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173 - Die Rache des Hexers

173 - Die Rache des Hexers

Titel: 173 - Die Rache des Hexers
Autoren: Dämonenkiller
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und wisperten mit ihren Stimmchen. Er erfuhr, was er noch nicht wußte: der Mann und die Frau, die voller Wut und Entschlossenheit waren und für die dämonischen Wesen nicht angreifbar, lagerten in der Nähe von Tuxtla.
    Fast ohne Warnung schlugen die Schmerzen zu.
    In Ubaldos Nüstern schlug der stechende Geruch von
Opoldeldok.
Jede Zelle seines Körpers schien sich aufzulösen. Es war, als ob Tausende und aber Tausende weißglühender Nadeln in jeden Teil seines Leibes stächen.
    Er stieß einen gurgelnden Schrei aus.
    Die Höhle füllte sich mit dem Gestank nach Kampfer und kruder Seife.
    Ich warne dich, Ubaldo!
Ertönte eine furchtbare Stimme. Ubaldo zitterte und fühlte den nahen Tod auf qualvolle Weise.
    Wer…?
schrie er.
    In Wirklichkeit hörte keiner der anderen Dämonenschar etwas. Die furchtbare Stimme dröhnte nur durch seinen Geist. Es stank zusätzlich nach saurem Weingeist und Rosmarinöl.
    Ich stehe neben dem Thron Luguris. Vergiß sofort, was du diesen beiden Kreaturen versprochen hast.
    Der aufgeschwemmte Körper des Dämons warf sich auf dem krachenden Lager hin und her. Er merkte, wie er vor Schmerzen und Angst wahnsinnig zu werden drohte.
    Ja! Ich verspreche alles!
    Trotz des scharfen Gestanks von Thymianöl und den flüchtigen Linimenten des Ammoniaks vermochte Ubaldo Zakums scharfe Stimme zu erkennen.
    Zakum!
gurgelte er.
    Die Antwort kam umgehend.
    Du wirst schauerlich bestraft. Du und deine nichtswürdige Sippe. Wir löschen sie aus. Rufe deine Vampirflatterer zurück. Es reicht, wenn Dorian Hunter und Coco Zamis sich selbst umbringen. Deine Hilfe brauchen sie nicht mehr.
    Ich verstehe! Ich tue alles, was du willst, Zakum!
schrie unhörbar der Gepeinigte.
    Recht so.
    Noch einmal packten Angst und Schmerz zu. Ubaldo sprang zwei Meter von seinem Lager senkrecht in die Höhe. Jetzt schrie er wirklich. Sein gellender Schmerzensschrei hallte durch das System der Höhlen und Gänge, brach sich an Stalaktiten und Stalagmiten, jagte einige hundert Fledermäuse aus den Öffnungen im löchrigen Fels und ließ breite Fladen aus Kalkgestein und Dreck von der Decke prasseln.
    Die Najera-Sippe erstarrte vor Schrecken. Sie ahnten, daß ein weitaus Mächtiger ihren Anführer zur Ordnung gerufen hatte - mit seinen grausamen Mitteln.
    „Dorian und Coco", wimmerte Ubaldo. „Ich verfluche euch."

    „Ich traue diesen Najeras nicht, Rian", sagte Coco. „Überdies ist hier alles verseucht von der Munante-Sippe."
    „Die wir, abgesehen von Jean de Munante, hinreichend gut kennen", gab der Dämonenkiller zurück. Sie warteten im Morgengrauen in einem Versteck über dem Dorf Tuxtla. Gestern, im letzten Abendlicht, hatten sie die Ausdehnung der Felder gesehen, die Hütten und die Steinpyramide. Einzelne Häuschen lagen verstreut im Gelände; zwei Dutzend der schäbigen Behausungen bildeten im Schatten etlicher Bäume eine Art Dorf. Sie waren ungepflegt und ärmlich, staubig und weitab jeder Zivilisation.
    „Was denkt Martin über die bevorstehenden Zeremonien?" wollte Dorian wissen.
    „Er weiß nicht viel. Es soll heute eine große Feier stattfinden, und zwar zu Ehren des Kondorgotts Husiniamiu. Tirso und Martin haben dabei eine Hauptrolle", wiederholte Coco ihre Erkenntnisse. „Was sich dahinter verbirgt, ahnen wir beide."
    Die Munantes waren Hexer. Es schien so gut wie sicher zu sein, daß Martin und Tirso ein grauenvolles Schicksal drohte. Dorian Hunter hatte die Rückzugsmöglichkeiten noch einmal getestet. Von dem versprochenen Schutz durch Angehörige der Najera-Sippe war nichts zu sehen und nichts zu spüren.
    „Jedenfalls wird dieses Fest heute stattfinden", sagte Coco nach einer Weile.
    Auf den Feldern zeigten sich im hellen Sonnenlicht nur einige Tiere. Im Dorf schien niemand zu arbeiten. Aus den wenigen Kaminen und den Rauchöffnungen der schwer durchhängenden Dächer stiegen die ersten Rauchsäulen auf. Noch war es im Dorf und in den einzeln stehenden Hütten totenstill. Nichts bewegte sich, abgesehen von zerzausten Hühnern, einigen mageren Schweinen und kleinen, schwarzen Vögeln, die im Staub pickten. Am Himmel zeigten sich die ersten Wolken. Hermano Munante, Don Hermano, hatte vor nicht allzulanger Zeit von Teilen seines dämonischen Anhangs die Herrschaft über dieses Gebiet antreten lassen. Es war ohne Wissen von Luguri und Zakum nicht möglich gewesen. Noch hatte Coco ihre Kugel nicht ausgepackt, daher wußten sie nicht, ob sich andere wichtige Mitglieder der Schwarzen Familie zu diesem
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