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1738 - Der alte Raunach

Titel: 1738 - Der alte Raunach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anders? Wir werden gut behandelt, und wir haben einen ziemlich großen Freiraum."
    „Wir verhalten uns wie die Dringas vor der Schlachtbank!" rief ein anderer. „Nein, schlimmer noch: Wir ergeben uns Tabuverbrechern! Sie sind des schlimmsten Verbrechens schuldig, das es bei uns gibt, und wir unternehmen nichts dagegen! Das ist schlimmer, als würden wir uns dem bisher Namenlosen Bösen ergeben!"
    „Immerhin haben sie unser Leben gerettet", wandte Dag-Rorn ruhig ein.
    Obwohl er jünger als die meisten Raunach war, hatte er die Lage noch voll im Griff.
    Er hatte die besten Lehrmeister gehabt: Vor-Toran und natürlich Pi-Poul Thean selbst.
    „Ganz gleich, was sie getan haben mögen, für etwas müssen wir ihnen dankbar sein", sagte er. „Denn ich bin ehrlich genug zuzugeben, daß ich gern lebe und froh war über diese Rettung."
    „Das gebe ich auch zu", sagte Sul-Dalan. „Aber wir müssen dennoch etwas unternehmen. Wir können den Tabuverbrechern als Gegenleistung für ihren Beistand vielleicht eine Strafmilderung (zugestehen, aber ansonsten haben sie sich uns auszuliefern. Man könnte ja fast meinen..."
    „Ja?" unterbrach Dag-Rorn gefährlich leise. „Was könnte man meinen?
    Möchtest du unserem Thean etwas unterstellen?"
    Das wirkte. Sul-Dalan zog den Kopf ein.
    „Nein, das möchte ich nicht", sagte er schnell und erschrocken. „Pi-Poul würde so etwas niemals tun. Aber es kann sein, daß er unter einem fremden Einfluß steht, von dem er nichts weiß und gegen den er nichts unternehmen kann."
    „Wir müssen ihn retten!" rief derselbe Raunach von vorher. „Es kann nicht anders sein, Dag-Rorn! Es ist doch nicht normal, was hier vor sich geht!"
    Dag-Rorn stand abrupt auf. „Ich habe eure Meinungen angehört und werde darüber nachdenken", sagte er bestimmt. „Doch solange ich den Thean vertrete, werdet ihr das tun, was ich anordne. Und ihr werdet nichts unternehmen, verstanden? Ich werde mit Pi-Poul reden, sobald ich ihn sehe."
    Eine Stunde später zeigte sich die Wachmannschaft der Tabuverbrecher. Es war reine Routine.
    Aber damit nahm das Verhängnis seinen Lauf.
     
    10.
     
    CIMARRON „Komm mir nicht zu nahe!" fauchte plötzlich ein Gish. Er hockte auf einem Stuhl nahe dem Eingang. Es konnte später nicht mehr nachvollzogen werden, ob er sich tatsächlich belästigt gefühlt oder nur auf eine Gelegenheit gewartet hatte, sich mit den Tabuverbrechern anzulegen.
    Der Mann sprang unwillkürlich zurück; das Echsenwesen überragte ihn um fast einen Kopf, und seine Stimme hatte sehr angriffslustig geklungen.
    Dabei stolperte er über das Stuhlbein des Raunach, der dem Gish gegenübersaß, und riß diesen mit sich um.
    Gleichzeitig hoben die beiden Männer, die neben ihnen standen, ihre Strahler.
    „Sie greifen an!" schrie der Raunach hysterisch, der sich gerade hochrappelte und die Lage noch nicht im geringsten überschauen konnte.
    „Waffen weg!" schrie der junge Galaktiker, der ebenfalls aufsprang, aber es war schon zu spät.
    Der Gish packte ihn vorne an der Kombination, hob ihn mühelos hoch und schleuderte ihn weg Wie ein welkes Blatt.
    Einer der beiden Wachmänner fackelte nicht lange. Er schoß mit Betäubungsstrahl auf den Gish, der bewußtlos zusammenbrach.
    Die anderen vier Galaktiker, die bereits halb die Halle durchquert hatten, wandten sich verdutzt zu dem Geschehnis um, das sich hinter ihrem Rücken abspielte.
    Graum, der sich etwa in der Mitte des Raums befand, stieß ein lautes Zischen aus.
    „Nein!" schrie Tgoriny und begann laut zu trommeln.
    Die anderen Vatachh taten es ihm sofort gleich. Es war zu spät.
    Die Aggression des ersten Gish übertrug sich in Windeseile auf die anderen. Bevor sich’s die vier vordersten Galaktiker versehen konnten, war Graum bereits bei ihnen, holte mit seinen mächtigen Armen aus und warf zwei von ihnen zu Boden. Die anderen hatten keine Gelegenheit zum Schuß, denn drei weitere Gish hatten sie inzwischen von hinten erreicht und schlugen sie ebenfalls nieder.
    In dem folgenden Tumult, in dem einige Vatachh vergeblich die Ruhe wiederherzustellen versuchten, schnappten sich die acht Gish, die zuerst angegriffen hatten, die Waffen und stürmten aus dem Raum. Graum war dabei der Anführer, die anderen folgten ihm.
    Die übrigen Gish wurden unwillkürlich mitgezogen, während die Raunach zögerten.
    Die einen wollten zurückbleiben, die anderen drängten schon nach draußen.
    Die heftig trommelnden Vatachh hatten keine andere Wahl, als den Gish so schnell wie

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