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173 - Die Rache des Hexers

173 - Die Rache des Hexers

Titel: 173 - Die Rache des Hexers
Autoren: Dämonenkiller
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Säulen zurück und spannte wieder den Hahn. Die nächste Patrone war mit einem Pyrophoritgeschoß geladen. Das Stachelarmband schrammte mißtönend am Stein entlang. Noch während in Abis Ohren der Explosionsdonner klingelte, kam er auf der anderen Seite wieder zum Vorschein und feuerte ein zweites Mal auf das Untier.
    Wie ein Feuerstrahl zuckte die Kugel hinüber und schlug in den seltsamen Haarschopf ein. Der Dämon brüllte auf, und Abi konnte einen langen Blick auf das Monstrum werfen.
    Es hatte sich eben auf den Pilaster gestützt, der den Anfang des steinernen Treppengeländers bildete. Auch dort befand sich ein Medusenhaupt, das von Dorian Hunter und Ira restauriert und mit bannenden Details, aus sorgfältig behauenem Stein ergänzt worden war. Ein Prankenhieb hatte einen Vorsprung abgerissen, als das Silbergeschoß den Koloß traf. Jetzt wirbelte der Dämon herum, und die vernichtende Hitze des Geschosses ließ ihn in die Höhe springen.
    „Du willst einen Dämonenbanner… kaputtmachen?" stieß Abi hervor und schoß wieder.
    Als der Dämon auf ihn zusprang, zog er auf stiebende Wölkchen von Gesteinsstaub hinter sich her. Er stieß unartikulierte Laute aus; sie klangen wie Flüche einer fremden Sprache.
    Abi erschrak mehr über den einzigartigen Umstand, daß ein Freskendämon es nicht nur wagte, sondern auch überlebte, einen Dämonenbanner anzugreifen, als über den Angriff des Dämons selbst. Wieder feuerte er und sah, daß Burian und Yoshi am oberen Ende der Treppe auftauchten. Sie kamen aus verschiedenen Richtungen, und Yoshi sah mit einem Blick, was vorgefallen war.
    Obwohl auch dieser Freskendämon sich langsam zu Steingebrösel und feinem Staub aufzulösen begann, schien er weitaus kräftiger als der Dämon aus der Kerkersäule. Er raste auf Abi zu und rutschte, als sich der Däne im Schutz einer anderen Säule in Deckung warf, auf allen vieren über den glatten Boden. Seine Krallen machten ein unbeschreiblich widerwärtiges Geräusch und hinterließen Reihen parallellaufender Rillen.
    „Vorsicht, Abi! Ich schieße!" schrie Hideyoshi.
    Er preßte den Kolben der doppelläufigen Büchse an die Schulter. Langsam bewegte sich das Doppelrohr und folgte den Bewegungen des Dämons. Abi hielt sich an einer Säule fest und schwang sich aus der Schußbahn, duckte sich und schoß fast gleichzeitig mit Yoshi auf den Dämon.
    Die Bestie schwankte hin und her unter der Wucht der Einschläge. Wieder lösten sich Teile des Körpers und verwandelten sich in Sand, Staub und feine Steinbrösel.
    Der Dämon sprang auf das Balkentor zu. Er bewegte sich wie ein Raubtier in blitzschnellen Sprüngen hin und her. Der nächste Schuß aus Yoshis Waffe verfehlte ihn und kreischte als Querschläger davon. Abi Flindt richtete sich auf und hob den Revolver.
    „Er will hinaus!" schrie er und schoß.
    „Bringe ihn von den Riegeln weg!" brüllte der Japaner und lud, während er die Stufen hinunterstürmte, die beiden Läufe nach.
    Die vielen Dämonenbanner, die auch auf den Innenseiten der großen Toranlage angebracht waren, schienen diesen Dämon nicht abzuhalten. Seine Bewegungen wurden langsamer, und die Staubwolke, die ihn stellenweise umhüllte, breitete sich aus.
    Abi begriff: der Dämon wollte die Riegel öffnen und die Werwölfe des Arias hereinlassen.
    Wieder krachten die Explosionen der Waffen. Stichflammen zuckten aus den Mündungen. Silberkugeln und Pyrophoritgeschosse schlugen in den Raubtierkörper ein.
    An einigen Stellen züngelten kleine Flämmchen hoch. Im Dämonenkörper erschienen Glutnester, die sich nach allen Seiten ausbreiteten. Der Rauch stank nach undefinierbaren Substanzen. Abi rannte auf den Dämon zu, der sich aufgerichtet hatte. Die Vorderpranken packten nach den Griffen der wuchtigen Riegel. Das Silber an den Eisenstangen schien den sterbenden Dämon nicht zu stören. Flindt griff in den Stiefelschacht und zog das schwere Messer mit der versilberten Klinge heraus. Er stürzte sich auf den Dämon, kaum daß der letzte Schuß zu hören war.
    Er griff ihn mit der Klinge an, und das breite Armband schlug gegen die Holzkonstruktion, als die Pranke des Ungeheuers durch die Luft fuhr und mit einem harten Schlag traf. Der Griff um das Messer lockerte sich, aber Flindt verlor die Waffe nicht. Er stieß sie mitten in das verschwimmende Gesicht des Ungeheuers.
    Dann sprang er zurück. Der schwere Körper sackte nach unten. Die Tatzen klatschten laut auf den Stein. An mindestens einem Dutzend Stellen brannte
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