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1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen

1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen

Titel: 1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen
Autoren: Jason Dark
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mit ihm?«
    Suko kannte die genaue Antwort zwar auch nicht. Er sagte, was er fühlte.
    »Es kann durchaus sein, dass es bei ihm zu einer Veränderung kommt, die er schon spürt.«
    Mandys Augen weiteten sich. Sie hatte begriffen.
    »Dann – dann – kann es sich doch nur um diesen Matthias handeln.«
    »Möglich.«
    Die beiden hatten so laut gesprochen, dass der Veränderte sie gehört hatte. Er reagierte auch und rief: »Ja, verdammt, ja, ihr habt recht, ich spüre es. Er ist unterwegs. Seine Aura hat sich bei mir gemeldet. Ich wusste doch, dass er noch nicht aufgegeben hat …«
    Mandy Hill wurde nervös. Sie fing an zu zittern und schaute sich um, ohne dass sie etwas sah. Sie stellte nur fest, dass ihr Bruder von einem wahren Zitteranfall geschüttelt wurde.
    Suko hörte sie hektisch sprechen. »Müssen wir John Sinclair und Marietta nicht Bescheid geben?«
    »Noch nicht. Es ist nichts passiert. Sollte sich Matthias nähern, werden sie es auch merken.«
    »Das weiß ich nicht.«
    Beide wurden durch Graham Hill abgelenkt. Er konnte sich auf seinem Platz kaum noch halten. Er bewegte sich hektisch und fing an zu jammern.
    Sein Blick war zur Decke gerichtet, und plötzlich löste sich ein Schrei aus seinem Mund, der Mandy und Suko zusammenzucken ließ. Beide reagierten sofort und schauten zur Decke.
    »Mein Gott«, flüsterte Mandy nur.
    Es war nicht zu übersehen. Über dem gläsernen Atelierdach hatte sich der Himmel verändert. Er war dunkel, aber trotzdem nicht mehr so schwarzgrau wie man ihn kannte, er hatte seine Farbe gewechselt und zeigte jetzt ein tiefes Blau.
    Das war nicht alles, denn es gab noch einen Mittelpunkt. Und das war Matthias, der innerhalb des Lichts wie eine böse Figur stand, den Kopf gesenkt hielt und durch das Glas nach unten schaute, mitten hinein ins Atelier …
    ***
    Ich war mit der Voodoo-Queen vor die Tür gegangen. Ob das Warten dort richtig war, wussten wir beide nicht, aber nur im Haus abzuwarten war auch nicht das Wahre.
    Mir fiel ein, dass ich mich zwar in Quimlin befand, aber von dem Ort selbst kaum etwas gesehen hatte. Die Kirche, der Friedhof, jetzt das Haus hier, aber von den Einwohnern war mir nach dem Besuch auf dem Friedhof kaum jemand über den Weg gelaufen.
    Sie mussten ein Gespür für Gefahr haben und hielten sich deshalb in den Häusern auf. Es war auch gut so. Matthias sollte keine Beute bekommen. Es reichte aus, wenn er sich auf uns konzentrierte.
    Im Moment dachte er wohl nicht daran. Wir erlebten eine Stille, die ich als trügerisch empfand. Auch die Voodoo-Queen war davon nicht angetan, denn sie bezeichnete sie ebenfalls als trügerisch.
    »Weißt du mehr?«
    Sie hob die Schultern. »Ich wollte, ich wüsste es. Vielleicht wäre es gut, wenn ich jetzt eine Beschwörung durchführen könnte, doch das ist nicht möglich. Dazu fehlen mir die Mittel.«
    »Wo hast du sie denn? Im Wagen?«
    »Sicher.«
    »Das ist doch kein Problem. Wir holen …«
    »Nein, nein, John. So einfach ist das nicht. Dazu braucht es eine gewisse Zeit der Vorbereitung.«
    »Ja, ich verstehe.«
    »Wir müssen warten, John. Ich bin sicher, dass er hier erscheint. Er will seine Scharte auswetzen. Er hat nicht damit gerechnet, dass wir uns auf diese Art und Weise wehren. Ich denke, dass er sich mehr auf dein Kreuz konzentriert hat.«
    »Richtig.«
    »Dann hat er mich unterschätzt.«
    Ich legte ihr eine Hand auf die Schulter und sagte: »So sehe ich das nicht. Es ist schon deine Nacht, meine Liebe. Die Nacht der Voodoo-Queen.«
    »Hör auf. Zu viel der Ehre.«
    »Aber es stimmt. Du hast ihn zurückgeschlagen und ihm bewiesen, dass wir Menschen doch nicht so wehrlos sind, was die Hölle angeht.«
    »Ich sehe das anders«, gab sie zu bedenken. »Der zweite Angriff wird wichtiger sein. Aus unserer Sicht muss man den ersten als einen Test ansehen. Ich glaube nicht, dass er es uns noch mal so leicht machen wird. Er wird auch mich im Auge haben. Das muss er einfach tun. Es darf hier keinen Widerstand für ihn geben. Erst wenn er freie Bahn hat, kann er sich um sein eigentliches Ziel kümmern und die Menschen umbringen, die auf seiner Todesliste stehen.«
    Da hatte sie leider nichts Falsches gesagt. Noch zeigte er sich nicht.
    Auch Suko hatte sich nicht gemeldet. Er und die Malerin lauerten im Haus. Aber Matthias war eine Person oder Unperson, die Überraschungen liebte.
    Er konnte in der Nähe lauern, ohne dass wir ihn zu Gesicht bekamen. Ich vertraute auf mein Kreuz, aber das hatte mir leider keine
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