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172 - Der Erzdämon schlägt zu

172 - Der Erzdämon schlägt zu

Titel: 172 - Der Erzdämon schlägt zu
Autoren: Dämonenkiller
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Raum unterschied, in dem sie zunächst untergebracht worden waren.
    „Ich bin sicher, daß wir uns nicht mehr in der Festung befinden, in der wir gefangengenommen wurden", sagte Dorian. „Zum Teufel, wir sind selten so gründlich ausgetrickst worden wie diesmal." Coco zuckte nur mit den Schultern. Sie saß mit untergeschlagenen Beinen auf einer der beiden schmalen Pritschen und hüllte sich in Schweigen. Dorian nahm an, daß sie sich Vorwürfe machte, zu leichtsinnig gehandelt zu haben. Es war Cocos Plan gewesen, mit Hilfe eines dem Munante-Clan angehörenden Dämons in die chilenische Festung einzudringen. Die Vampirin Rebecca sollte dann mit ihren Fledermausgeschöpfen einen Angriff von außen starten, während Dorian und Coco von innen aufräumten. Aber dazu war es nicht mehr gekommen. Sie waren nach Dorians Schätzung in Peru gelandet - denn die chilenische Festung konnte es einfach nicht sein. Und ihre Tarnung war sofort durchschaut worden.
    Nun saßen sie irgendwo in einem Kerker. Zweimal am Tag wurde ihnen ein kaum genießbares Essen gebracht, eine Kanne Wasser - das war alles. Man hielt sie am Leben, aber wohl nur, um sie irgendwann auf ganz besonders perfide Art zu töten. Dem Einfallsreichtum von Dämonen ist selten eine Grenze gesetzt.
    Das Schlimmste war die Ungewißheit, wann man sie holen würde. Keiner der Indio-Sklaven, die die mangelhafte Verpflegung brachten und das leere Blechgeschirr wieder abholten, sprach ein Wort.
    Es war, als seien diese bedauernswerten Menschen geistig blockiert worden. Dorians erste Vermutung, man habe ihnen die Zungen herausgeschnitten, um sie stumm zu machen, erwies sich als falsch - Dorian sah es zu seiner Erleichterung, als einer der Männer einmal zufällig nach Luft schnappte und dabei den Mund weit öffnete. Demzufolge mußte man sie anderweitig behandelt haben.
    Es gab auch keine Chance, aus dem Kerker zu entkommen.
    Er war magisch abgeschirmt. Dorian hatte das hochliegende Gitterfenster mühelos öffnen können. Aber dann geriet er an eine unsichtbare Wand, die nicht mehr zu durchdringen war.
    Auch Coco konnte ihre Hexenkräfte nicht einsetzen. Unter der Decke des Kerkerraums schwebte eine fluoreszierende Kugel, die in rhythmischen Intervallen regenbogenfarbiges Licht abstrahlte. An das flirrende Farbenspiel hatten die beiden Gefangenen sich inzwischen gewöhnt. Aber mit dieser schwebenden Kugel hatten die Munantes ihnen nicht etwa eine Licht-Show zur Unterhaltung in den Kerker gesetzt, sondern eine magische Waffe. Das farbige Licht lähmte Cocos Kräfte. Sie fühlte sich ständig müde und geschwächt und war nicht mehr in der Lage, sich auf ihre magischen Fähigkeiten zu konzentrieren. Sie hatte einmal versucht, magische Symbole in den Staub des Steinfußbodens zu malen. Aber es war ihr nicht gelungen, auch nur eines der Zeichen korrekt niederzuschreiben. Das flirrende Licht verwirrte ihre Sinne, sobald sie Magie anwenden wollte.
    Von ihren Hilfsmitteln war ihnen auch nichts geblieben. Man hatte sie förmlich ausgeplündert und ihnen alles genommen. Gepäck und Waffen. Selbst den Kommandostab und die gnostische Gemme hatte man Dorian abgenommen. Das einzige, was er einsetzen konnte, um einen Fluchtversuch zu unternehmen, waren seine blanken Fäuste.
    Aber dazu ließ man ihm keine Chance.
    Die Sklaven, die das Essen brachten, waren samt und sonders bewaffnet und sehr aufmerksam. So blieb Dorian und Coco nichts anderes übrig, als abzuwarten.
    Immerhin wußten sie, wer sich in der Nachbarzelle befand. Es war die größte Überraschung überhaupt gewesen, Jeff Parker und Unga Triihaer hier wiederzufinden. Die Verständigung erfolgte durch das Fenster. Da die benachbarte Zelle ebenso über ein Gitterfenster verfügte und gar nicht so weit ab lag, konnten sie sich mit einigem Stimmaufwand unterhalten. Das natürlich nur über unverfängliche Dinge, denn es lag nahe, daß ihre Gespräche belauscht wurden.
    Es war das einzige Mal, daß Coco auftrumpfte, als sie feststellten, wer da neben ihnen gefangengehalten wurde: „Viele Dinge, die man auf die lange Bank schiebt,", hatte sie gesagt, „erledigen sich dadurch, daß sie auf der anderen Seite von selbst herunterfallen."
    Vor Tagen hatten sie aus einer Zeitungsnotiz erfahren, daß Jeff Parker und Unga in der Nähe von Kap Hoorn überfallen und entführt worden waren. Wohin, wußte niemand zu sagen. Dorian hatte darauf gedrängt, nach den beiden zu suchen, um sie zu befreien. Coco hatte widersprochen und darauf
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