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17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

Titel: 17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)
Autoren: Nancy Atherton
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» was bei näherer Betrachtung auch Sinn macht.«
    » So?«, fragte ich ratlos.
    » Ja.« Er reichte die Rolle Amelia und trat dann zurück, um einen kritischen Blick auf Willis seniors elegant beschuhte Füße zu werfen. » Ich fürchte, du wirst dir ein Paar Gummistiefel von mir ausleihen müssen, William. Denn wo wir jetzt hingehen, werden dir deine Lederschuhe nicht von Nutzen sein.«
    » Wohin gehen wir denn?«, fragte ich.
    » In den Wald«, antwortete Kit.
    Da es im Wald vom vielen Regen in den vergangenen Tagen noch immer klitschnass war, beschloss Emma, uns alle mit Gummistiefeln auszustatten sowie mit langen braunen Regenmänteln, von denen sie für Reitstunden an regnerischen Tagen gleich mehrere auf Vorrat hatte. Als wir endlich aufbrachen, sahen wir aus wie ein Gärtnertrupp, und zwar wie reichlich verwirrte Gärtner, um genau zu sein, denn der Einzige, der wusste, wo es langging, war Kit.
    Wir folgten ihm auf einem schlammigen Weg mit zwei tiefen Fahrrillen, der um die nördliche Koppel herumführte. Der Weg endete am Rand des Waldes, der sich vom nördlichen Zaun bis nach Fairworth erstreckte.
    » Es gibt leider keinen Pfad«, sagte Kit. » Von hier aus müssen wir uns durchs Unterholz schlagen.«
    » Warum nimmst du uns auf eine Buschsafari mit, Kit?«, fragte ich.
    » Hatte ich das nicht erklärt?« Er musterte unsere fragenden Gesichter und lächelte dann verlegen. » Tut mir leid, aber für mich ist die Sache so klar, dass ich dummerweise annahm, dass sie für euch ebenso klar ist. Es beschäftigt mich schon, seit Lilian uns in der Küche die Übersetzung vorgelesen hat. Bis dahin hatte ich ja nicht gewusst, dass Mistress Meg auch Margaret Redfearn genannt wurde, und habe deswegen eine Weile gebraucht, um die Puzzlestücke zusammenzusetzen.«
    » Und jetzt hast du…«, sagte Lilian ungeduldig.
    » Als ich das Farnsymbol sah, ist mir die Lösung förmlich in die Augen gesprungen«, sagte er. » Es handelt sich wieder um ein Wortspiel, wie zuvor schon bei den drei Pfeilen von Guillaume des Flèches. Der Farn bezieht sich natürlich auf Margaret Redfearn, aber ich vermute, dass er auch auf einen Ort namens Redfearn Meadow anspielt.«
    » Redfern Meadow?«, sagte Emma. » Noch nie davon gehört.«
    » Man kennt die Stelle nur, wenn man hier aufgewachsen ist und als Kind im umliegenden Wald gespielt hat«, erklärte Kit. » Sie ist auf keiner Landkarte verzeichnet. Redfearn Meadow ist ein lokaler Name für eine lokale Stelle, und im Grunde ist auch nichts besonders Aufregendes daran. Aber ich glaube…« Er biss sich auf die Lippe und schüttelte den Kopf. » Nein, ich weiß, dass es der richtige Ort ist. Ihr werdet es gleich sehen.«
    Lediglich Nell hatte die Gabe, sich mühelos und elfengleich durch den Wald zu bewegen, während wir Sterblichen uns mühsam und rutschend, strauchelnd und stolpernd einen Weg durch die Vegetation bahnten, die darauf versessen zu sein schien, uns zu vernichten. Bill stieß ein paar deftige Flüche aus, ehe er sich in Erinnerung rief, dass Damen anwesend waren, und ich stieß ebenfalls welche aus, ehe ich mich erinnerte, dass ich selbst eine war. Es war mir ein Rätsel, wie Willis senior es schaffte, sich nach drei schlaflosen Nächten auf den Beinen zu halten, aber statt vor Müdigkeit umzufallen, belegte er nach Kit sogar den zweiten Platz beim Buschtrekking. Auch Amelia war überraschenderweise äußerst gut zu Fuß. Doch niemand konnte mit Nell mithalten, die förmlich über die glitschigen Wurzeln und Schlammpfützen hinwegschwebte, und auch die Zweige, die mir immer wieder hinterhältig ins Gesicht schlugen und in mir den Wunsch aufkeimen ließen, diesen Tag doch lieber im Bett zu verbringen, schienen ihr nichts anhaben zu können.
    Schließlich gelangten wir zu einer Lichtung voller brusthoher Farne, die ihr sommerliches Grün gegen herbstliches Rot eingetauscht hatten. Regentropfen glitzerten wie Edelsteine auf den rostroten Stauden, und in ihrem Schatten leuchtete samtenes Moos. Der Anblick war so schön und so unerwartet, dass ich beinahe die Strapazen vergaß, die ich auf mich hatte nehmen müssen, um in seinen Genuss zu kommen.
    » Redfearn Meadow«, sagte Kit.
    » Also eine Wiese ist es nicht gerade«, wandte Emma ein.
    » Nicht mehr«, sagte Kit. » Früher war sie viel größer. Wenn ihr genau hinschaut, seht ihr, dass an den Rändern jüngere Bäume wachsen. Vor langer Zeit wurden ringsherum Bäume geschlagen, um die Lichtung zu vergrößern.«
    Amelia,
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