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1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen

1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen

Titel: 1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen
Autoren: Jason Dark
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und schaute auf ihre Hände, zwischen die ich das Kreuz gesteckt hatte.
    Es ging ihr besser, das sah ich ihr an. Sie erholte sich, die Furcht verschwand aus ihrem Gesicht.
    »Und …?«, fragte ich.
    »Danke, John, danke. Es geht mir besser. Ich weiß auch nicht, was gewesen ist. Aber dein Kreuz hat mich davon befreit, ich kann normal denken.«
    »Das ist super.«
    Sie gab mir das Kreuz zurück. »Aber Matthias haben wir damit nicht vertrieben. Er ist noch da. Er ist sogar sehr nahe. Wir müssen uns in Acht nehmen. Seine Boten haben versucht, mich zu übernehmen, was sie nicht schafften, doch jetzt haben wir es mit ihm zu tun. Er ist ganz nahe.«
    Es waren Worte, die ich nicht in Abrede stellte, und als ich meinen Blick erneut in den Nachthimmel richtete, sah ich das blaue Licht, das über dem Haus und damit über uns schwebte.
    Er hatte es mal wieder geschafft. Er war da, er war das blaue Licht, aber er war noch mehr, wie wir in den nächsten Sekunden erkennen konnten.
    Er war der Herrscher, denn er schwebte inmitten des blauen Lichts am dunklen Firmament, als wollte er ein Zeichen setzen und erklären, dass ihm alles gehörte …
    ***
    Auch ich erlebte einen Moment der Sprachlosigkeit, denn mit einem derartigen Auftritt hatte ich nicht gerechnet. Aber irgendwie passte er auch zu ihm. Er wollte seine Macht demonstrieren. Er wollte zeigen, wie toll er war, und das war ihm gelungen. Helfer aus der Hölle hatte er nicht mitgebracht, denn dies war eine Sache, die nur ihn etwas anging. Das Gift hatte er verdaut, er war wieder erstarkt und konnte sich auf seine Feinde konzentrieren.
    Das Bild konnte faszinieren und abstoßen zur gleichen Zeit. So sah ich die Dinge. Ich wusste auch nicht, auf wen er sich konzentrierte, denn er sah so aus, als würde er über dem Glasdach des Ateliers schweben.
    Dann mussten ihn auch Suko und Mandy Hill entdeckt haben. Noch konnte sich Matthias nicht entscheiden, und das war unsere Chance, ebenfalls ins Haus zu eilen.
    Matthias war Luzifers Bote, und er bewies uns, wozu er noch fähig war. Er sank plötzlich nach unten, näherte sich dem Dach und hätte jetzt einbrechen müssen, was nicht geschah.
    Dafür sahen wir etwas Furchtbares, denn plötzlich entstand in seiner Nähe eine Feuerwand, von der sich einige glühende Stücke lösten und auf den gläsernen Anbau zurasten.
    Suko!, dachte ich nur und riss die Haustür auf, um ihm und Mandy einen Fluchweg zu schaffen …
    ***
    Das Bild war echt und keine Einbildung. Suko und Mandy standen dicht beisammen. Beide schauten sie in die Höhe und konnten sich nicht von diesem Bild lösen.
    Sie schwiegen.
    Sie warteten darauf, dass etwas passierte, aber die Gestalt ließ sich Zeit. Sogar die Arme breitete sie aus, sodass sie etwas Engelhaftes bekam.
    »Was sollen wir denn jetzt tun?«, rief Mandy.
    »Ich weiß es noch nicht, denke aber, dass wir hier nicht bleiben sollten.«
    Auf seinem Platz fing Graham an zu jammern und zu schreien. Er bewegte sich hektisch, drehte sich und rutschte aus seinem Sessel zu Boden.
    »Wir müssen ihn mitnehmen, wenn wir …«
    »Nein!«, schrie Suko, der etwas gesehen hatte. Um die Gestalt herum zuckten plötzlich winzige Flammen auf, deren Farbe ein leicht grünliches Schimmern aufwies.
    Suko war Fachmann genug, um zu wissen, dass dies kein normales Feuer war. Dieses hier hatte Matthias aus der Hölle mitgebracht, und es schien ihm zu gehorchen.
    »Weg!«
    Mehr sagte Suko nicht. Er packte die Malerin und zerrte sie mit sich. Es war noch soeben der richtige Zeitpunkt gewesen, denn jetzt vereinigten sich die kleinen Feuer zu einer regelrechten Flammenwand, aus der sich verschiedene Streifen lösten, die auf das Glasdach zurasten.
    Suko bekam das noch mit, weil er es sich erlaubte, für einen Moment den Kopf zu drehen. Er sah, dass das Glasdach unter dem Ansturm des Feuers zusammenbrach und einfach wegschmolz. Deshalb hörten sie auch kein Splittern.
    Sie hetzten weiter. Jetzt kam ihnen zugute, dass dieses Haus nicht sehr groß war. Der kurze Flur lag vor ihnen und bald hinter ihnen, als sie durch die offene Tür ins Freie gerannt waren, wo sie schattenhaft die Gestalten der Voodoo-Queen und des Geisterjägers sahen.
    Sie hielten trotzdem nicht an und kamen erst zum Stehen, als sie eine gewisse Entfernung hinter sich gebracht hatten. Beide drehten sich um.
    Das Feuer war zu sehen, auch wenn es hinter dem Haus loderte. Aber es war nicht zu riechen, und es gab auch keinen fetten Qualm, der es begleitet hätte.
    Wenn es
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