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1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen

1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen

Titel: 1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen
Autoren: Jason Dark
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fühlte sich aus dem Rennen genommen, und so etwas passte ihr gar nicht. Ohne dass Suko es merkte, zog sie sich zurück, um hinter ihn zu gelangen. Das wurde zwar von Mandy Hill registriert, sie aber sagte nichts und blieb in Gedanken versunken.
    Das war nicht Mariettas Ding. Und sie tat das, was sie sich in den letzten Sekunden ausgedacht hatte …
    ***
    Ich hatte die Reste des Hauses betreten. Hier brannte das Feuer. Mit dem ersten Schritt bereits war ich in die grünen Flammen getreten, blieb aber weiterhin auf Matthias konzentriert. Dessen Gesicht nahm jetzt einen anderen Ausdruck an. Er zeigte so etwas wie Überraschung.
    »Und?«, fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf.
    Ich ging den nächsten Schritt und stand jetzt im Flur. Die Flammen hätten nun an mir hoch lecken müssen, um mich zu verbrennen. Sie taten es nicht. Sie blieben in ihrer Höhe.
    Aber Matthias konnte sehen, wer mein Schutzpatron war. Das Kreuz spürte das Böse. Es reagierte, ohne dass ich eine Formel gerufen hätte. Vor meiner Brust gleißte es auf und bildete um mich herum einen Schutzschirm.
    Ich hatte mich nicht verrechnet. Ich hatte alles auf eine Karte gesetzt und zumindest teilweise gewonnen. Es war wie früher, als ich mich dem Höllenfeuer gestellt und es auch gelöscht hatte. Hier war es ebenfalls so. Die starren Feuerzungen spürten die Gegenkraft und sanken zusammen.
    Nicht alle. Es gab noch einige vor mir, die den wartenden Matthias umspielten. Der war seiner Sicherheit beraubt worden und verstand die Welt nicht mehr.
    Ich wollte die Dinge nicht auf die Spitze treiben, und deshalb sagte ich mit leiser Stimme: »Ich bin da und habe dir den Gefallen getan, zu dir ins Feuer zu kommen, und ich bin nicht verbrannt. Wie mächtig ist die Hölle? Wie stark ist deren Feuer? Ich besitze etwas, das stärker ist. Schau auf das Zeichen des Sieges. Dein Luzifer hat den Tod nicht überwunden, ein anderer schon, und darauf basiert mein Vertrauen.«
    Matthias wollte etwas sagen. Er bewegte seinen Mund, aber ich hörte nichts. Meine Aktion musste ihn zu sehr überrascht haben, und er suchte nach einer weiteren Möglichkeit, um mich zu vernichten. Es gab da einiges zur Auswahl, aber er musste auch erkennen, was da vor meiner Brust hing und wie ein schützender Schild war.
    »Deine Zeit hier ist vorbei, Matthias. Deine Zeit ist überhaupt vorbei. Du gehörst ebenso verbrannt wie dieses Haus hier.«
    Es war eine Anschuldigung oder eine Anklage, und ich war gespannt, wie er reagieren würde.
    »Nein, Sinclair, so weit sind wir noch nicht. Ich weiß, was ich wert bin. Ich habe einen Beschützer an meiner Seite, der mich nicht im Stich lässt. Das wirst du merken.«
    Ich nahm seine Antwort nicht auf die leichte Schulter, stellte mich auf so etwas wie ein Finale ein und hörte etwas.
    Rechts und links meines Kopfes und dicht an den Ohren huschte es vorbei.
    Sekunden später konnte ich nur große Augen machen …
    ***
    Es war gut, dass Suko sich nicht umdrehte. So dachte Marietta, denn er sah nicht, was sie vorhatte. Sie wusste nicht, ob es richtig oder falsch war, sie ging einfach nur davon aus, dass ihre Aktion nicht schaden konnte.
    Das Blasrohr hatte sie bereits geladen und das eine Ende gegen ihren Mund gepresst. Sie hob den Kopf noch ein wenig an, um in eine bessere Position zu gelangen.
    Sinclair war in den Flur gegangen, und das Feuer hatte ihm tatsächlich nichts getan.
    Jetzt stand er vor diesem Höllendiener und zum Glück etwas versetzt. So bekam sie eine bessere Zielposition. Die Voodoo-Queen wusste auch, dass es Meisterschüsse werden mussten, und sie überkam der Eindruck, all die Zeit nur auf diesen einen Moment hin trainiert zu haben.
    Durch die Nase holte sie tief Luft. Dann jagte sie den Pfeil aus dem Rohr und beließ es nicht bei dem einen, denn in einer rasenden Geschwindigkeit und mit Bewegungen, die kaum zu verfolgen waren, lud sie nach.
    Der nächste Pfeil jagte aus dem Rohr.
    Ob sie genau getroffen hatte, sah sie in diesem Moment nicht, da Suko sich umdrehte und ihr die Sicht versperrte. Er hatte etwas bemerkt, ohne zu wissen, was genau.
    »Was war los?«, zischte er.
    Die Voodoo-Queen hob die Schultern. »Ich habe das getan, was getan werden musste …«
    ***
    Vor mir zuckte Matthias zusammen. Kurz nur, dann war es vorbei. Aber sofort danach gab es ein zweites Zucken, und plötzlich sah ich, was passiert war.
    Aus seiner Stirn schauten plötzlich zwei dünne Nadeln hervor, die mich passiert hatten.
    Volltreffer!
    Das Gift hatte
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