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1705 - Auf der Welt der Kristalle

Titel: 1705 - Auf der Welt der Kristalle
Autoren: Unbekannt
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tun, was wir können, glaube mir. Ende!"
    „Ende!" bestätigte Reginald Bull. Leise und .beklommen fuhr er fort: „Das ist es dann wohl auch, das Ende. Die letzten Überlebenden der ODIN ..."
    „Gestorben wegen eines Fehlers ...", murmelte Michael Rhodan grimmig. „Sollen wir das etwa den Angehörigen sagen? Nahezu die gesamte Besatzung umgekommen, und wie umgekommen, nur weil Moira ..."
    Reginald Bulls Augen blitzten, funkelten bedrohlich.
    „Nenn diesen Namen nicht", sagte er leise. „Nicht in den nächsten Stunden und Tagen."
    Gucky sah die beiden ruhig an. „Wir machen alle Fehler", sagte er dann sanft. „Größere und kleinere. Ihr so oft wie ich. Denkt ab und zu daran. Es waren in der langen Zeit auch oft Fehler darunter, die Leben gekostet haben."
    Michael Rhodan hatte eine Entgegnung auf der Zunge, verstummte aber. Gucky jetzt zu widersprechen war ihm nicht möglich. Er mußte nur an die Zeit der Aphilie denken, als Bully als Diktator eine Erde ohne Gefühle beherrschte, während er, Rhodan junior, die Widerstandsgruppe anführte.
    Über den Köpfen der Galaktiker wurde es laut. Offenbar setzte ein Schiff zur Landung an.
    „Endlich ...", murmelte Reginald Bull. „Viel zu spät, Tage zu spät, aber immerhin ..."
    Es war eines der Beiboote, das sich auf die Planetenoberfläche Thyssans herabsenkte.
    Die Reaktion der Überlebenden zu sehen war erschütternd. Sie sprangen nicht auf, sie jubelten nicht, und sie rannten nicht hinüber zu dem landenden Schiff. Langsam standen sie auf, sofern sie noch Kraft hatten, nahmen mit anderen einen Leichnam auf, und dann schritten sie mit müden, schlurfenden Schritten leise hinüber zu dem Platz, an dem das Beiboot aufgesetzt hatte.
    Roboter schwärmten mit seltsamem Eifer aus den geöffneten Luken und begannen mit ihrer Arbeit; die Menschen auf Thyssan bewegten sich ruhiger, als wüßten sie, daß es keinen Grund mehr gab zur Eile.
    Tekener hatte die Luke verlassen und eilte hinüber zu seinen Freunden. „Wo sind die anderen?" fragte er und deutete auf den jammervollen Zug, der sich auf sein Schiff zubewegte.
    „Das sind alle", antwortete Michael Rhodan. „Die letzten Überlebenden. Oder die nächsten Toten, wie du willst."
    Tekener erstarrte. Michael legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    „Das soll kein Vorwurf sein", sagte Perry Rhodans Sohn matt. „Nicht an dich und die anderen."
    Ronald Tekener sah, wie Michaels Mund zuckte. Er wurde blaß. „Verdammt", brachte er hervor. „Ihr auch? Trotz Zellaktivator?"
    „Keine Aufregung", antwortete Reginald Bull sehr leise. „Gucky hat dabei geholfen. Er hat mir telekinetisch einen Nerv im Bein eingeklemmt, damit ich humpeln konnte. Und das mit Mikes Gesicht hat er auch gemacht."
    „Und warum ... ?" fragte Ronald Tekener ungläubig. „Ach so, ich verstehe ..."
    Es wäre noch schwerer geworden für die Überlebenden der ODIN, hätten sie angesichts der eigenen Hoffnungslosigkeit erleben müssen, daß den Unsterblichen nichts geschah, daß sie von den Chips geschützt wurden vor der Thyssan-Pest. Das kleine Täuschungsmanöver war die Idee von Michael Rhodan gewesen, um die Gemüter zu beruhigen.
    „Aber wirklich sicher sind wir auch nicht", fuhr Reginald Bull fort.
    „Vielleicht schlägt das Phänomen bei relativ Unsterblichen nur später zu, aber dafür gründlicher und härter. Wir werden es ja erleben - bis wir diesen Bereich endgültig verlassen haben werden."
    „Wir werden uns beeilen", versprach Ronald Tekener.
    Inzwischen war auch die ATLANTIS gelandet. Es war still geworden auf Thyssan, erschreckend still. Auch die Besatzungen der gelandeten Schiffe machten keinen Lärm. Sie nahmen an Bord, was an Bord genommen werden konnte, Lebende und Tote, die Leichen aus den Kühlräumen der ODIN.
    Ein Körper fehlte.
    Boro Shufman war in einem energetischen Wirbel verschwunden und nicht zurückgekehrt; Reginald Bull war sicher, daß auch er sein Ende gefunden hatte, auf seine eigene Weise. Zuletzt, so hatte Reginald Bull gesehen, hatte Boro Shufman keine Angst mehr gehabt und sogar gelächelt.
    Das Armbandfunkgerät meldete sich.
    „Wir haben alle an Bord ..."
    „Dann los", stieß Reginald Bull hervor. „Verlieren wir keine Zeit ...
    So schnell wie möglich weg von dieser Teufelswelt ..."
    Er stieg in das Beiboot, das von Ronald Tekener gesteuert wurde. Als das Schiff hinter der ATLANTIS in den freien Raum vorstieß, flammte unter den beiden Schiffen eine grelle Explosion auf.
    Die ODIN war in diesem
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