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173 - Die Rache des Hexers

173 - Die Rache des Hexers

Titel: 173 - Die Rache des Hexers
Autoren: Dämonenkiller
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Tempelchen geschafft. Dort wird sich euer Schicksal erfüllen. Wo sind meine Helfer?"
    Jean de Munante stolzierte zum Vorhang, packte ihn und zog ihn mit einer übertrieben schwungvollen Geste zur Seite. Er vollführte mit der Hand eine komplizierte Geste und deutete mit den ringgeschmückten Fingern auf eine Schar Indios.
    „Nur herein", befahl er mit überkippender Stimme. „Bringt diese liebenswerten Kerlchen in den Tempel. Rasch! Ich warte nur ungern."
    Eine Schar Indios mit stumpfen Augen quoll in das Zimmer, packte die Arme Martins und Tirsos und zog die Kinder hinaus ins Freie. Dem Zyklopenjungen hatte Martin eingeschärft, noch nichts zu unternehmen. Keine Furcht, keine Gegenwehr, erst dann, wenn Coco und Dorian auftauchten.
    Martin hatte wenig Angst, als er inmitten einer Gruppe schweigender Männer auf die Pyramide zuging. Die Indios taten ihm nicht weh. Er war froh, den parfümstinkenden Dämon nicht mehr zu sehen.
    Aufmerksam schaute er sich um.
    Aber er sah weder Dorian noch die Mutter. Nur den riesigen Kondor sah er deutlich. Er zog lautlose Kreise über dem Dörfchen und der steinernen Pyramide.

    Coco sah die beiden Indios zuerst.
    Sie kamen aus der linken Hälfte des Dorfes und kletterten nebeneinander, ohne miteinander zu sprechen, einen schmalen Pfad aufwärts.
    „Sie haben Befehle von Munante", sagte Dorian.
    „Da bin ich nicht ganz sicher", erwiderte Coco. „Natürlich kann es eine Falle sein."
    Noch war nicht der richtige Augenblick zum Eingreifen da. Tirso Aranaz und ihr Sohn waren auf dem Weg zur Pyramide. Ein Spurt von wenigen Minuten würde den Dämonenkiller und Coco dorthin gelangen lassen. Sie blickten den beiden Männern entgegen und bemerkten, daß auch in der Pyramide Feuer entfacht worden waren. Es stieg der Rauch zwischen den verwitterten Säulen des Tempelchens aufwärts, das die oberste Plattform der Pyramide krönte.
    Die Näherkommenden schienen genau zu wissen, wo sich Coco und Dorian befanden.
    Sie hatten keine Scheu und näherten sich. Der Dämonenkiller grinste kalt und blickte in die Augen der Indios. Sie waren weder Dämonen noch Hexer; die Munantes schienen einen Teil der Dorfbewohner im magischen Bann zu halten.
    Es sollten also zunächst menschliche Gegner sein. Munante unterschätzte Coco und Dorian. Einer der Männer erklärte halblaut: „Ihr braucht Hilfe?"
    „Vielleicht brauchen wir eure Hilfe gegen Jean de Munante", erklärte Coco zurückhaltend. „Wie viele seid ihr, die gegen Dämonen kämpf en können?"
    Die beiden Indios waren stumpf und ahnungslos. Man hatte sie auf ihre Aufgabe schlecht vorbereitet. Sie stierten Coco und den Dämonenkiller an und zuckten unbehaglich die Schultern.
    „Wie viele? Das halbe Dorf kämpft mit euch. Wir stürmen die Pyramide."
    Kopfschüttelnd erwiderte Dorian: „Das wird ein Ereignis. Wie wollen wir vorgehen?"
    „Weiß nicht. Sagt ihr es. Wir warten."
    Cocos Augen schlossen sich halb. Sie konzentrierte sich kurz, dann hypnotisierte sie zwei Männer. Sie erstarrten und schauten Coco an. Sie warteten auf Befehle von ihr.
    „Ihr werdet uns, wenn wir in die Pyramide eingedrungen sind, gegen die anderen Dorfbewohner beschützen. Mit allen Kräften", befahl ihnen die Hexe, müßt ihr verhindern, daß andere uns angreifen."
    Die Spannung stieg unmerklich.
    Der Zug mit Tirso und Martin hatte sich bis auf hundert Schritte dem Pyramidentempel genähert. Jetzt stolzierte Jean de Munante hinterher. Er schien in bester Stimmung zu sein.
    Ahnte er wirklich nicht, daß Coco und Dorian ihm auflauerten?
    „Ich habe verstanden", antwortete der ältere Indio zögernd. „Ich werde tun, was du befohlen hast." „Ich auch", versicherte der andere Namenlose.
    „Was kannst du uns über den Kondor und Jean de Munante sagen?" wollte der Dämonenkiller wissen.
    Die Indios waren dumm und von dem Dämon in geistiger Abhängigkeit gehalten. Sie wußten nichts oder nicht viel. Einer sagte stockend: „Wir haben Jean gesehen, wie er sich in den Kondorgott verwandelte. Er ist mächtig, und wir fürchten uns vor ihm. Er verlangt große Opfer von uns allen."
    „Er ist also zugleich ein Munante und der Götze Husiniamui", stellte Coco fest. „Tirso und Martin sollen, jetzt gleich, in einem aufwendigen Ritual in die Schwarze Familie eingeführt werden. Der Munante hat es ihnen vorher gesagt. Es wird Zeit, Rian."
    „Ich bin bereit."
    Coco versicherte sich mit einem gedanklichen Befehl des Gehorsams der zwei Indios. Die letzten Teilnehmer der Zeremonie
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