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1731 - Der Zwitter

1731 - Der Zwitter

Titel: 1731 - Der Zwitter
Autoren: Jason Dark
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auch Zeit für uns findet…«
    ***
    Mandra Korab war wieder da!
    Wie der berühmte Phönix aus der Asche war er aufgetaucht, und gemeinsam hatten wir das gefährliche Schlangengrab zerstört, sodass es keine Gefahr mehr für die Menschen darstellte.
    Wir hatten Mandra noch dazu überreden wollen, einen Tag länger in London zu bleiben. Er hatte abgelehnt, denn seine Aufgabe bei den UN konnte nicht warten.
    So hatten wir ihn nur zum Flughafen gebracht und ihn dort verabschiedet. Unsere guten Wünsche begleiteten ihn, und er versprach, dass sich ein nächstes Wiedersehen nicht so lange hinziehen würde, was wir auch hofften.
    Dann musste er in die Maschine nach New York steigen. Suko, Bill Conolly und ich schauten von einer Aussichtsplattform zu, bis die Maschine in den Himmel glitt und damit auch den hellen Wolkenbergen entgegen.
    »Das war’s also«, sagte der Reporter und schaute auf seine Uhr. »Ihr wollt doch nicht wieder zurück ins Büro – oder?«
    »Nein«, sagte ich.
    Bill grinste breit. »Dann wäre noch Zeit genug, einen Schluck zu nehmen. Ich kenne da ein kleines Weinlokal und lade euch ein. Na, wie ist es?«
    »Suko fährt ja«, sagte ich.
    »Perfekt.« Bill stieß ihn an. »Und? Fährst du?«
    »Bleibt mir denn etwas anderes übrig?«
    »Neiiinn…«, säuselte Bill.
    »Dann los.«
    Es wurde eine etwas längere Fahrt, was auch am Verkehr lag. Meine Gedanken drehten sich um den indischen Freund. Obwohl wir uns so lange nicht gesehen hatten, hatte sich nichts verändert. Es war wie früher gewesen. Wir hatten perfekt zusammengearbeitet, und darüber hatten wir uns gefreut.
    Das Weinlokal lag nahe der Themse auf einem Deich. Der Blick zum Fluss war frei, und das Wetter ließ zudem zu, dass wir draußen saßen. Efeu und Weinranken wuchsen an der Fassade hoch, und die Weine, die serviert wurden, stammten zumeist aus Österreich. Wir entschieden uns für einen Weißen aus der Wachau, während Suko beim Wasser blieb. Es gab auch etwas zu essen. Käse in verschiedenen Variationen. Da griffen wir alle zu.
    Es wurde noch eine lustige Runde. Denn da war einfach nur Entspannung angesagt. Die Sorgen des Jobs waren verschwunden, und wir erzählten auch von Zeiten, die zurücklagen, ohne uns dabei alt vorzukommen.
    Bill war der Meinung, dass er Mandra Korab mal besuchen müsste, um den einen oder anderen Bericht über seinen Job bei den UN zu schreiben. Das hatte er einfach verdient, um in den Vordergrund gerückt zu werden.
    »Und neue Fälle liegen bei euch nicht an?«, fragte er.
    Ich sah Suko an. »Weißt du mehr?«
    »Nein.«
    »Zum Glück.«
    »Also Urlaub«, lachte Bill und hob sein Glas. »Darauf sollten wir einen Schluck nehmen.«
    Seinen Optimismus konnten wir nicht so ganz teilen, denn wir kannten es anders.
    Der Weißwein aus der Wachau war wirklich ein Genuss, und Bill wollte noch eine zweite Flasche bestellen, aber da traf er bei mir nicht auf Gegenliebe.
    »Lass mal sein, Alter. Wir wiederholen das Ganze irgendwann.« Ich deutete zum Himmel. »Außerdem zieht es sich zu. Gegen Abend soll es regnen, habe ich gehört.«
    »Schade, ich hätte noch gern einen Schluck getrunken.« Er lachte. »Sheila hätte das bestimmt gefallen, wenn ich mal wieder leicht angeschickert nach Hause käme. Es waren schließlich keine Dämonen im Spiel.«
    »Aber der Geist des Weines«, sagte ich.
    »Dagegen kann Sheila nichts haben.« Bill hob sein Glas, leerte es, und auch ich trank aus. Die Rechnung wurde nicht allein gebracht, denn es gab noch einen kleinen Abschiedsdrink auf Kosten des Hauses. Und das war ein Marillenbrand, ebenfalls aus der Wachau. Den mussten wir trinken und konnten nicht ablehnen.
    Suko hielt sich vornehm zurück, während Bill und ich uns das edle Getränk zu Gemüte führten.
    »Sehr gut«, lobte der Reporter. »Das kann ich sagen, denn ich bin darin Fachmann.«
    Auch mir schmeckte der Geist, und als wir uns schließlich erhoben, da fielen die ersten Tropfen. Dick klatschten sie auf die Erde und auf das Dach des Rovers. So brauchten wir beim Abschied nicht traurig zu sein.
    Bill Conolly setzten wir vor seinem Haus ab. Eine weitere Einladung nahmen wir nicht an, wir wollten nach Hause, und ich fühlte mich zudem ein wenig müde. Ich schlief während der Fahrt zwar nicht ein, war aber froh, als wir endlich hoch zu unseren Wohnungen fuhren.
    »Und was machst du jetzt?«, fragte Suko.
    »Ich lege mich aufs Ohr.«
    »Im Hellen?«
    »Ja.« Ich nickte. »Ich will mal wieder entspannen. Wer weiß, was
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