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170 - Der Herr des Feuers

170 - Der Herr des Feuers

Titel: 170 - Der Herr des Feuers
Autoren: A.F.Morland
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erledigt sind, kannst du 48 Stunden durchschlafen, doch dazu ist jetzt noch keine Zeit.
    Ich zog meinen Revolver aus dem Leder und klappte die Trommel heraus, ersetzte die leergeschossenen Kammern mit neuen Patronen und steckte das Schießeisen wieder weg.
    Als ich nach dem Hörer des Autotelefons greifen wollte, schnarrte der Apparat, und das Licht blinkte. Ich fischte den Hörer aus der Halterung und meldete mich.
    Am anderen Ende war Mr. Silver.
    »Das ist Gedankenübertragung«, sagte ich. »Ich wollte soeben im Krankenhaus anrufen.« Der Ex-Dämon erfuhr von mir, wie es Lance Selby ergangen war und was wir mit Morron Kull erlebt hatten.
    Dann kam er an die Reihe, und was er zu berichten hatte, war verflucht unerfreulich. Ich ersparte meinem Freund Vorwürfe. Seiner Stimme war anzuhören, wie sehr er sich ärgerte.
    Roxane ging es mittlerweile wieder gut, und da die Anwesenheit der beiden im Hospital nicht mehr erforderlich war, bestellte ich sie zu jenem aufgelassenen Wohnstudio, denn ich war ziemlich sicher, daß Toorsom das Mädchen dorthin bringen würde.
    ***
    Chase Croft konnte sich nicht entschließen, heimzufahren. Morron Kull und Toorsom spukten in seinem Kopf herum, und er hatte das unbestimmte Gefühl, daß er von hier nicht fortgehen durfte, denn früher oder später würde der eine oder andere -oder beide - dieses Versteck wieder aufsuchen.
    Diese Meinung wurde für Croft bald zur fixen Idee. Er war felsenfest davon überzeugt, richtig zu handeln, wenn er blieb. Damit Kull und Toorsom nicht stutzig wurden, wenn sie sein Motorrad sahen, versteckte er es im Hinterhof.
    Es drängte ihn, das Lager des Wohnstudios allein zu betreten, doch vorläufig widerstand er noch der Versuchung. Er zündete sich, an seine Maschine gelehnt, eine Zigarette an und rauchte sie hinter der vorgehaltenen Hand, damit ihn das helle Aufglimmen der Glut nicht verriet.
    Wie er sich verhalten würde, wenn Kull oder Toorsom eintrafen, wußte er nicht. Das würde die Situation ergeben. Er rauchte mit tiefen Zügen, und das beruhigte ihn.
    Die Kippe warf er auf den Boden und trat darauf. Plötzlich vernahm er über sich ein eigenartiges Geräusch -ein leises Rauschen, das Flattern von Stoff, und als er den Kopf hob, sah er für einen kurzen Moment Toorsom, der mit weit ausgebreiteten Flügeln über die Dächer hinwegschwebte und eine Last unter sich trug.
    Einen Menschen.
    Ein Mädchen in Krankenhauskleidung.
    Maggie Corkindale!
    »Großer Gott!« entfuhr es dem jungen Mann.
    ***
    Toorsom drückte ein Fenster auf, ohne daß das Glas brach, und gelangte auf diesem Weg in die leere Lagerhalle. Es störte ihn nicht, daß Morron Kull nicht da war, im Gegenteil, es war ihm sogar recht, mit dem Mädchen allein zu sein.
    Kull hätte ja doch nur wieder darauf gedrängt, sich Tony Ballards Haus endlich vorzunehmen. Alles zu seiner Zeit. Zuerst sollte Maggie sterben; lange genug hatte sich das hingezögert.
    Satans Sprengmeister legte die Bewußtlose ab.
    Er starrte mit glühenden Augen in die Dunkelheit und fragte sich, wo sich Morron Kull im Moment befand.
    Er konnte sich vorstellen, daß sich Kull in der Nähe von Ballards Haus herumtrieb, um die Lage auszukundschaften. Allzu lange würde Kull nicht fortbleiben.
    Toorsom beugte sich über das Mädchen und blies ihm seinen stinkenden Atem ins Gesicht. Sie merkte es nicht, und sie reagierte auch nicht auf die Schläge, die ihre Wangen trafen. Zu tief war im Augenblick noch ihre Ohnmacht.
    Einen ungeduldigen Knurrlaut ausstoßend, richtete sich Toorsom wieder auf. Sie sollte das Bewußtsein wiedererlangen, bevor sie starb. Toorsom wollte ihre Angst spüren.
    ***
    Chase Croft war ganz aus dem Häuschen. Alle Vorsichtsmaßnahmen, die Tony Ballard getroffen hatte, hatten nicht gefruchtet! Maggie befand sich nun doch in der Gewalt dieses grauenerregenden Teufels, und es würde wohl nicht mehr lange dauern, bis er dem Mädchen das Leben nahm.
    Nein! schrie es in Chase. Dazu darf es nicht kommen!
    Entsetzt lehnte er sich dagegen auf. Er hatte Maggie schon einmal vor diesem furchtbaren Ungeheuer gerettet, und er war entschlossen, es wieder zu tun, ohne auf sich selbst Rücksicht zu nehmen.
    Maggie war ohne ihn verloren, also mußte er ihr beistehen, egal, wie groß das Risiko war, das er dabei auf sich nahm.
    Hörte das denn nie auf? Würde Maggie diesem Unhold immer wieder in die Hände fallen? Wie oft konnte das noch gutgehen? Chase Croft handelte wie unter einem inneren Zwang.
    Er kam sich nicht
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