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171 - Teutelstango

171 - Teutelstango

Titel: 171 - Teutelstango
Autoren: Dämonenkiller
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stattfand, konnte diese aber nicht erfassen.
    Die Wolke verschwand wieder, und Cuarto zerstörte die Zeichen in der Asche. Dann erhob er sich wieder.
    „Ich habe nach jemandem gesandt, der uns abholt", sagte er. „Es wird vielleicht eine Stunde dauern."
    „Wo, zum Teufel, sind wir hier eigentlich?" wollte Dorian wissen. Cuarto sah an ihm vorbei, als sei er Luft. Erst als Coco Dorians Frage wiederholte, bequemte der Dämon sich zu einer Antwort.
    „Wir befinden uns in den Kordilleren."
    „Wenn man ,dummer Hund' zu ihm sagte, würde das Schimpfwort glatt vor Neid erblassen", murmelte Dorian. „Ich schlage dem Kerl die Zähne ein."
    „Warte, bis wir da sind, wo wir hin wollen", gab Coco zurück. „Offenbar ist der Standort der Festung ein größeres Geheimnis als der Sicherheitskode vom Haupteingang von Fort Knox."
    „Einen so vorlauten Sklaven", sagte Cuarto und hüllte sich danach in verbissenes Schweigen, „würde ich täglich auspeitschen."
    Dorian warf ihm einen verächtlichen Blick zu, äußerte sich aber auch nicht weiter. Ihm gefiel die immer stärker werdende Selbstsicherheit des Dämons immer weniger. Der brütete irgendein faules Drachenei aus, das stand für den Dämonenkiller fest. Dorian sorgte dafür, daß er sowohl die gnostische Gemme am Halskettchen als auch den Kommandostab, den er zusammengeschoben in der Jackentasche trug, mit einem schnellen Handgriff einsetzen konnte. Er wollte auf einen Überfall vorbereitet sein.
    „Warum versuchst du ihn nicht über seine Haare zu beeinflussen?" raunte er Coco zu, als sie sich ein wenig die Füße vertraten und ein paar hundert Meter von Cuarto entfernt waren.
    „Es könnte auffallen, wenn er unter Fremdeinfluß steht", sagte die Hexe leise. „Ich will es nicht riskieren. Wir müssen so harmlos wie möglich erscheinen. Ich frage mich nur, warum er sich so stark macht. Er ist doch hier ein Fremder. Man wird kaum ausgerechnet auf sein Eintreffen gewartet haben."
    Dorian faßte Coco an den Schultern.
    „Ich wittere Verrat", sagte er. „Bist du hundertprozentig sicher, daß dein Plan funktioniert?" „Zweihundertprozentig", sagte Coco. „Es wird für die Munantes eine böse Überraschung,
wenn
die Festung fällt. Wir schlagen von innen zu, und die anderen von außen. Sie wissen genau, wo wir jetzt sind, über die Kristallkugel-Verbindung. Wir brauchen nur noch einige der Sperren zum Zusammenbruch zu bringen, dann fallen sie über die Munantes her."
    Dorians Gesicht verzog sich.
    „Ich muß dir ja nicht noch einmal sagen, daß mir das alles nicht gefällt", sagte er. „Coco, noch können wir verschwinden. Wir vernichten Cuarto und setzen uns ab. Ich traue deiner Freundin und ihren bissigen Biestern nicht."
    „Ich kenne sie schon entschieden länger als du", gab Coco kühl zurück. „Ich weiß, daß ich mich auf sie verlassen kann. Umgekehrt gilt dasselbe."
    „Du hast Freunde, die mir zuweilen nicht gefallen", sagte Dorian.
    „Kann ich etwas dafür, daß ich unter Dämonen aufgewachsen bin und zu ihnen gehören mußte?" Dorian schwieg. Er traute Cocos Plan keinen Erfolg zu. Es war einfach zu riskant. Sicher, wenn es gelang, war es ein Schlag, der das Gefüge der Dämonensippe in Südamerika erschüttern würde.
    Aber…
    Abwarten,
dachte er.
Vielleicht klappt es ja doch.
Aber auf die Helfer, auf die Coco vertraute, hätte er doch liebend gern verzichtet.
    Unheimliche Helfer…

    Irgendwann erschien ein klappriger Geländewagen und nahm die drei Personen und ihr Gepäck auf. Am Lenkrad saß ein vierschrötiger Bursche in abgewetzter Khaki-Kleidung. Ein Aymara-Indio, wie sich herausstellte, der hauptsächlich deshalb wenig sprach, weil er nur wenige Brocken Spanisch beherrschte. Bevor Cuarto reagieren konnte, hatte Dorian ihn schon gefragt, wo sie sich hier befanden und wohin sie gebracht wurden.
    „Wir nahe bei Arequipa. Fahren nach Sotillo", antwortete der Aymara holperig.
    „Schnauze!" brüllte Cuarto. „Das brauchen sie nicht zu wissen."
    „Du vorher sagen, Senor", murmelte der Indio verdrossen. Nach kurzer Zeit erreichten sie den „Pan American Highway", eine immerhin sehr breit und sehr gut ausgebaute und daher auch stark befahrene Straße, und rollten südwestwärts. Dieser Highway führt von Mexico City nahe der PazifikKüste entlang bis zur Südspitze des südamerikanischen Kontinents. Je nach Land und Geländeformation ist natürlich auch dieser internationale Highway teilweise in miserablem Zustand; die Schlaglöcher sind mühelos
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