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1705 - Auf der Welt der Kristalle

Titel: 1705 - Auf der Welt der Kristalle
Autoren: Unbekannt
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Bilder, Formeln, Atomstrukturen, fünfdimensionale Berechnungen, die er nicht zu Ende gebracht hat..."
    „5-D-Berechnungen?" wiederholte Michael Rhodan ungläubig. Gucky nickte schwach.
    „Er war davon überzeugt, das Sterben auf Thyssan habe etwas mit der ganz besonderen Struktur des Arresums zu tun", antwortete der Ilt leise. „Was genau, das wußte er selbst nicht. Im Grunde habe ich nur einen einzigen Gedanken wirklich klar erfassen können."
    „Und das war?"
    „Denaturiertes Leben ... so ungefähr. Unüblich, von der Norm abweichend, seltsam ... Ich konnte praktisch die Worte empfangen, aber nicht die genaue Vorstellung, die er damit verbunden hat."
    Die Tür zur Kabine wurde geöffnet. Zwei Medo-Robots standen auf dem Gang, dazu eine Medizinerin.
    „Er ist tot?"
    Die Frau wußte über die Kontrollmonitoren natürlich längst, was geschehen war. Die Frage diente wohl mehr der Klarstellung, ob die Männer in der Kabine dies begriffen hatten.
    Reginald Bull zog die Bettdecke über das Gesicht des Aras, nachdem er ihm die Augen geschlossen hatte.
    „Ja, vor ein paar Minuten ist er gestorben", sagte Michael Rhodan halblaut. „Friedlich, wie es schien."
    „Dann nehmen wir ihn wohl besser mit", sagte die Frau; sie lächelte das berufsbedingte Standardlächeln, Modell Todesfall, Typ Anteilnahme. „Für die Autopsie."
    „Bitte?" Michael Rhodan starrte die Ärztin an.
    Sie blickte verwundert zurück. „Nun, es muß ja nicht Magkue sein", sagte sie dann kopfschüttelnd. „Wir haben - entschuldigt bitte -, wir ha - ben genügend andere."
    Michael Rhodans Gesicht versteinerte.
    „Keine Autopsie", wehrte er ruhig ab. Er hob die Hand, als die Ärztin widersprechen wollte. „Bei keinem einzigen der Opfer."
    „Aber...", stammelte die Ärztin verwirrt. „Wir müssen doch feststellen ... herausfinden, warum ..."
    Michael Rhodan lächelte bitter. „Ich bezweifle zwar schon, daß ihr werdet feststellen können, woran sie gestorben sind", sagte er grimmig. „Aber warum sie sterben mußten ... ?"
     
    *
     
    Nach dem Kalendersystem der Galaktiker schrieb man den 23.
    Dezember 1216 NGZ, als außerhalb der sogenannten Todeszone das Zusammentreffen zwischen der STYX und der ATLANTIS stattfand. Es war der 53ste Tag der ODIN-Expedition, und die Aktivatorträger waren gesund und wohlbehalten, wenigstens körperlich.
    Perry Rhodan und die Überlebenden der ODIN-Expedition trafen an Bord der ATLANTIS zusammen. Perry Rhodan hatte dies für notwendig gehalten, um eine Zusammenkunft zwischen den drei Überlebenden und Moira zu diesem Zeitpunkt zu vermeiden. Er kannte seinen Sohn und seinen Freund Bully, und er spürte genau, was sie empfanden.
    Danach erstattete er der Ayindi Bericht. Dabei ruhig, gelassen, diplomatisch höflich und unverbindlich zu bleiben war eine der schwersten Aufgaben, die Perry Rhodan in den letzten Jahren zu lösen gehabt hatte. Er wußte aber, daß Moira einen Gefühlsausbruch des Galaktikers schwerlich verstanden hätte; das Verhältnis zwischen Ayindi und Galaktikern war ohnehin schwierig genug.
    Moira zeigte sich äußerst erfreut darüber, daß Michael Rhodan, Reginald Bull und Gucky den langen Aufenthalt im Arresum so gut überstanden hatten. Nach ihrer Meinung lag die Schlußfolgerung auf der Hand: Die Zellaktivatorträger konnten sich höchstwahrscheinlich unbegrenzt lange im Arresum aufhalten. Und obendrein waren sie offenbar imstande, in jenen Bereichen des Arresums zu agieren, die den Ayindi nicht mehr zugänglich waren.
    Am 30. Dezember des Jahres 1216 NGZ erreichte die ATLANTIS mit ihrer Fracht das Aariam-System und wechselte durch das Transmitterfeld von Caarim ins Parresum zurück, dorthin, wo sie aufgebrochen war - in die Nähe des Planeten Noman im Daffish-System, zurück zur BASIS., 10.
    Nosrein hatte es kommen sehen, und es war so gekommen, wie er es befürchtet hatte.
    Das Universum war in seiner innersten Struktur zusammengebrochen, das Gleichgewicht der Dinge zutiefst erschüttert, wenn nicht gar auf immer verloren.
    Im Volk der Noman-Draken tobten Debatten und Diskussionen, wie sie in solcher Wildheit und Heftigkeit nie zuvor geführt worden waren.
    Einige Teilnehmer benutzten zur Beschreibung der Verhältnisse sogar Begriffe, die man der Denkwelt der Besucher hatte entnehmen müssen, weil es sie im begrifflichen Denken der Draken vorher nicht gegeben hatte.
    Kampf und Streit - es gab sie nun auf Noman, es gab sie unter den Noman-Draken, und wahrscheinlich würden diese
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