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170 - Der Herr des Feuers

170 - Der Herr des Feuers

Titel: 170 - Der Herr des Feuers
Autoren: A.F.Morland
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mutig und tapfer vor, tat einfach nur, was getan werden mußte. Rasch entfernte er sich von seinem Motorrad und schlich mit wachsender Nervosität zur Laderampe.
    Seine Lippen waren schmal wie zwei aufeinandergelegte Messerklingen, und Zweifel keimten in ihm. Konnte er es noch einmal schaffen?
    Er erreichte das große Schiebetor und zog es Millimeter um Millimeter zur Seite. Nicht einmal für sich selbst hätte er soviel gewagt, aber Maggie war diesen Einsatz wert.
    Croft träumte von einer gemeinsamen Zukunft mit Maggie; seit er sie kannte, brannte dieser geheime Wunsch in ihm.
    Das Tor war weit genug offen. Chase Croft schlüpfte hinein in die pechschwarze Dunkelheit, schloß das Tor hinter sich aber nicht, weil er sich den Fluchtweg nicht verbauen wollte.
    Gespannt lauschte er in die Finsternis. Toorsom mußte nicht unbedingt in der Lagerhalle sein, er konnte sich mit Maggie auch vorn in den ehemaligen Schauräumen aufhalten.
    Croft schlich an der Wand entlang. Jedes Geräusch versuchte er zu vermeiden. Er erinnerte sich, daß das Mädchen ziemlich leblos unter dem fliegenden Teufel gehangen hatte.
    Daß Maggie tot war, nahm er dennoch nicht an, denn mit einer Leiche hätte sich Toorsom wohl kaum soviel Mühe gemacht. Nein, Maggie war bestimmt nur bewußtlos, aber darin lag ein Problem.
    Sie würde nicht selbst fliehen können. Er würde sie tragen müssen, und die Last würde ihn erheblich behindern. Ein Vorteil, der für Toorsom zu Buche schlug.
    Ein Vorteil, der zu vielen anderen hinzukam. Croft seufzte schwer. Er wollte es auf alle Fälle versuchen. Das Schicksal ließ ihm keine andere Wahl.
    ***
    Trotz des Erfolges, Tony Ballard abgehängt zu haben, ärgerte sich Morron Kull, daß ihm der Dämonenjäger diese Schwierigkeiten machte, und er war auch wütend, weil es Ballard gelungen war, alle Fallen, bis auf eine, mit seinem Diskus zu zerstören.
    Genau genommen war an allem, was passierte, Toorsom schuld. Wenn der Herr des Feuers sich mit ihm zu Tony Ballards Haus begeben hätte -ohne diese Extratouren zu reiten - wäre der Dämonenjäger schon längst vernichtet.
    Aber Toorsom mußte ja immer seinen verdammten Willen durchsetzen, und damit verzögerte sich der Triumph über Tony Ballard erheblich.
    Deshalb hoffte Morron Kull, daß Toorsom das Mädchen endlich bekam, damit er sich ihm zur Verfügung stellte.
    ***
    Chase Croft tastete sich an der Wand entlang. Er nahm in der Dunkelheit etwas Helles, Längliches wahr, das auf dem Boden lag. Das mußte Maggie sein!
    Crofts Herz schlug sofort schneller, und kalter Schweiß brach ihm aus den Poren. Jetzt kam es wahrscheinlich auf Sekunden an. Der junge Mann blickte sich suchend um, entdeckte Toorsom aber nirgendwo.
    Mit Sicherheit hatte sich der Gehörnte nicht weit entfernt. Wenn Maggie doch nur bei Bewußtsein wäre, ging es Croft durch den Kopf. Dann könnte sie mit mir aus der Lagerhalle und zum Motorrad laufen.
    Was sollte er mit Maggie tun, wenn er es mit viel Glück schaffte, mit ihr die Maschine zu erreichen? Wie sollte er die Ohnmächtige transportieren?
    Geduckt löste er sich von der Wand und näherte sich der Reglosen. »Maggie«, flüsterte er, hoffend, daß es Toorsom nicht hörte. »Maggie, komm zu dir!«
    Sie reagierte nicht. Er stieß sie an, griff nach ihren Schultern und schüttelte sie verzweifelt.
    »Um Himmels willen, Maggie, wach auf, wir müssen weg von hier!« beschwor er die Bewußtlose.
    Als sie weiterhin kein Lebenszeichen von sich gab, entschloß sich der junge Mann, sie hochzuziehen, sich über die Schulter zu legen und hinauszutragen.
    Er hoffte, daß sie an der frischen, kalten Luft das Bewußtsein wiedererlangen würde. Wenn nicht, würde er sie auf dem Motorrad festhalten müssen. Irgendwie würde es schon gehen.
    Er griff nach Maggies Händen, doch er kam nicht mehr dazu, sie hochzuziehen, denn plötzlich tauchte Toorsom hinter ihm auf. Croft fühlte den gefährlichen Feind, und als er herumfuhr und sich aufrichtete, sah er ihn auch.
    Toorsoms Augen glühten so intensiv, daß ihr rotes Leuchten die unmittelbare Umgebung erhellte, und seine grauenerregende Fratze war zu einem grausamen Grinsen verzerrt.
    »Sie gehört mir!« knurrte der Teufel. »Ich warte nur, bis sie zu sich kommt, dann töte ich sie!«
    »Das lasse ich nicht zu!« stieß Chase Croft heiser hervor.
    Toorsom lachte schallend. »Glaubst du wirklich, mich an irgend etwas hindern zu können? Das Mädchen muß sterben, aber du gehst ihr voran!«
    Satans Sprengmeister
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