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1708 - Angst um Johnny C.

1708 - Angst um Johnny C.

Titel: 1708 - Angst um Johnny C.
Autoren: Jason Dark
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erreichen, denn in seinem Zustand würde Elton schlecht laufen können, zumindest würde er nicht so schnell sein wie Johnny.
    Er entschied sich für die zweite Möglichkeit. Aus dem Stand rannte er los, und schon nach wenigen Metern hörte er die Stimme hinter sich, die sich beim Schreien beinahe überschlug.
    »Ich kriege dich noch, du verdammter Hundesohn! Du kannst mir nicht entkommen, du nicht …«
    Es war Johnny egal, was jemand hinter ihm her schrie. Er wollte so schnell wie möglich weg und setzte dabei auf seine gute Kondition. Das war die eine Sache. Es gab auch noch eine zweite, denn bei jedem Aufsetzen einer seiner Füße spürte Johnny die Stiche, die durch seinen Kopf stachen. Das hinderte ihn nicht daran, seine Flucht fortzusetzen. Die Strecke war auch klar. Er musste nur geradeaus laufen und würde irgendwann das graue Band der Straße erreichen.
    Johnny war kein Roboter. Er hatte sich nach dem Start zu viel zugemutet und musste nach einer Weile langsamer werden, sonst würde er zusammenbrechen.
    In seinem Kopf tuckerte es nach wie vor. Die Stiche nahm er wie Hitze wahr oder wie scharfe Messerklingen, die durch sein Gehirn schnitten. Hinzu kam die Beschaffenheit des Untergrunds. Aufgrund der Schneeschmelze war er weich geworden und keine ideale Unterlage für ein schnelles Laufen. Johnny schaffte es auch nicht immer, den Schneeresten auszuweichen, er musste hindurch, was ihn Zeit kostete.
    Er lief langsamer. Er hielt den Mund weit offen. Er saugte die kühle Luft ein. Seine Beine waren schwer geworden, und Johnny war klar, dass er eine Pause brauchte.
    Er lief langsamer, dann stoppte er. In seinen Ohren rauschte das Blut.
    Er beugte sich vor und legte beide Handflächen flach gegen die Knie. In dieser Haltung wollte er bleiben und neue Kraft finden, um die Straße in einen zweiten Anlauf zu erreichen.
    Ihm war klar, dass er sich keine zu lange Pause gönnen durfte. Trotz seines Handicaps würde dieser Elton Marlowe nicht aufgeben. Das war er sich einfach schuldig. Durch das Rauschen in seinem Kopf hatte Johnny keine anderen Laute mitbekommen. Er musste zurückschauen und herausfinden, was mit Marlowe los war.
    Er sah ihn nicht.
    Sein Blick fiel nur auf die Hütte, deren Eingangstür offen stand. Von Elton keine Spur. Johnny dachte daran, dass er möglicherweise doch härter erwischt worden war, als er gedacht hatte, und er sich noch erholen musste.
    Das allerdings blieb ein Wunschtraum, denn plötzlich war der Verfolger da. Nur anders, als es sich Johnny vorgestellt hatte. Er hatte an ein Fahrzeug gedacht, obwohl er keines gesehen hatte. Jetzt begriff er, wo es gestanden hatte. Versteckt hinter der Blockhütte.
    Es schoss hinter ihr hervor. In dieser Umgebung kam es Johnny vor wie ein Raubtier aus Metall, das jetzt Kurs auf ihn nahm …
    ***
    Johnny stand mitten in der Pampa und wusste, dass es keine Deckung für ihn gab. Der einzige Schutz war der Wald nahe der Hütte. Dort konnte er nicht hin, er hätte wieder zurücklaufen müssen, also weiter nach vorn.
    Ich gegen den Wagen!, dachte Johnny. Ein verdammt ungleiches Verhältnis.
    Es war kein Geländefahrzeug, sondern ein alter Benz mit einer breiten Kühlerhaube. Die Farbe war mal gelblich gewesen, jetzt war die Karosserie von einem Schmutzfilm überzogen und das Licht der Scheinwerfer nur schwach zu erkennen.
    Johnny rannte.
    Der Wagen würde immer schneller sein als er. Und er würde ihn erwischen, noch bevor er die Straße erreichte. Auf keinen Fall wollte er sich von ihm auf die Hörner nehmen lassen. Es würde ein Katz-und-Maus-Spiel werden, das war Johnny schon klar.
    Er lief. Es war jetzt mehr ein Trab. Und er war froh, dass sein Blut nicht mehr in den Ohren rauschte. Die kleine Pause hatte ihm gut getan.
    Bisher hatte er bei seiner Flucht nur sich selbst gehört. Das änderte sich jetzt, denn der Mercedes wurde von keinem lautlosen Motor angetrieben. Es war ein älteres Modell, zudem ein Diesel, und der war zu hören. Er war die Peitsche, die dafür sorgte, dass er immer weiterlief.
    Aber der Wagen kam näher.
    Johnny hörte es, und er konnte nicht nur immer nach vorn schauen. Er musste auch sehen, was hinter ihm geschah und wie weit der Verfolger noch von ihm entfernt war.
    Im Laufen drehte sich Johnny um. Langes Schauen konnte er sich nicht leisten. Ein schneller Blick reichte ihm, um zu erkennen, dass auch sein Verfolger Probleme mit dem feuchten und glatten Untergrund hatte. Es war für den Fahrer so gut wie unmöglich, den Benz in
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