegen gewesen, hätte sie auch diesmal keine Chance gehabt.
     
    *
     
    Das Hauptkontingent der übrigen, von Gish-Vatachh gebildeten Flotte schloß sich den großen Raumern der Raunach an. Sie führten eine direkte Offensive gegen die Rochenschiffe der Ayindi.
    Einer so gewaltigen Flotte mußten die Ayindi ihre gesamte Aufmerksamkeit schenken. Sie zogen ihre hundert Schiffe zusammen und flogen der Damurial-Armada geschlossen entgegen.
    Die Ayindi hielten sich nicht lange auf; ohne Anrufung, ohne Vorwarnung begannen sie zu schießen. Die ersten zehn Gish-Vatachh-Schiffe verglühten.
    Die Damurial-Flotte beantwortete die Schüsse der Ayindi mit konzentriertem Beschuß: Zwanzig, dreißig Schiffe wählten ein einzelnes Rochenschiff aus und schossen von allen Seiten darauf. An die Stelle eines wrackgeschossenen Damurial-Raumers trat sofort ein neues Schiff. Die Rochenschiffe wichen dem Dauerfeuer aus, wechselten die Stellungen und versuchten die Damurial zu zerstreuen.
    Pi-Poul Thean beachtete diesen Kampf nicht. Zum einen war er zu sehr mit seinem eigenen Vorhaben beschäftigt, zum anderen verabscheute er eine sinnlose Massenschlacht wie diese, die außer Toten keiner Seite etwas brachte.
    Er wußte aber, daß es keinen anderen Weg mehr gab als die Gewalt, solange die Ayindi über nahezu unbegrenzte Reserven verfügten. Für jedes Schiff, das die Damurial abschoß - und das waren wenig genug! -, rückte ein neues aus dem Bereich hinter der Grenze nach, so daß es immer einhundert Rochenschiffe waren, die durch nichts zu vertreiben waren.
    Dies zu unterbinden, hatte der alte Raunach sich zur Aufgabe gemacht.
    Er war derzeit an der Großen Leere unter den zwölf Theans der einzige seines Volkes, der Raunach oder auch Alten Krieger, wie sie ehrfurchtsvoll genannt wurden.
    Ursprünglich war eine Flotte von 5000 Raunach-Schiffen unter der Führung der drei Theans Arc-Emem, Sum-Damam und Ole-Meneg bei Noman eingetroffen. Aber die drei Theans waren nach einiger Zeit abberufen worden, um Recht zu sprechen, während die meisten Theans sich bei den Tabuplaneten aufhielten. Als Ersatz für sie war der Raunach Pi-Poul Thean zur Problemzone gerufen worden. Er war bei allen Wächter-Völkern gleichermaßen angesehen und galt als Weiser, da er niemals voreilig und aus heftiger Emotion heraus handelte, sondern zuerst alle Möglichkeiten bedachte.
    In einem kurzen, ihm gleich darauf unverständlichen Moment wünschte er sich, er wäre niemals Thean geworden, sein Ruf wäre nicht so groß. Er war deswegen verwundert, weil er nicht das erstemal eine so seltsame Anwandlung hatte. Obwohl er sich früher genau diese Stellung gewünscht hatte.
    Sich voll und ganz in den Dienst der ehemaligen Tanxtuunra zu stellen, das war sein einziger Ehrgeiz, sein einziges Ziel gewesen. Die Grenze zu bewachen und jeden Feind zu bekämpfen, gnadenlos, bis er ausgelöscht war.
    Und nun kam er seinem Ziel womöglich näher, als er es sich in seinen kühnsten Träumen ausgemalt hätte. Solange die große Damurial-Flotte die Ayindi beschäftigte, hatte er freie Bahn. Zusammen mit dreißig Schiffen, davon 25 eigenen und fünf Gish-Vatachh, flog er direkt zu einem Tabuplaneten. Er hatte sich den sechsten Passageplaneten des Systems, denjenigen mit dem unendlich wirkenden Schacht, ausgesucht, da er von seiner derzeitigen Position aus am schnellsten zu erreichen war.
    Die Theans wußten mittlerweile, daß sich dort ein Transitionsfeld befand, das den Durchgang zum Lebensraum der Feinde ermöglichte.
    Einer jener unendlichen Korridore, von denen in der Schule der Theans die Rede gewesen war. Der Bereich des Namenlosen Bösen, hinter der Tabu-Grenze; wobei man den Namen des „Bösen" mittlerweile wußte.
    Keiner der Raunach oder Gish-Vatachh hatte eine Vorstellung, was sie hinter der Grenze erwarten mochte. Ob ein Durchgang für Schiffe ihrer Bauart überhaupt möglich war?
    Auch Pi-Poul wußte es nicht, aber er ließ erst gar keine Zweifel aufkommen. Der Plan war klar und eindeutig, und er mußte verwirklicht werden. Die Basis der Ayindi mußte gefunden und vernichtet werden, erst dann war die Gefahr für immer beseitigt.
    Er gab den Befehl zum richtigen Anflug und zur Passage des Transitionsfeldes. Kein Rochenschiff folgte ihnen, niemand bemerkte ihren Kurs.
    Dann waren sie durch...
     
    *
     
    „Wir schaffen es nicht!" schrie Dag-Rorn. Seine Worte
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