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1712 - Verflucht bis in den Tod

1712 - Verflucht bis in den Tod

Titel: 1712 - Verflucht bis in den Tod
Autoren: Jason Dark
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Wochenenden nach Hause, aber auch die konnte er an den Fingern einer Hand abzählen, denn an diesen Tagen war seine Partnerin oft unterwegs.
    Jetzt auch.
    Sie hielt sich weiter im Osten auf, um die Spur einer gefährlichen Bande aufzunehmen. Es ging um die Erben Rasputins, die auch auf Wladimir Golenkows Liste standen, aber er als Krüppel würde nichts gegen sie ausrichten können.
    Ja, ein Krüppel! Und das schon seit Monaten, nachdem ihm eine gefährliche Killerin namens Chandra in den Rücken geschossen hatte. Seitdem war er gelähmt. [2]
    Noch immer konnte und wollte er das nicht hinnehmen. Obwohl er die Rehabilitationsmaßnahmen hasste, waren sie zugleich eine Chance für ihn, zumindest einen Teil seiner Bewegungsfreiheit zurück zu bekommen.
    Aber es dauerte alles so lange, und Geduld gehörte nicht zu seinen größten Stärken. Es war nichts mehr mit dem Gehen. In den Beinen steckte kein Gefühl mehr, und trotzdem versuchte er es immer wieder.
    Es gab technische Hilfsmittel, um etwas zu verändern. Wladimir stemmte sich auch nicht dagegen, aber er sah noch keinen Erfolg, und allmählich wurde ihm klar, dass er den Rest seines Lebens auf fremde Hilfe angewiesen sein würde.
    Das bei seinem Job!
    Wladimir Golenkow war einer der besten Agenten gewesen, die Russland besaß. Er und Karina Grischin hatten ein tolles Team gebildet. Zunächst nur beruflich, später auch privat. Gemeinsam hatten sie dann die Killerin Chandra gejagt und hatten feststellen müssen, dass sie nicht nur gnadenlos war, sondern auch kugelfest, was Wladimir noch immer nicht richtig begreifen konnte. Aber er kam nicht darum herum, sich damit abzufinden.
    Chandra war ihnen entkommen und hatte sich wohl denen angeschlossen, die sich die Erben Rasputins nannten. Eine Bande, die die Sicherheit eines ganzen Landes gefährdete und von der Golenkow leider nicht viel wusste.
    Es wäre Wladimirs Aufgabe gewesen, diese Bande zu jagen, doch das musste er vergessen. In seinem Zustand konnte man nicht mehr an die Front. Da war man ausgeschaltet, saß im Hintergrund oder hockte vor dem Fenster und starrte nach draußen wie jemand in einem Altenheim, der auf den Tod wartete.
    Hin und wieder überkamen Golenkow diese Gedanken. Vielleicht hätte er seinem Leben sogar selbst ein Ende bereitet, wenn er nicht trotz allem noch so etwas wie Verantwortung gefühlt hätte.
    Man hatte ihn nicht aus dem Dienst entfernt. Dazu waren seine Beziehungen nach ganz oben auch zu stark. Er machte weiter, nur nicht mehr an der Front, sondern im Hintergrund. Er konnte organisieren, seine Beziehungen spielen lassen und tatsächlich etwas bewegen.
    So hatte er auch den Einsatz seiner Partnerin Karina Grischin unterstützt. Er hatte mit bestimmten Leuten gesprochen, damit ihr keine Steine in den Weg gelegt wurden.
    Sie war unterwegs. Er nicht. Aber er machte sich Sorgen. Man hatte ihn über den Mond-Mönch informiert, und wenn diese Gestalt tatsächlich zu Rasputin gehörte, der möglicherweise nicht gestorben war, dann war das eine höllisch gefährliche Aufgabe, und Wladimir war froh, dass sich sein Freund John Sinclair bereit erklärt hatte, nach Russland zu fliegen, um Karina zu unterstützen.
    Sein Krankenzimmer war recht groß. Das musste es auch sein, denn man hatte es extra für ihn geschaffen. Aus zwei Räumen war einer gemacht worden, und so standen ihm auch zwei Fenster zur Verfügung, deren Scheiben er in schlechten Tagen am liebsten eingeschlagen hätte, um seinen Frust loszuwerden.
    Bisher hatte er es noch immer geschafft, sich zu beherrschen, und das wollte er auch in der Zukunft so halten.
    Es gab das Spezialbett für ihn und er hatte Platz genug gehabt, um sich ein Büro einrichten zu lassen. Der Schreibtisch war da, es gab das Telefon, und es gab den Computer mit dem Internet, das ihm das Tor zur Welt öffnete.
    In dieser Nacht waren Karina und John unterwegs, um sich den Mond-Mönch zu holen. Warum er so hieß, wusste Wladimir nicht, aber er war eben die Spur zu Rasputin und seinen Erben.
    Immer wieder hatte Golenkow darüber nachgedacht, ob er noch lebte. Es war sogar möglich. Zwar hatte man ihm nicht den Beweis erbracht, aber er wusste, dass es hinter den sichtbaren Dingen der Welt noch etwas anderes gab, das sich der normale Mensch kaum vorstellen konnte. Hier ging es um Dämonen, um andere Welten, um Vampire und Werwölfe. Sogar um lebende Tote, und bei dem Gedanken krallte er sich wieder an Rasputin fest.
    Vor fast hundert Jahren war er umgebracht worden.
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