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1731 - Die Beaumortels

Titel: 1731 - Die Beaumortels
Autoren: Unbekannt
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den die Abruse als neue Waffe einsetzte, hatte die TYRONA mit seinem Eising vernichtet. Der Kristallfächer konnte in Zukunft auch den beiden verbliebenen Rochenschiffen überaus gefährlich werden. Dazu hatte der Arkonide Atlan jedoch gemeint: „Wir setzen voraus, daß die Ayindi auf jede neue Gefahr durch die Abruse eine Antwort finden. Andernfalls fliegen wir keine weiteren Einsätze."
    Daraufhin waren die Zellaktivatorträger mit der CADRION und der CIRIAC ins Arresum zurückgekehrt. Diesmal ohne sterbliche Einsatzkommandos.
    Lugia Scinagra war darüber einigermaßen erleichtert. Es hatte schon zu viele Ausfälle unter den Beausoleils gegeben.
    Dies hatte ihnen den Spottnamen „Beaumortels" eingebracht, was soviel bedeutete wie die „schönen Sterblichen". Und wie es mit Geschmacklosigkeiten eben so war, hatte sich der Name rasch eingebürgert.
    Diesmal hätte es beinahe eine ganze Gruppe erwischt. Die Kommandantstellvertreterin mochte sich nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn die auf der Kristallwelt Opal Ausgesetzten nicht rechtzeitig abgeholt worden wären. Dabei drängte sich ihr die Erinnerung an das tragische Schicksal der ODIN-Mannschaft unwillkürlich auf...
    Sie rief die Chefmedizinerin Arfe Loidan an, die den medizinischen Checkup der Beausoleils beaufsichtigte.
    „Wie geht’s deinen Sorgenkindern, Arfe?" erkundigte sie sich, nachdem sich das Bildnis der kleinen, molligen Plophoserin mit dem rosigen Gesicht vor ihr aufgebaut hatte.
    „Wir könnten uns die Quarantäne glatt sparen", antwortete Arfe Loidan. „Aber Hamiller besteht auf Einhaltung der Vorschriften. Was aus dem Arresum zurückkommt, ist sowieso steriler als ein OP. Und die Beausoleils scheinen zudem noch eine Vitalspritze bekommen zu haben."
    „Wie meinst du das?"
    „Nun, sie sind aufgedreht, überdreht geradezu, wie high. Zumindest jene aus der Bullet-Gruppe, ausgerechnet die, denen es beinahe an den Kragen gegangen wäre."
    „Das ist nur zu verständlich", meinte Lugia. „Man könnte sagen, daß sie ihr zweites Leben feiern."
    „Beausoleils sind eben nicht unterzukriegen", sagte die Plophoserin wohlmeinend. „Da, sieh selbst."
    Sie schaltete in den Quarantäneraum mit der Bullet-Truppe um. Die 50 Männer und Frauen hatten sich über den Raum verteilt. Sie lehnten lässig an der Wand, standen oder saßen allein oder in Gruppen beisammen, spazierten ohne Unrast herum. Dabei unterhielt sich jeder mit jedem, auch von einem Ende des Raumes zum anderen. Es wurde auch viel gelacht.
    Die Beausoleils waren fröhlich wie eh und je.
    „He, Bebe, hast du Durst?" rief eine Frau von irgendwoher.
    Der Angesprochene war an die zwei Meter groß und massig; ein Bulle von einem Mann. Er hieß Paul Conte, aber alle nannten ihn nur „Bebe", weil sein rundliches Gesicht einen so rosigen Teint hatte wie ein Baby. Die Beausoleils behaupteten, daß Bebe so stark sei, daß er es sogar mit einem Ertruser aufnehmen könne.
    „Ich könnte ein ganzes Faß Bier auf einen Zug leeren", verkündete Paul Conte lauthals. „Aber noch mehr freue ich mich darauf, es Arlo zu zeigen.
    Ich werde ihm zur Begrüßung die Hand zerquetschen."
    Das folgende Gelächter mischte sich mit Pfiffen und Gejohle. Als der Lärm abebbte, verkündete Alexius Bullet, der etwa so groß wie Conte war, nur schlanker und einen durchtrainierten Körper hatte, mit ernstem Gesicht: „Ich weiß nicht, wie es euch anderen geht. Aber ich fühle mich ähnlich wie Bebe: Ich könnte Bäume ausreißen!" Plötzlich grinste er und rief in die Runde: „Wir Beausoleils sind nicht unterzukriegen. Wir haben wie Katzen neun Leben."
    „Wir sind unsterblich - auch ohne Zellaktivatoren!"
    Andere griffen den Slogan auf; dann riefen und wiederholten sie ihn im Chor.
    An Alexius Bullets Seite stand eine schlanke Frau, die einen schutzbedürftigen Eindruck machte. Lugia kannte ihren Namen. Sie hieß Karla Zazis und wurde die „kleine Karla" genannt, obwohl sie mit 1,72 Metern nicht so klein war. Sie wandte ihr hübsches Gesicht zu Alex hoch und sagte irgend etwas; ihr Mund hatte dabei einen maliziösen Ausdruck, wie Lugia fand.
    Alex fuhr der Frau schalkhaft durchs Haar und lachte.
    Lugia blendete sich aus.
    „Warum tut sich bei der Bullet-Gruppe nichts, Arfe?" erkundigte sich die Kommandantstellvertreterin bei der Chefmedizinerin. „Warum schleust ihr sie noch nicht durch?"
    „Sie sind als letzte dran. Wir beginnen mit Broussards Leuten. Wir wollen die drei Einsatzgruppen voneinander getrennt
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