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170 - Der Herr des Feuers

170 - Der Herr des Feuers

Titel: 170 - Der Herr des Feuers
Autoren: A.F.Morland
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zentraler als die Chichester Road in Paddington. Boram, den Nessel-Vampir, brauchte ich nicht zu fragen, wie er über einen Umzug dachte.
    Die Dampfgestalt war stets mit allem, was ich tat, einverstanden. Boram betrachtete sich als mein Diener, obwohl ich das nicht wollte.
    Nie hätte er sich irgendeine Kritik angemaßt. Wie auch immer sein Herr entschied, war es richtig.
    Ich begab mich zu Tucker Peckinpah, erreichte sein Anwesen an einem nebligen Freitagnachmittag. Das Laub der großen, alten Bäume hatte sich verfärbt und begann allmählich abzufallen.
    Die Natur starb wieder einmal, um im nächsten Jahr zu neuem Leben zu erwachen. Bald würden die kalten Herbststürme einsetzen und die Bäume restlos abräumen.
    Kahl würden dann die dunklen Äste dem Himmel entgegenragen und Eis und Schnee über sich ergehen lassen. Doch noch war es relativ mild.
    Cruv, der häßliche Gnom, öffnete mir die Tür und ließ mich ein. Wie immer freute er sich, mich zu sehen. Er war ein ungemein sympathischer Bursche mit dem Herz eines Löwen.
    Ich erkundigte mich nach Peckinpahs Befinden.
    »Er hat sich hervorragend erholt«, gab Cruv Auskunft.
    Tucker Peckinpah hatte einen Herzinfarkt hinter sich. Das Gift einer Gorgone hatte ihn umgeworfen, aber der reiche Industrielle hatte bewiesen, daß er aus einem besonderen Holz geschnitzt war. Er kam erstaunlich schnell wieder auf die Beine.
    Er befand sich im großen Living-room und begrüßte mich mit Handschlag. Den Pernod, den er mir anbot, lehnte ich nicht ab. Wir setzten uns, und Cruv brachte mir meinen Drink.
    Früher hatte man Tucker Peckinpah so gut wie nie ohne Zigarre gesehen. Seit seinem Infarkt hatte sich das geändert.
    Vor einigen Monaten hatten böse Zungen noch behauptet, Peckinpah wäre schon mit einer brennenden Zigarre im Mund geboren worden, und er würde selbst im Schlaf rauchen.
    Inzwischen waren sie verstummt. Der Industrielle hatte seinen Nikotinkonsum auf ein vertretbares Maß reduziert, und es schien ihm nicht einmal schwerzufallen, das durchzuhalten, was bewies, daß er ein ungemein willensstarker Mensch war. Er wirkte nicht im mindesten nervös.
    Ich sagte ihm, daß er beruhigend gut aussah, und es war kein bloßes Kompliment. Er wußte das und lächelte.
    »Ich fühle mich einfach noch nicht alt genug, um aufzugeben.«
    »So wird es bestimmt auch noch lange bleiben«, gab ich zurück.
    Dann erwähnte ich das Haus am Trevor Place. Ich hatte mit Tucker Peckinpah schon einmal darüber gesprochen, daß ich mich in Paddington nicht mehr wohl fühlte, und er hatte mir spontan eines seiner Häuser angeboten, an denen ich jedoch nicht interessiert war.
    Wenn möglich, wollte ich in Trevor Place 24 einziehen.
    »Ich denke, es wird möglich sein«, sagte der Industrielle, als wäre er zuversichtlich, mir das Haus verschaffen zu können.
    »Es müßten zunächst die Besitzverhältnisse geklärt werden«, meinte ich. »Wem gehört das Haus nach Michael Averbacks Tod?«
    »Das finde ich heraus«, versprach Tucker Peckinpah, »und dann reden wir beide mit dem oder den Besitzern. Ich denke, ich werde ihnen ein Angebot machen, das sie nicht ablehnen können.«
    ***
    Sie trieben ihre Reittiere an und fielen brüllend über die Rebellen her. Vali und seine Männer schreckten aus tiefem Schlaf hoch. Einige von ihnen starben, ehe sie begriffen, was passierte.
    Die stille Lichtung war erfüllt vom Angriffsgeheul der Horde und von den Todesschreien der getroffenen Rebellen.
    Morron Kull setzte nicht nur sein Schwert, sondern auch schwarze Magie ein, dennoch konnte er nicht verhindern, daß ihn einer der Rebellen, ein koloßhafter Bursche, vom Reittier herunterriß und unter sich begrub.
    Sein Dolch sollte Kulls Herz treffen. Der junge Dämon hatte beim Sturz sein Schwert verloren und wehrte sich nun mit magischen Abwehrkräften.
    Er schuf einen unsichtbaren Schutzpanzer, den die Dolchspitze nicht zu durchdringen vermochte, schaffte es aber nicht, den schweren Mann abzuwerfen.
    Loxagon griff ein. Der Teufelssohn beugte sich tief von seinem Reittier herunter und schwang die Streitaxt mit ungeheurer Kraft. Als sie den Rebellen traf, brüllte dieser auf, riß die Arme hoch und fiel zur Seite.
    Morron Kull sprang auf und holte sich sein Schwert wieder, um den Kampf fortzusetzen. Bisher hatte er die Erwartungen, die Loxagon in ihn gesetzt hatte, noch nicht erfüllt.
    Sein Reittier war geflohen, er mußte die Aufständischen zu Fuß angreifen. Er wußte, daß Loxagon selbst im wildesten
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