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170 - Der Herr des Feuers

170 - Der Herr des Feuers

Titel: 170 - Der Herr des Feuers
Autoren: A.F.Morland
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»Jetzt bist du fällig!«
    ***
    Zwei Tage vergingen, dann rief Tucker Peckinpah mich an und erzählte mir von einem Mann namens Stephen Averback, der Michael Averbacks Neffe war und alles geerbt hatte, was dem Makler gehörte, denn er war der einzige Verwandte.
    »Wenn Sie möchten, arrangiere ich ein Treffen mit Averback«, sagte der Industrielle.
    »Einverstanden«, gab ich zurück.
    Eine Stunde später meldete sich Peckinpah wieder und sagte mir, wohin ich kommen sollte.
    Wir aßen dann mit Stephen Averback in einem vornehmen Lokal in Mayfair. Ähnlich war Stephen Averback seinem Onkel weder im Aussehen noch im Charakter.
    Er war mittelgroß, blond, leicht übergewichtig, etwa 35 Jahre alt, und er schien nicht fassen zu können, daß er plötzlich reich war.
    Mit seinem Onkel hatte er so gut wie keinen Kontakt gehabt, erzählte er uns. »Wir waren zu verschieden. Onkel Mike hatte so merkwürdige Ansichten. Er verachtete Gott und die Kirche und war der Meinung, daß es sich mehr lohnte, das Böse zu verherrlichen. Manchmal schauderte mich vor diesem Mann. Ich hielt ihn für verrückt und wollte nichts mit ihm zu tun haben. Es ist deshalb eigentlich nicht richtig, daß sein gesamter Besitz auf mich überging, aber das Gesetz will es so…«
    »Und Sie wären dumm, dieses Geschenk nicht anzunehmen«, sagte ich lächelnd. »Sehen Sie es so, Mr. Averback: Ihr Onkel hat zum erstenmal ein gutes Werk getan.«
    Averback schob sich ein Stück getrüffelter Gänseleber in den Mund. Unser Tisch stand in einer Nische, in der wir ungestört reden konnten.
    »Sie möchten also das Haus am Trevor Place haben«, meinte Averback.
    »Nicht mieten«, warf Tucker Peckinpah mit erhobenem Finger ein. »Wir möchten kaufen.«
    Averback lehnte sich zurück, betupfte sich die Lippen mit der Stoffserviette und seufzte. Unschlüssig musterte er Tucker Peckinpah und mich.
    »Ich weiß noch nicht, ob ich das Haus behalten oder verkaufen will«, sagte er. »Ich möchte fürs erste den Besitz einmal Zusammenhalten und mir einen Überblick verschaffen. Sehen Sie, ich weiß noch nicht einmal, was das Haus am Trevor Place wert ist.«
    »Als Geschäftsmann weiß ich, daß man so etwas nicht sagen darf, ich tu’s aber trotzdem: Wir akzeptieren jeden Preis, Mr. Averback«, erklärte mein Partner. »Wir werden nicht feilschen. Was Sie für das Haus haben wollen, bekommen Sie.«
    Averback grinste. »Sie sind sehr unvorsichtig, Mr. Peckinpah.«
    »Ich weiß, daß Sie nicht unverschämt sein werden.«
    »Wieso?«
    »Ich kann mich auf meine Menschenkenntnis verlassen«, behauptete der Industrielle. »Ihrem Onkel durfte man nicht über den Weg trauen. Sie hingegen sind einen Vertrauensvorschuß wert.«
    Averback lachte. »Hey, ist das Ihre Taktik, sich jemanden zu verpflichten?«
    Tucker Peckinpah lächelte hintergründig. »Kann schon sein.«
    »Ich melde mich, sobald ich mich entschieden habe«, versprach Stephen Averback.
    »Lassen Sie uns nicht zu lange warten«, bat Tucker Peckinpah.
    »Ich rufe Sie beide morgen an«, versprach Averback.
    »Das ist ein Wort«, sagte Peckinpah zufrieden und griff nach seinem Glas, in dem goldener Wein funkelte. »Möge der Entschluß, den Sie fassen, weise sein… und unseren Vorstellungen entsprechen.«
    Darauf stießen wir an.
    ***
    Morron Kull haßte sich selbst. Er verdiente es nicht besser, als von Valis Schwert durchbohrt zu werden. Mit straff gespannten Muskeln lag er auf dem Boden und erwartete den Todesstoß, den Loxagon jedoch nicht zuließ.
    Der Teufelssohn handelte blitzschnell. Er schwang die Axt hoch und tötete den letzten Rebellen.
    Unzufriedenheit lag in seinem Blick, als er Morron Kull betrachtete. Er schüttelte den Kopf, während sich Kull erhob. »Du paßt nicht zu uns. Ich gab dir viele Chancen, doch du wußtest sie nicht zu nutzen. Ein Mann wie du ist zu keiner großen Tat fähig. Du wirst es nie so weit bringen wie dein Vater, kannst ihm nicht das Wasser reichen.«
    »Ich hätte Mortimer Kull im Zweikampf beinahe getötet«, verteidigte sich Morron mit unterdrücktem Zorn.
    »Beinahe. Nur die Fakten zählen. Hast du es geschafft? Nein? Und du hast auch heute kläglich versagt. Wenn ich dir nicht das Leben gerettet hätte, wärst du jetzt tot.«
    Morron Kull konnte sich kaum beherrschen. Er empfand nicht Dankbarkeit, sondern Wut darüber, daß ihn Loxagon so von oben herab behandelte wie den größten Versager.
    Am liebsten hätte er allen, die so hämisch grinsten, bewiesen, daß er sogar
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