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171 - Teutelstango

171 - Teutelstango

Titel: 171 - Teutelstango
Autoren: Dämonenkiller
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ebenfalls. Cuarto taumelte. Er versuchte, die Flammen, die 'an ihm leckten, mit den Händen auszuschlagen. Dann schleuderte er einen Blitz gegen Coco. Sie sank endgültig zusammen, aber Cuarto schrumpfte und schmolz. Ein paar Elmsfeuerchen tanzten über Cocos Körper und erloschen dann wieder.
    Dorian war wie gelähmt. Er hoffte, daß Cuarto Coco mit seinem flackernden Blitz nicht getötet hatte. Cuarto selbst zerfloß, und das, was von ihm übrigblieb, verdampfte in den magischen Flammen. Innerhalb von zwei Minuten war alles vorbei.
    Don Hermano Munante und sein Begleiter waren jetzt unten in der Halle angelangt. Hermano, der Alte, grinste. „So sieht man sich wieder, nicht wahr? Du solltest es dir als Ehre anrechnen, daß ich eigens von Brasilien hierhergekommen bin. Ich hätte nie gedacht, daß ihr so närrisch wäret, ausgerechnet auf diesen Stümper hereinzufallen. Habt ihr im Ernst geglaubt, niemand hätte euch erkannt?"
    Dorian starrte ihn an. Er konnte sich immer noch nicht bewegen. Vier der sechs Indios hielten ihn fest und reagierten auf jede noch so kleine Muskelanspannung. Sie hatten den Dämonenkiller perfekt im Griff.
    „Bringt sie fort", wiederholte Don Hermano jetzt seine Anweisung. Die vier Indios zerrten Dorian mit sich. Die beiden anderen hoben Coco auf und trugen sie hinter ihnen her. Dorian war erleichtert. Es bewies ihm, daß sie nicht tot war. Denn sonst hätten sie sich diese Mühe erst gar nicht gemacht, sondern sie aus der Burg geschafft oder ihren Leichnam an Ort und Stelle vernichtet.
    Sie wurden durch schmale Gänge getragen, die nur matt erleuchtet waren. Überall war dieses eigenartige schattenlose Dämmerlicht, das nicht erkennen ließ, wie es erzeugt wurde. Endlich wurde eine schwere Eisentür geöffnet, und Dorian und Coco wurden in einen finsteren Raum geworfen. Es roch nach Nässe, und es hätte den Dämonenkiller nicht gewundert, wenn es hier auch Ratten gäbe. Aber alles war ruhig. Nachdem die Eisentür von außen verriegelt worden war, verhallten die Schritte der Indio-Sklaven. Es wurde totenstill in diesem Bereich der Festung im Fels.
    Und es war stockfinster.
    Dorian tastete sich zu Coco vor und bemühte sich, sie wieder ins Bewußtsein zurückzuholen.

    Julio de Ferreira y Diaz, der Herr über Peru und die Felsenfestung, gab sein Unbehagen deutlich zu erkennen. „Patron, ich habe die beiden gefangennehmen lassen, aber ich fürchte sie immer noch. Es wäre besser gewesen, sie gleich zu töten."
    Don Hermano schüttelte den Kopf.
    „Ich habe noch einiges mit ihnen vor, und der Fürst der Finsternis ebenso. Er wäre nicht damit einverstanden, wenn wir ihm nur ihre Köpfe zu Füße legen würden, so wie er Olivaros Kopf bekam. Außerdem habe ich noch eine persönliche Abrechnung mit ihnen durchzuführen."
    „Aber warum muß das ausgerechnet hier sein?" wehrte sich der Bastard. „Schon oft genug sind gerade diese beiden gefangengenommen worden, und sie leben immer noch. Und jedesmal hat es Angehörigen der Schwarzen Familie das Leben gekostet. Ich bin nicht daran interessiert, jetzt schon zu sterben, und ich bin auch nicht daran interessiert, daß meine Festung in Schutt und Asche gelegt wird."
    „Sie können nicht…", begann Don Hermano, aber Julio beging den Frevel, den Herrn der Munante- Sippe zu unterbrechen. „Don Hermano, ich bin sicher, daß sie sich nicht ohne Rückendeckung hierher begeben haben! So dumm können sie gar nicht sein! Sie mußten doch damit rechnen, daß Cuarto sie durchschaute. Vielleicht sind sie beide nur der Köder für eine Falle, die sich wiederum um uns schließt!"
    Don Hermanos Stirn umwölkte sich. Finster sah er den Dämon an, der in die Munante-Sippe eingeheiratet hatte und mit allerlei Intrigen versuchte, seine Macht auszudehnen. Dabei hatte er es bisher nie versäumt, sich mit dem Patron gut zu stellen. Daß er es nun wagte, so offen zu widersprechen und seine Bedenken kundzutun, war ungewöhnlich. Don Hermano war absoluten Gehorsam gewöhnt.
    „Narr!" bellte er. „Du solltest mich ausreden lassen! Das hier - ist nur eine Zwischenstation! Sie werden nicht lange hierbleiben, sondern weitertransportiert. Ich wollte nur, daß du mir den Gefallen tust und sie hier gefangennimmst. Das ist geschehen, alles Weitere geht dich nichts mehr an. Mit einer Ausnahme: Sorge dafür, daß sie nicht mehr in die Lage kommen, sich wehren zu können. Es darf nicht den geringsten Ausbruchsversuch ihrerseits geben. Aber sie dürfen nicht getötet werden.
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