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170 - Der Herr des Feuers

170 - Der Herr des Feuers

Titel: 170 - Der Herr des Feuers
Autoren: A.F.Morland
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Wunder vollbringen, das Mädchen aber doch geistig und körperlich ein wenig kräftigen.
    Es war klar, daß Maggie wieder ins Krankenhaus mußte. Wieder würden Roxane und Mr. Silver sie bewachen, aber noch einmal würde es Toorsom nicht gelingen, die beiden zu überrumpeln, dieses Glück hatte er nur einmal gehabt.
    Wir brachten Maggie zu meinem Wagen, schlugen dabei einen Weg ein, der uns nicht an Chase Croft vorbeiführte. Bevor ich losfuhr, rief ich Tucker Peckinpah an. Er sollte veranlassen, daß Maggie im Krankenhaus ein anderes Zimmer bekam und Chase Croft abgeholt wurde.
    ***
    Endlich war Morron Kull am Ziel, endlich hatte er Toorsom da, wo er ihn haben wollte: in Paddington, in der Chichester Road, vor dem Haus Nummer 22. Vor Tony Ballards Haus!
    »Das ist es«, sagte der junge Dämon heiser. »Hier wohnt Tony Ballard, der Dämonenjäger.«
    »Nicht mehr lange«, knurrte Toorsom und knirschte mit den langen, weit auseinanderstehenden Zähnen.
    Ein kalter Windstoß umheulte das Haus wie ein unsichtbarer Hund, dann war es wieder still. Morron Kull war neugierig, wie Toorsom vorgehen würde.
    »Fang an!« verlangte er ungeduldig. »Triff deine Vorbereitungen!«
    Toorsom betrat das Grundstück, Morron Kull folgte ihm. Er würde seinem Komplizen genau auf die Finger sehen, vielleicht würde er davon profitieren.
    Satans Sprengmeister umrundete das leere Haus. Er sah es sich sehr genau an. Offenbar war es wichtig, die Feuerbomben richtig zu plazieren.
    Morron Kull fragte sich, wo Toorsom diese Sprengsätze hatte. Sie waren ihm noch nicht aufgefallen. Er nahm an, daß der Koloß sie erst schaffen mußte.
    Toorsom war endlich mit dem nötigen Eifer bei der Sache, das begrüßte Morron Kull. Nichts konnte den Sprengmeister der Hölle jetzt noch ablenken.
    Konzentriert begann er mit seiner Arbeit: Er besprach die Mauern. Die Worte kamen ihm schnell und undeutlich über die Lippen, und zwischendurch flatterte mehrmals seine gespaltene Schlangenzunge aus dem Maul.
    Es war Morron Kull nicht möglich, zu behalten, was Toorsom sagte, weil er das meiste nicht verstand. Dennoch tat es seine Wirkung: Die Mauern wurden weich wie Butter, so daß Satans Sprengmeister die magischen Patronen, armdicke schwarze Stangen, die in seinen Händen ›wuchsen‹, hineinschieben konnte.
    Morron Kull sah ein, daß er das nicht lernen konnte, und er würde Toorsom auch nie bitten, ihm das beizubringen. Höchstwahrscheinlich hätte ihn Toorsom auch gar nicht in diese Kunst eingeweiht.
    Sie umrundeten Tony Ballards Haus ein zweites Mal.
    Sobald das Gebäude vermint war, nahm Toorsom den Mauern ihre Weichheit, und niemand konnte sehen, daß sich jemand daran zu schaffen gemacht hatte.
    »Wie geht die Ladung hoch?« wollte Morron Kull wissen. »Hast du sie mit einem Zeitzünder versehen? Das wäre in diesem Fall nicht ideal, denn dann geht das Haus vielleicht in die Luft, wenn sich niemand darin befindet.«
    »Ich kann die Ladung zünden«, sagte Satans Sprengmeister. »Jederzeit.«
    »Auf welche Weise? Mit einem magischen Impuls, einem Zauberwort?«
    »Mit meinem Namen«, antwortete Toorsom. »Ich brauche ihn nur laut zu rufen, und das Haus fliegt in die Luft.«
    ***
    Maggie war wieder im Hospital, Roxane und Mr. Silver bewachten sie, die Polizei holte Chase Croft aus der Lagerhalle, und für mich gab es nichts mehr zu tun.
    Ich hätte mich bedeutend wohler gefühlt, wenn ich gewußt hätte, wo Morron Kull und sein Komplize im Augenblick steckten. Leider mußte ich warten, bis sie aus der Versenkung hochkamen.
    Früher oder später war damit zu rechnen, daß Toorsom wieder bei Maggie Corkindale erscheinen würde, und es blieb zu hoffen, daß er dann unserem vernichtenden Schlag zum Opfer fiel, wobei es uns nichts ausgemacht hätte, wenn Morron Kull gleich mit ihm das Zeitliche gesegnet hätte.
    Aber im Moment standen die Räder still, und ich wollte die Ruhe vor dem Sturm nützen, nach Hause fahren und eine Mütze voll Schlaf nehmen, denn lange würde diese Pause bestimmt nicht dauern.
    Ich fuhr Richtung Paddington und dachte an unser neues Haus am Trevor Place, das wir demnächst beziehen würde. Doch vorläufig wohnte ich noch in der Chichester Road, und dorthin war ich unterwegs.
    London schlief, doch bald würde die Stadt erwachen, die Straßen würden sich mit Menschen und Fahrzeugen füllen, und die Stille würde vom Lärm verscheucht werden.
    Ich gähnte und nagte an meinem Lakritzenbonbon herum, ehe ich es mit der Zunge zur Seite schob.
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