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1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen

1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen

Titel: 1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen
Autoren: Jason Dark
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wollte, und ich wollte was von ihm, denn ich ging einen Schritt vor, was natürlich von der anderen Seite registriert wurde.
    »Du hast auf mich gewartet, Geisterjäger?«, sprach er mich an.
    »Nicht unbedingt, ich kann auch gut ohne dich leben.«
    »Stimmt. Aber jetzt hast du die Chance.«
    »Und was heißt das?«
    Erst lachte er, dann breitete er die Arme aus, als wollte er mir einen Willkommensgruß senden. So ähnlich war es denn auch, denn seine Worte bestätigten dies.
    »Ich würde vorschlagen, dass du mich besuchst. Na? Kannst du damit leben?«
    Ich wollte es genau wissen und sagte: »Du willst also, dass ich zur dir ins Haus und damit auch in das Feuer komme?«
    »So ist es!«
    Hinter mir regte sich Marietta auf. »John, das willst du doch nicht wirklich tun?«
    »Warum nicht? Er hat mich doch so nett eingeladen.«
    »Unmöglich. Du bist kein Selbstmörder.«
    Jetzt mischte sich Suko ein. »Lass ihn mal, Marietta. John weiß schon, was er tut.«
    Das wollte sie nicht glauben. »Ins Feuer gehen?«
    »Genau.«
    »Er wird verbrennen, er wird zerschmelzen und …«
    Ich drehte den Kopf. »Nein, Marietta, das werde ich wohl nicht. Feuer muss man löschen, das weißt du, und ich habe das entsprechende Mittel.«
    »Aber kein Wasser.«
    »Das brauche ich auch nicht.«
    Matthias dauerte es etwas zu lange und er höhnte. »He, was ist los mit dir? Hast du Angst? Musst du erst noch Abschied nehmen? Oder wie soll ich dein Zögern einschätzen?«
    »Nein, nein, du kannst zufrieden sein, ich werde zu dir kommen, Matthias, das steht fest.«
    Nach diesem Satz setzte ich mich in Bewegung und ging direkt auf den noch immer vorhandenen Eingang zu …
    ***
    Dahinter lag der Flur, der kein richtiger mehr war. Man ahnte ihn mehr, denn die Wände an seinen Seiten waren geschmolzen und standen nur noch in Fragmenten.
    Mich hätte längst die Hitze erfassen müssen. Es traf nicht zu, und ich besaß zudem das Löschmittel. Es war kein Wasser. Es bestand aus geweihtem Metall, denn mein Kreuz war das Gegenmittel. Ich konnte mich darauf verlassen, denn ich trat einem Feuer der Hölle nicht zum ersten Mal entgegen.
    Es war mir bisher immer gelungen, die Flammen zu löschen, wenn sie mich angreifen wollten. Höllenfeuer bedeutete für mich keine Gefahr, und das schien Matthias nicht gewusst zu haben, als er mich zu sich lockte.
    Je näher ich kam, umso besser erkannte ich ihn. Sicher, in seinen Augen war noch das blaue kalte Licht, aber durch den Widerschein der Flammen hatte es jetzt eine andere Farbe angenommen. Die dichte Bläue war verschwunden, und jetzt leuchteten die Augen mehr türkis.
    Er lächelte mir entgegen. Hintergründig, gemein. Den Mund hatte er in die Breite gezogen. Beide Hände waren zu Fäusten geballt, er hatte die Arme abgespreizt, den Oberkörper leicht nach vorn gebeugt und erinnerte mich dabei an einen Mann, der wie auf dem Sprung stand und im nächsten Moment losschnellen würde.
    Noch hatte ich den Flur und damit die ersten Flammen nicht erreicht. Mein Kreuz hing vor meiner Brust und sandte beruhigende Reflexe aus, ohne sich dabei zu verfärben und eine dunkle Farbe anzunehmen, was ich auch schon in Matthias’ Nähe erlebt hatte.
    Er wartete darauf, dass ich den Flur betrat und damit auch in den Bereich der ersten Flammen geriet. Aber glaubte er wirklich, dass ich so etwas durchziehen würde?
    »Na? Traust du dich?«
    »Sicher.« Ich holte mit dem rechten Bein fast aus wie ein Fußballer, dann setzte ich den Fuß in den Flur und damit hinein in die Flammen des Höllenfeuers …
    ***
    Nicht nur Matthias hatte darauf gewartet, auch Suko, Mandy und Marietta schauten mit großer Spannung zu. Niemand von ihnen rührte sich. Sie standen auf der Stelle, schauten auf den Rücken des Geisterjägers, der sich dem Haus Schritt für Schritt näherte.
    Marietta hatte sich noch immer nicht beruhigt. Sie musste einfach etwas sagen.
    »Der geht in sein Verderben, Suko.«
    »Nein, das wird er nicht.«
    Sie gab nicht auf. »Dieser Matthias weiß doch, was er tut. Er hat die Falle perfekt aufgebaut. Wie soll sich ein Mensch gegen das Feuer wehren? Wir haben doch gesehen, wie das Haus zerschmolz. Dagegen kann ein Einzelner nichts ausrichten.«
    »Das wird er aber.«
    Die Voodoo-Queen schwieg. Sie sah ein, dass es keinen Sinn mehr hatte, etwas zu sagen. Und so sah sie Mandy Hill an. Die Malerin schaute nicht hin. Sie hielt den Kopf gesenkt und die Hände gefaltet, als würde sie beten.
    So sprach Marietta sie nicht an. Sie
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