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170 - Der Herr des Feuers

170 - Der Herr des Feuers

Titel: 170 - Der Herr des Feuers
Autoren: A.F.Morland
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Eile flog er mit einer beinahe gemächlich anmutenden Geschwindigkeit über die Häuser hinweg, dorthin, wo Morron Kull ungeduldig auf ihn wartete.
    Eigentlich war Maggie verrückt, daß sie in ihrer derzeitigen Situation alle Anstrengungen unternahm, um freizukommen, denn wenn ihr das gelungen wäre, wäre sie in den Tod gestürzt.
    Aber die panische Angst raubte ihr jede Möglichkeit, rational zu denken. Vielleicht wollte sie aber auch lieber auf diese Weise sterben, als von Toorsom getötet zu werden, doch sie konnte anstellen, was sie wollte, der Sprengmeister der Hölle ließ sie nicht los.
    Angst, Grauen, Panik und Erschöpfung raubten dem Mädchen schließlich die Besinnung.
    ***
    Mr. Silver mußte seine ganze Dämonenkraft aufbieten, um den Höllenwiderstand brechen zu können. Die Tür schwang zur Seite, und der zornige Ex-Dämon erfaßte die Lage mit einem Blick: Maggie Corkindale war nicht mehr da, Toorsom hatte sie sich geholt. Er hatte das Mädchen entführt, ohne daß Roxane es verhindern konnte.
    Die weiße Hexe lag bewußtlos auf dem Boden. Haß hämmerte zwischen Mr. Silvers Schläfen. Er rannte zum Fenster und starrte in die dunkle Nacht hinaus.
    Toorsom schien sich mit seinem Opfer in der Finsternis aufgelöst zu haben. In ohnmächtiger Wut ballte der Hüne die Hände zu klobigen Fäusten.
    Es war schmerzlich für ihn, sich eingestehen zu müssen, daß er und Roxane kläglich versagt hatten. Doppelt genäht hält besser, hatte er gesagt, und er war davon restlos überzeugt gewesen, daß es Toorsom niemals gelingen würde, sich an dem Mädchen zu vergreifen, solange sie sie bewachten, aber, verdammt noch mal, dem Sprengmeister des Satans war es doch gelungen, und es schien ihm nicht einmal schwergefallen zu sein.
    Es war nicht leicht für Mr. Silver, mit dieser Niederlage fertigzuwerden, aber er mußte sich wohl oder übel damit abfinden.
    Er kümmerte sich um Roxane. Ihre erste Frage war, als sie die Augen aufschlug: »Was ist mit Maggie?«
    »Er hat sie sich geholt«, knirschte der Ex-Dämon.
    Die weiße Hexe sah ihn betroffen an, denn ihr war klar, was das für Maggie bedeutete. Noch einmal würde sie nicht mit dem Leben davonkommen, dafür würde Toorsom sorgen.
    »Silver, wie konnte uns das passieren?« stieß Roxane heiser hervor.
    »Wir müssen Tony informieren«, gab der Hüne zerknirscht zurück.
    ***
    Bei mir zu Hause brannte Licht. Hatten Roxane und Mr. Silver beim Weggehen vergessen, es abzuschalten? Als ich meinen Rover zwischen meinem und Lance Selbys Haus stoppte, erschien Vicky Bonney am Living-room-Fenster.
    Ich nahm an, sie hatte mitbekommen, daß Roxane und Mr. Silver fortgegangen waren, und konnte danach nicht weiterschlafen. Vicky war ein äußerst sensibles Mädchen.
    Das mußte sie sein, sonst wäre sie für den Beruf der Schriftstellerin nicht geeignet gewesen. Sie erkannte meinen Wagen und kam mit besorgter Miene aus dem Haus.
    Ich erzählte ihr im Telegrammstil, was sich ereignet hatte, und sie sagte spontan, daß sie sich um Lance kümmern würde. Gemeinsam brachten wir unseren angeschlagenen Freund in sein Haus.
    Lance erwähnte eine Kraftbrühe, die ihm helfen würde, sich rascher zu erholen. Eigentlich war es ein Rezept von Oda. Sämtliche Ingredienzien hatte Lance im Haus.
    Lance gab das wirksame, kraftspendende Hexenrezept bekannt, und Vicky begab sich unverzüglich in die Küche, um mit der Arbeit zu beginnen.
    Es war wahrscheinlich eine überflüssige Vorsichtsmaßnahme, Boram herüberzuholen und ihm aufzutragen, bis auf weiteres bei Lance zu bleiben, aber wer wußte schon, was Morron Kull und seinem Höllenkomplizen in den Sinn kam.
    Ich fühlte mich auf jeden Fall wohler, wenn ich wußte, daß sich mein angeschlagener Freund in Borams Obhut befand.
    »Was wirst du nun allein tun?« fragte Lance kraftlos.
    »Erst mal rufe ich im Krankenhaus an und bespreche mich mit Mr. Silver«, antwortete ich. »Sollte in der Klinik alles in Ordnung sein, genügt es, wenn Roxane allein auf Maggie Corkindale aafpaßt. Dann kann ich zusammen mit Mr. Silver versuchen, Kull und Toorsom zu finden.«
    Ich verließ Lance Selbys Haus und stieg wieder in den Rover. Es war eine weitere Nacht, die ich mir um die Ohren schlagen mußte. Ich spürte, wie meine Spannkraft etwas nachließ. Ich war eben doch keine Maschine, die immerfort funktionierte.
    Ich war ein Mensch, und ich war müde.
    Reiß dich zusammen! ermahnte ich mich. Du darfst nicht schlappmachen. Wenn Morron Kull und Toorsom
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